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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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sich nicht und äußerten auch keine Extrawünsche.
    »Sind sie nicht reizend?« dachte Susy, während sie zur Medika- mentenkammer eilte, um etwas Puder zu holen. »Ich glaube, ich bin schrecklich müde. Nur gut, daß ich keine Zeit habe, es zu bemerken!«
    »Frau Barry!« rief eine angstvolle Stimme hinter ihr.
    Sie drehte sich um und sah das bleiche Gesicht von Frau St. John vor sich. »Was ist denn?«
    »Herr Phinney meint, ich solle Sie holen. Mein Mann spuckt Blut aus.«
    Susy erschrak, sagte jedoch ruhig: »Keine Sorge! Das kommt bei Mandeloperationen öfters vor. Ich werde sofort mal nachsehen. Gehen Sie nur wieder zurück; ich komme gleich nach.« Sie nahm eine
    Taschenlampe aus einem Schrank. Auf der Suche nach Hilfe traf sie Peggy im Korridor. »Bleiben Sie bitte in der Nähe, Peggy. Herr St. John scheint eine Blutung zu haben.«
    Peggy nickte schweigend, und Susy holte rasch eine langstielige Zange und ein Gefäß mit sterilen Gazetupfern. »Warten Sie an der Tür, Peggy! Wenn ich Ihnen zunicke, können Sie gehen. Sehe ich Sie aber nur an, dann rufen Sie sofort Frau Glennon!«
    Mit ruhiger Miene trat Susy ins Zimmer, warf Lot eine harmlose Bemerkung zu und ging dann zu Harolds Bett. Ein Blick in das mit hellem Blut gefüllte Becken genügte ihr. Sie drehte sich um und sah Peggy an, die sofort verschwand. Dann lächelte sie Frau St. John zu und sagte freundlich zu ihrem Mann: »Würden Sie sich bitte aufrichten? Ich möchte gern in Ihren Hals gucken.«
    Er richtete sich auf und öffnete gehorsam den Mund. Als Susy mit der Taschenlampe in den geschwollenen Hals leuchtete, bemerkte sie, daß Pat neben ihr stand und ebenso wie sie das rhythmische Quellen des Blutes aus einem Äderchen an der linken Seite des Halses beobachtete.
    »Schmecken Sie Salz?«
    Herr St. John nickte.
    »Ich muß Ihnen jetzt ein wenig weh tun, Herr St. John. Es geht leider nicht anders.«
    Er nickte wieder. So zart sie konnte, führte Susy mit Hilfe der Zange einen Gazetupfer in den Hals und drückte ihn gegen die blutende Ader. Sie sah an den Augen des Mannes, daß es ihn schmerzte, aber er gab keinen Ton von sich.
    »Das ist brav«, lobte Susy und lächelte Frau St. John zu, die nicht ahnte, was sich hier abspielte, aber keine Angst mehr hatte.
    Pat war unbemerkt aus dem Zimmer gegangen. Susy wußte, daß sie einen Assistenzarzt holte. Nach einer Minute entfernte sie die Gaze und leuchtete wieder in den Hals. Er war jetzt sauber und trocken. Sie stellte das Kopfende des Bettes hoch, und Harold lehnte sich an.
    »Sprechen Sie nicht!« ermahnte Susy und füllte mit einem Löffel kleine Eisstückchen in seinen Mund. Dann sagte sie zu seiner Frau: »Es ist alles in Ordnung. Ich werde ihm jetzt etwas gegen die Schmerzen eingeben. Sie sollten nach Hause gehen und sich hinlegen.«
    »Ja. Wenn ich bei ihm bin, versucht er nur zu sprechen. Vielleicht war das der Grund .«
    »Natürlich will er mit Ihnen sprechen. Aber jetzt muß er Ruhe haben.«
    »Vielen Dank, Frau Barry! Gute Nacht, Harold. Bis morgen!«
    Als der Assistenzarzt eintraf, war Frau St. John schon fort, und Pat hatte Harold eine Spritze gegeben.
    »Sind Sie sicher, daß er geblutet hat?« fragte der Assistenzarzt, nachdem er sich den Hals angesehen hatte.
    »Schauen Sie doch in das Becken!«
    »O ja!«
    Susy beobachtete Harolds Hals noch eine Zeitlang, aber er blutete nicht mehr. Nach einer halben Stunde war Harold eingeschlafen. Als sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer schlich, sagte Lot: »Jetzt hat es sich erwiesen.«
    »Was hat sich erwiesen?« fragte Susy, mit ihren Gedanken schon bei der überfälligen Spülung.
    »Na, Sie fragten mich doch neulich, ob denn keine Krankenschwester etwas tauge, und ich sagte, das würde sich erweisen. Sie und Frau Glennon sind wirklich gute Krankenschwestern, nicht aus der Fassung zu bringen und doch mitfühlend. Sie haben Harold und seiner Frau das Gefühl gegeben, daß alles in bester Ordnung sei. So muß es auch sein. Aber mich können Sie nicht täuschen. Ich habe das Blut gesehen. Das hätte leicht schief gehen können, nicht wahr?«
    »Wenn Sie so viel wissen, brauchen Sie mich ja nicht zu fragen«, antwortete Susy und schlüpfte aus dem Zimmer.
    Etwas später warf Pat die letzte Karteikarte in den Korb und legte den Federhalter hin. »Ich muß Ihnen mal was sagen, Susy.«
    »Nun?«
    »Sie sind eine ausgezeichnete Krankenschwester.«
    Susy errötete vor Freude. »Vielen Dank, Pat! Sie sind auch eine gute Krankenschwester.«
    »Ich hoffe

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