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Susanne Barden - 03 in New York

Susanne Barden - 03 in New York

Titel: Susanne Barden - 03 in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Als er sah, daß Susy sich nicht von der Stelle gerührt hatte, hob er grunzend den Hörer ab und wählte eine Nummer. »Hallo? Den Sergeant bitte! Hallo, Sergeant! Hier ist ein Frauenzimmer, das bei mir einbrechen will. Sagt, sie wär Krankenschwester.« Er lachte heiser. »Nein, hab sie noch nie ge- sehn. Ja.« Er wandte sich zu Susy um. »Er will Sie sprechen. Nehmen Sie sich nur in acht!«
    Susy nahm ihm mit spitzen Fingern den schmierigen Hörer aus der Hand und hielt ihn ein Stück vom Ohr entfernt.
    »Hallo! Sergeant O’Day? Hier ist Susanne Barden.«
    »Barden!« ertönte es überrascht. »Was ist denn los, Fräulein Barden? Soll ich einen Polizeiwagen rumschicken?«
    »Nein, nein, schicken Sie niemand! Es ist wirklich nicht nötig. Hier im Hause liegt eine kranke Frau, und der Mann will mich nicht zu ihr lassen.«
    »Das ist ja unerhört! Gehen Sie nur ruhig zu der Frau. Ich werd den Burschen solange festhalten. Geben Sie ihn mir noch mal.«
    Schweigend reichte Susy dem Mann den Hörer. Sie sah das Blut aus seinem Gesicht weichen, als es böse aus der Leitung bellte. Rasch stieg sie die Treppe hinauf. Im dritten Stock fand sie einen düsteren stickigen Raum, in dem nichts weiter als ein Bett stand. Darin lag eine hohläugige Frau, die kaum bei Bewußtsein zu sein schien und sich mühsam ein wenig aufrichtete, als Susy eintrat. »Wer sind Sie?« flüsterte sie heiser und starrte Susy aus fiebrigen Augen an.
    »Ich bin die Krankenschwester«, antwortete Susy sanft.
    »Wie lange sind Sie schon krank?«
    »Drei Tage.«
    Susy unterdrückte einen zornigen Ausruf. Sie breitete Papierservietten auf dem Fußboden aus, stellte ihre Tasche darauf und holte das Fieberthermometer hervor. Die Temperatur der Frau war beängstigend hoch; ihr Puls schlug schwach und unregelmäßig. »Wer ist Ihr Arzt, Frau Adam?« fragte Susy.
    »Ich - hab - keinen. Er wollte es nicht.«
    »Warum nicht?« Susy horchte nach unten, wo es inzwischen still geworden war.
    »Ich - schulde - Miete - zwei Monate. Er nahm - mir die Möbel.«
    »Haben Sie heute schon etwas gegessen?«
    Das wächserne Gesicht auf dem Kissen wandte sich ab. »Ich konnte nicht —«
    Susy beugte sich über das Bett. »Hören Sie, Frau Adam, es ist besser, Sie kommen ins Krankenhaus. Ich werde Sie jetzt waschen. Und dann bestell ich einen Krankenwagen.«
    »Es - hat keinen Zweck.« Frau Adam stockte und fuhr dann mühsam fort: »Er läßt mich - nicht weg - ehe ich nicht bezahlt hab’.«
    »Das wollen wir doch mal sehen! Seien Sie nur ganz ruhig und überlassen Sie alles andere mir.«
    Mit flinken Händen wusch Susy den heißen Körper, der sich kaum rührte. Als sie fertig war, sagte sie: »Ich gehe jetzt hinunter, um zu telefonieren, und komme dann wieder.«
    Frau Adam bewegte sich unruhig. »Seien Sie - vorsichtig. Er —
    «
    »Keine Bange!«
    Leichtfüßig lief Susy die Treppe hinab. Aber unten versperrte ihr der Hausbesitzer den Weg. Eine Hand auf dem Geländer, die andere gegen die Wand gestützt, stand er da und atmete keuchend. »Ich hab alles gehört!« zischte er. »Ohne meine Einwilligung kommt kein Mensch aus meinem Haus heraus, verstanden? Sie haben mich bei der Polizei angeschwärzt. Das sollen Sie büßen!« Schwankend stieg er eine Stufe nach oben.
    Susy war viel zu wütend, um sich zu ängstigen. »Lassen Sie mich vorbei!« forderte sie.
    Er glotzte sie aus verglasten Augen an. »Du wirst gefälligst bleiben, wo du bist!« Er grinste. »Bist ’ne hübsche kleine Katze.« Langsam fuhr er mit seiner roten Hand am Geländer entlang und ergriff plötzlich ihr Handgelenk. Sein Whiskyatem kam immer näher.
    Susy versuchte ihn abzuschütteln, aber sein Griff wurde nur noch fester. »Kätzchen!« lallte er. Doch da sah er, daß Susys Gesichtsausdruck sich veränderte, und drehte sich um. Die Haustür stand noch immer offen. Mit großen Sprüngen kam Sergeant O’Day die Stufen herauf, das Gesicht rot vor Wut. Dicht hinter ihm folgten zwei Polizisten; auf der Straße stand ein grünweißer Wagen.
    Und dann wickelte sich alles blitzschnell ab. Susy hörte ein scharfes »Packt ihn, Jungs!«, ein Keuchen und darauf schwere Schritte, die sich rasch entfernten. Als der Sergeant ins Haus zurückkam, war Susy verschwunden. Sie hatte telefoniert und war dann wieder zu der Kranken in dem stickigen Zimmer gegangen. Erst nachdem der Krankenwagen Frau Adam fortgebracht hatte, verlor sie die Fassung. Sie weinte nicht leicht, aber als der Sergeant väterlich seinen Arm um

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