Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
Vom Netzwerk:
Schokoladentorte.« Sie sah Margot an. »Wie alt sind Sie eigentlich?«
    »Zwanzig.«
    »Wissen Sie auch, daß Sie eine ausgezeichnete Krankenschwester sind?«
    Margot errötete. »Es bedeutet viel, wenn gerade Sie das sagen.«
    Nun errötete Susy. Bevor sie etwas erwidern konnte, fuhr Margot fort: »Alle Mädchen in der Schule wissen, was für eine wunderbare Schwester Sie sind, Frau Barry. Uns tut es allen so leid, daß Dr. Barry krank ist. Wir haben im Operationssaal viel von ihm gelernt. Die erste Operation, bei der ich zugesehen habe, hat er gemacht.«
    »Er hat auch meine erste Operation gemacht.«
    Margot sah Susy mit großen Augen an. »Wirklich?«
    »Ja!« antwortete Susy lachend. »Er war Assistenzarzt in dem Krankenhaus, in dem ich gelernt habe.«
    »Tatsächlich? Wie wundervoll! Ich wünschte ...« In diesem Augenblick ertönte eine geisterhafte Stimme aus dem Lautsprecher. »Dr. Warren!« rief sie. »Dr. Warren!«
    Margot wurde dunkelrot. »Ich werde die Wäsche in Onkel Bills Zimmer bringen«, sagte sie hastig und lief davon.
    Kurz darauf trat ein großer Assistenzarzt ins Dienstzimmer. Er lächelte Susy zu, klopfte Frau Glennon auf die Schulter und hob den nächsten Telefonhörer ab.
    »Dr. Warren«, meldete er sich. »Ja, Dr. Mackin, ich werde dafür sorgen, daß er die Operationserlaubnis unterschreibt. Nein, ich werde ihn bestimmt nicht eher fortgehen lassen. Sie können sich darauf verlassen.« Er legte den Hörer hin und wandte sich zu Margot um, die während des Gesprächs ins Zimmer gekommen war. »Hallo, Kleine, wie geht’s?«
    Margot ging zum Schreibtisch und riß ein leeres Blatt vom Notizblock, ohne jedoch etwas damit zu tun.
    »Danke, gut!« antwortete sie gleichgültig - etwas zu gleichgültig, fand Susy.
    Dr. Warren ließ sich auf einen Stuhl fallen und streckte seine langen Beine aus. »Papa Mackin wird euren Unfall operieren und hat wieder mal Angst, daß alle alles falsch machen.«
    Die Schwestern lachten. Dr. Mackin, ein ausgezeichneter Chirurg, war als reizbar und schwierig bekannt.
    »Assistieren Sie ihm?« fragte Frau Glennon.
    »Ja.« Dr. Warren stand auf, reckte sich, daß seine Knochen knackten, murmelte seufzend »Gott, bin ich müde!« und hob automatisch den Telefonhörer ab, als es klingelte. »Ja? Hier Dr. Warren. Eine Blutung? Ach herrje! Ich komme sofort hinauf. Aber hören Sie, Kleine, ich muß in ein paar Minuten im Operationssaal sein, kann also nicht lange bleiben. Gut! Wiedersehn!«
    Er warf den Hörer auf die Gabel und lächelte den Schwestern zu. »Lebt wohl, ihr Süßen!« Schon war er fort. Susy und Frau Glennon lachten. Margot lächelte unsicher.
    »Das arme Ding!« dachte Susy mitleidig. »Müssen Krankenschwestern sich denn immer in Assistenzärzte vergucken?« Dann fiel ihr ein, daß Bill ja auch Assistenzarzt gewesen war, als sie ihn kennenlernte. Aber bei ihr war es doch ganz anders gewesen! Sie hatte sich nicht bis über beide Ohren in ihn verliebt. Erst nachdem sie sich schon lange kannten, war ihr klargeworden, daß sie ihn liebte.
    Jetzt öffnete sich die Fahrstuhltür, und eine Schwester der Unfallstation rollte vorsichtig eine Bahre auf den Flur. Darauf lag reglos ein Mann von etwa dreißig Jahren, dessen bleiches Gesicht ein Stoppelbart bedeckte. Seine Augen waren geschlossen. Er atmete röchelnd; über ihm hing ein Dunst von Whisky.
    »Alkoholiker?« fragte Frau Glennon, während sie den Kranken gemeinsam mit der Schwester in ein leeres Zimmer rollte.
    »Nein, ein Holzfäller auf dem Bummel.«
    »Ist er vom Whisky oder von dem Unfall bewußtlos?«
    »Wohl von beidem. Sie sollten seinen Vater sehen! Der Alte ist bestimmt über siebzig - aber blau wie ein Märzveilchen. Er ist Koch in dem Holzfällerlager seines Sohnes. Die beiden wollten sich mal einen vergnügten Tag machen. Sollen wir ihn von der Bahre herunternehmen?«
    »Nein. Er muß ja gleich zum Operationssaal.«
    »Schicken Sie uns die Bahre dann bitte nachher zurück. Hier ist seine Karte.« Die Schwester gab die Karte Margot Harrison, die neben ihr stand, und eilte davon.
    Kurz bevor der Mann fortgebracht werden sollte, kam Margot ganz aufgeregt mit der Karte in der Hand ins Büro gestürzt. »Frau Glennon! Die Operationserlaubnis ist nicht unterzeichnet!«
    »Ach, du lieber Himmel! Frank Warren wollte sich doch darum kümmern. Auf diese jungen Assistenzärzte ist auch kein Verlaß!«
    Sie rief das Aufnahmebüro an. Nach ein paar hastig gewechselten Worten und zwei weiteren Anrufen legte

Weitere Kostenlose Bücher