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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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der Uhr und fügte hinzu: »Junge Liebe oder nicht - wir haben eine lebhafte Nacht vor uns. Gehen Sie lieber zum Essen, Susy. Ich glaube, Margot wird jetzt keinen Appetit haben.«
    Susy lachte froh. Zum erstenmal hatte Pat Glennon »Susy« zu ihr gesagt.

 
Besuch im Sanatorium
    Wie an jedem Schultag herrschte auch heute morgen große Aufregung bei den Barrys.
    »Mami, Jonny hat meinen Pullover angezogen!«
    »Mami, Fräulein Rivers hat gesagt, ich soll dich an das Frühstücksgeld erinnern.«
    »Mami, ich mag meine Milch nicht austrinken.«
    »Mami, ich sehe schon den Bus kommen!«
    Susy hielt sich die Ohren zu. Das war ja zum Verrücktwerden! Wie wurden andere Krankenschwestern, die keine Anne hatten, mit ihren Kindern fertig?
    »Gebt mal Ruhe, Kinder!« rief sie energisch. »Hier ist dein Frühstücksgeld, Bettina. Jetzt ist keine Zeit mehr, die Pullover zu wechseln, Jerry. Trink deine Milch aus, Jonny. Und dann fort mit euch!«
    Nach heftigen Umarmungen und Abschiedsküssen liefen die Kinder endlich aus dem Haus, dem roten Omnibus entgegen, der sich langsam den Berg hinaufwand. Mit einem Schlag trat eine fast beängstigende Stille ein. Das Baby, das während des Aufruhrs friedlich geschlafen hatte, erwachte.
    Susy hob es aus seinem Korb. »Du hast doch erst vor kurzem ge- frühstückt und kannst unmöglich schon wieder hungrig sein!«
    »Sie möchte wohl gebadet werden«, meinte Anne, während sie den Abwaschtisch auswischte. »Ich werde mich um sie kümmern. Du mußt dich für Bill schönmachen.«
    »Es ist noch viel Zeit. Besuchszeit ist erst ab zwei Uhr; und ich will mir nur die Haare waschen.«
    »Tu es lieber gleich. Und fahre frühzeitig weg. Die Straßen sind nicht die besten.«
    »Sie sind katastrophal! Ich verspreche dir, vorsichtig zu fahren.«
    »Was wirst du anziehen?«
    »Das neue honigfarbene Kleid.«
    »Fein! Darin siehst du blendend aus. Bill wird Augen machen!«
    Das hoffte Susy. Nachdem sie ihre Haare gewaschen hatte, manikürte sie sich die Hände und zog sich sorgfältig an. Bill war zum Glück keiner von den Ehemännern, die niemals bemerken, was ihre Frauen tragen, sondern freute sich, wenn sie hübsch gekleidet war. Langsam lenkte sie den Wagen auf die Straße, aber bald vergaß sie ihr Versprechen, vorsichtig zu fahren. Der Weg zum Sanatorium kam ihr endlos lang vor. Trotz aller guten Vorsätze drückte sie immer mehr auf den Gashebel, und schließlich schoß der Wagen wie ein Pfeil durch das große Tor des Sanatoriums, so daß der Kies nur so spritzte.
    Drinnen beherrschte Susy ihre Ungeduld und ließ den Bürokratismus, der Patient und Besucher voneinander trennt, gefaßt über sich ergehen. Doch den Weg zu Bills Zimmer legte sie fast im Laufschritt zurück.
    »Bill!«
    Der Kopf auf dem Kissen wandte sich ihr zu, und sie sah das vertraute Lächeln auf seinem Gesicht.
    Sie begrüßten sich freudig und redeten ein paar Minuten lang nichts als Unsinn. Dann musterte Susy ihren Mann in Ruhe. Er hatte eine gesunde Gesichtsfarbe.
    »Du hast zugenommen«, sagte sie.
    »Und wie! Die offene Stelle heilt auch schon. Ich habe mir die Röntgenbilder angesehen. Ich bekomme hier ...« Ausführlich beschrieb er seine Behandlung.
    »Das ist ja wunderbar, Bill! Und es gefällt dir hier.« Sie sagte es nicht fragend, sondern feststellend.
    »Es soll mir gefallen?« erwiderte er aufgebracht. »Ich werde hier langsam verrückt! Wenn ich herauskomme, will ich nie wieder ein Bett sehen. Das Fenster macht mich geradezu rasend.«
    »Aber die Aussicht ist doch sehr hübsch. Der wunderschöne Buchsbaum!«
    »Ja, der Buchsbaum ist fabelhaft. Einmal in der Woche kommt ein Mann und beschneidet ihn. Und der Rasen wird mit einem elektrischen Rasenmäher geschnitten. Ich habe das Gefühl, mitten im Leben zu stehen.«
    »Du Dummkopf!« schalt Susy lachend. »Ich kann mir denken, wie langweilig dir das alles ist - aber es dauert ja nicht ewig. Und du
    hast dich schon gut erholt.«
    »Ja, das stimmt. Ich bin ja auch nicht unzufrieden. Aber jetzt wollen wir mal meine Lunge vergessen! Erzähl mir von den Kindern - und vom Krankenhaus. Übrigens siehst du in dem Kleid süß aus.«
    »Meine neue Tracht steht mir auch ganz gut.«
    »Ich kenne dich in Tracht. Habe ich mich nicht in dich verliebt, als du Schwesterntracht trugst? Aber mit der umgekehrten Teetasse auf dem Kopf, die ihr Haube nennt, habe ich dich lange nicht gesehen.«
    »Sie sieht noch immer so wie früher aus. Bettina findet sie entzückend.«
    »Was machen die

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