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Susanne Barden 04 - Weite Wege

Susanne Barden 04 - Weite Wege

Titel: Susanne Barden 04 - Weite Wege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Köter von Lot Phinney dabei, wie er an dem Eiskübel rumschnüffelte. Der Sack, mit dem ich das Eis zugedeckt hatte, lag auf der Erde. Wie der Köter es fertiggebracht hat, ihn herunterzureißen, versteh ich nicht. Ich sagte es Lot, und er kam und holte seinen Hund fort.«
    »Nochmals vielen Dank«, sagte Susy rasch. »Ich will Sie nun nicht länger aufhalten.«
    »Ach, Sie haben mich doch nicht aufgehalten, Fräulein Barden. Sie sind mir jederzeit willkommen. Wenn Sie mal Kümmelkuchen
    haben wollen - morgen back’ ich welche, und .«
    »Ja, sehr gern. Auf Wiedersehen!« Susy ging schnell hinaus, stieg in ihren Wagen und fuhr tief in Gedanken versunken zurück. Marianna störte sie nicht. Das Donnern des Wasserfalls wurde leiser und erstarb schließlich.
    »Bin ich wirklich vorangekommen?« fragte sich Susy. »Oder ist dies auch wieder eine Sackgasse?« Sie wußte nun, daß alle Leute, die nach halb neun Eiskrem bekommen hatten, an Typhus erkrankt waren, während diejenigen, die Frau Ventress vorher bedient hatte, gesund geblieben waren. Aber was nützte das eigentlich? Die Tatsache allein bewies überhaupt nichts - falls sie nicht herausbekam, wer sich zwischen acht und halb neun auf der hinteren Veranda aufgehalten hatte. Und wenn sie es herausbekam, würde sich wahrscheinlich ergeben, daß alle mit negativem Erfolg untersucht worden waren. Susy hätte sich gern mit Bill beraten, aber das durfte sie nicht. Es mußte so aussehen, als sei alles, was zur Auffindung des Bazillenträgers führen könnte, von Bill entdeckt worden. Und Bill selber durfte niemals daran zweifeln, daß er der Entdecker war. Susy hatte ihm nichts von ihren Nachforschungen erzählt. Und er war so sehr von seinen Sorgen in Anspruch genommen, daß er ihren Einfall, ein wenig Detektiv zu spielen, wahrscheinlich längst vergessen hatte.
    Auf dem Rückweg hielt Susy vor seinem Haus an. Er saß am Schreibtisch und schrieb.
    »Susy!« rief er froh, als sie eintrat, warf den Federhalter hin und sprang auf. »Ich hoffte, daß du kommen würdest. Es gibt Neuigkeiten!« Er sah ganz glücklich aus, und Susy dachte zuerst, er hätte eine Spur von dem Bazillenträger gefunden. Es war jedoch etwas anderes.
    »Ich bin soeben von Winslow zurückgekommen.« Er sah ein wenig väterlich auf sie hinunter. »Die stellvertretende Leiterin der Schwesternschule geht im April ab. Ich habe Kit als Nachfolgerin vorgeschlagen. Sie kann die Stellung bekommen, wenn sie will. Freust du dich?«
    »O Bill, wie wundervoll! Natürlich freu ich mich.« Sie nahm den Hut ab und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Manchmal hab ich tatsächlich den Verdacht, daß du ein ganz guter Kerl bist.«
    »Du hast mich also durchschaut«, antwortete er. »Na, ewig konnte es dir ja nicht verborgen bleiben. Wollen Sie nicht Platz nehmen, Fräulein Barden, oder möchten Sie lieber wiederkommen, wenn der Ansturm der Patienten nachgelassen hat?« Er deutete ironisch zu dem leeren Wartezimmer hinüber.
    Susy schluckte ein wenig und lachte. »Ich werde wiederkommen, wenn der Andrang vorbei ist - falls du nicht lieber zum Abendessen zu mir kommst.«
    »Ja, gern.«
    »Gut, ich werd es Anne ausrichten. Warst du gerade dabei, an Kit zu schreiben, als ich kam?«
    Er nickte. »Die Krankenhausleitung wird ihr natürlich noch offiziell schreiben. Aber ich wollte es ihr doch schnell mitteilen. Willst du noch etwas dazusetzen?«
    »Nein, ich muß fort! Grüß Kit von mir und sag ihr, daß ich mich schrecklich freue. Auf Wiedersehn!«
    »He, nicht so schnell, mein Süßes!« Er umfing sie und gab ihr einen Kuß. Susy rieb ihr Ohr an seinem Kinn. Was auch immer geschehen mochte, sie waren zusammen und würden zusammen bleiben; und das war schließlich die Hauptsache.
    »Jetzt muß ich aber wirklich gehen«, sagte sie, sich von ihm losmachend. »Es ist schon nach eins, und ich hab noch eine Menge zu tun. Außerdem sitzt Marianna unten im Wagen und ist in miserabler Stimmung. Warum, ahne ich nicht. Vielleicht braucht sie nur ein ordentliches Mittagessen.«
    »Soll ich sie nach Haus bringen?«
    »Nein, laß nur, ich muß sowieso noch einmal zurück.«
    Als Susy wieder im Wagen saß, erzählte sie Marianna von Kit.
    »Das ist prima«, sagte Marianna. »Ich freu mich schrecklich, Susy.«
    »Ich auch! Nun sind wir bald wieder alle zusammen - außer Connie.«
    »Du vermißt Connie wohl sehr?«
    »Ja, natürlich. Aber man gewöhnt sich daran, von seinen Freunden getrennt zu werden. Ich glaube, wenn man älter

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