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Susanne Barden - 03 in New York

Susanne Barden - 03 in New York

Titel: Susanne Barden - 03 in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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das? Es roch unzweifelhaft nach Gas, und der Geruch wurde immer stärker. Hastig sprang sie aus dem Bett, schlüpfte in ihren Morgenrock und lief zu Kit hinüber. »Kit!« rief sie. »Wach auf - schnell!«
    »Was ist denn?«
    »Steh auf! Es strömt irgendwo Gas aus.«
    Kit kroch erschrocken aus dem Bett. Sie knipsten alle Lampen an und liefen in die Küche hinunter. Alle Hähne am Herd waren geschlossen, aber in der Küche stank es fürchterlich nach Gas. Die Mädchen liefen zum Fenster und stießen es auf. Kalte Nachtluft strömte in den Raum. Der Gasgeruch wurde schwächer und verschwand schließlich ganz. Nun steckte Kit ein Streichholz an und untersuchte die Gasbrenner, fand aber nirgends eine undichte Stelle. Die Mädchen starrten einander verwirrt an.
    »Mein Gott!« flüsterte Kit. »Was geht hier vor? Will das Gespenst - uns etwa umbringen?«
    Susy lächelte schwach. »Ich - weiß nicht. Es hat mir nichts davon gesagt. Komm nach oben.«
    Als sie in Susys Zimmer waren, sagte Kit nachdenklich: »Wenn das Gespenst uns umbringen will, hat es sich ziemlich dumm angestellt. Man kann Leute, die bei geöffnetem Fenster schlafen, nicht mit Gas vergiften.«
    »Stimmt! Aber was soll sonst dahinterstecken?«
    Kit zuckte die Achseln. »Vielleicht ist es böse, weil du es ausgelacht hast. Was sollen wir jetzt machen?«
    »Wir wollen eine Stunde warten. Dann gehen wir noch einmal hinunter und prüfen die Gasbrenner.«
    Auch die zweite Prüfung fiel ergebnislos aus. Das Streichholz, das Kit an den Rohren entlangführte, brannte ohne das leiseste Flackern, und der Gasgeruch war völlig verschwunden. Die Mädchen konnten sich das nicht erklären. Sie gingen wieder ins Bett und vergaßen das Erlebnis. Sie wurden jedoch bald wieder daran erinnert. Als sie am nächsten Abend zur üblichen Zeit nach Hause kamen und die Haustür öffneten, schlug ihnen erstickender Gasgeruch entgegen. Sie schraken zurück und schnappten keuchend nach Luft. Dann füllten sie ihre Lungen tief mit frischer Luft, rannten mit angehaltenem Atem ins Haus und stießen Türen und Fenster auf. Während die Luft sich erneuerte, beugten sie sich weit aus dem Fenster, das zum Garten hinausging.
    »Damit hat sich die Theorie, daß das Gespenst uns ermorden will, als falsch erwiesen«, sagte Susy. »Es ist sinnlos, das Haus mit Gas anzufüllen, während wir fort sind.«
    »Wir wollen die Gasgesellschaft anrufen.«
    Der Gasmann kam, fand jedoch keine undichte Stelle. »Hier ist alles in Ordnung«, knurrte er, packte sein Werkzeug ein und verschwand. Die Mädchen blieben ratlos zurück.
    Als sie später in dem kleinen Restaurant an der Ecke Abendbrot aßen, sagte Susy ärgerlich: »Ich habe jetzt genug von der Gespenstergeschichte! Wir müssen endlich etwas dagegen unternehmen.«
    »Aber was?«
    »Ich schlag vor, wir befassen uns zuerst einmal mit den geheimnisvollen Schritten. Du weißt doch, wenn jemand auf der Treppe ist, bleiben sie aus.«
    »Na und?«
    »Vielleicht ist es gefährlich für das Gespenst, wenn ein Mensch auf der Treppe steht. Warum, weiß ich nicht, aber ich möchte es gern ’rausbekommen. Ich könnte mich ja auf die Treppe setzen - natürlich lange bevor die Vorstellung beginnt. Und dann sitze ich da und warte ab, was passiert.«
    »Himmel, Susy! Und wenn es deinen Hals mit einer kalten unsichtbaren Hand umklammert?«
    »Es könnte ja auch eine Decke aus Gas über meinen Kopf werfen. Dann mußt du mich retten. Kannst du meine Stimme nachahmen?«
    Kit sah sie verwundert an. »Ich denke schon. Hör zu!« Sie gab sich Mühe, Susys Stimme zu imitieren.
    »Nicht schlecht«, sagte Susy milde. »Jetzt werde ich dir meinen Plan auseinandersetzen. Du wirst deine sportlichen Fähigkeiten beweisen müssen, aber es wird sich lohnen; ich hoffe es wenigstens. Paß auf! Um zehn Uhr ziehen wir uns aus, machen recht viel Lärm dabei, baden, laufen hin und her und so weiter. Dann schleiche ich mich leise auf die Treppe. Du gehst inzwischen in mein Zimmer und rufst in meiner Stimme gute Nacht.«
    »Und dann springe ich in mein Zimmer hinüber und antworte. Das ist doch wohl die Idee, nicht wahr?«
    »Richtig! Du begreifst wirklich schnell.«
    »Für diesen Zweck wäre ein älteres Känguruh am Platze, das die besten Jahre seines Lebens damit verbracht hat, Sprünge zu üben. Ich soll rufen, springen und wieder rufen, während du gemütlich auf der Treppe sitzt.«
    Susy grinste. »Ganz recht - Seitenloge. Nur sollst du nicht springen, sondern mehr

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