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Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut

Titel: Susanne Barden 07 - Ende gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Diätschwester errötete. »Nehmen Sie es als Scherz, so wie es gedacht war«, riet ihr Pat schmunzelnd und fügte dann ein wenig seufzend hinzu: »Hoffentlich hat nicht noch jemand einen scherzhaften Einfall! Mir reicht’s für heute.«
    Ihr Wunsch schien in Erfüllung zu gehen. Allmählich wurde es still auf der Station. Nachdem die letzten Schlaftabletten ausgegeben waren, wurde das Licht im Korridor ausgeschaltet. Alles schien friedlich zu sein. Aber plötzlich stürzte Peggy mit schneeweißem Gesicht ins Büro.
    »Frau Glennon - in Zimmer vier stöhnt jemand!«
    »Unsinn! Zimmer vier ist doch schon seit einer Woche unbesetzt.«
    »Aber ich habe deutlich jemand darin stöhnen hören.«
    »Ach herrje!« Pat stand auf und ging zu Zimmer vier hin, das schräg gegenüber dem Büro lag. Die Tür war nur angelehnt. Pat stieß sie auf, knipste das Licht an, ging in das Badezimmer nebenan und kam wieder heraus. »Nichts! Sie hören Gespenster, Peggy!«
    Ein paar Minuten später hörten die Schwestern ein furchtbares Stöhnen, das aus Zimmer vier kam. »Da! Ich hab’s Ihnen ja gesagt!« flüsterte Peggy, die in dem hell erleuchteten Büro geblieben war.
    »Kommen Sie, Susy!« sagte Pat, und beide gingen in das verdächtige Zimmer. Es war leer.
    Achselzuckend kehrten sie zurück. Wieder ein paar Minuten später ertönte das gleiche schauerliche Stöhnen. Peggy stieß einen Schrei aus. Die Schwestern starrten auf die Tür von Zimmer vier, die sich leise bewegte - langsam aufging -, bis schließlich mit strahlendem Gesicht Eben zum Vorschein kam.
    Nach einem Augenblick sprachlosen Staunens brachen alle drei in Lachen aus. »Eben!« sagte Pat schließlich. »Wenn heute abend noch etwas passiert, gehe ich nach Hause - ganz gleich, wie spät es ist.«
    Eben grinste. »Das war gelungen!«
    »Wo sind Sie gewesen, als ich zum erstenmal nachsah?«
    »Im Zimmer nebenan.«
    »Und beim zweitenmal?«
    »Im Badezimmer. Ich wußte, daß Sie dort nicht zweimal reingehen würden.«
    »Wo ist Ihre Jacke?« fragte Peggy.
    »Die liegt dort auf der Bahre. Ich wollte mich doch nicht durch den Whiskygeruch verraten. Na, jetzt sind wir quitt!«
    Um elf Uhr zog Susy ihren Mantel an, nahm die Anweisungen für die Röntgenabteilung mit und verabschiedete sich. Als sie die Zettel in den Kasten vor dem Röntgenzimmer legte, sah sie, daß in Kits Zimmer Licht brannte. Das erschien ihr sonderbar, und sie ging nachsehen, was die Freundin noch so spät in ihrem Büro machte.
    Kit sah mit müden Augen von ihrem Schreibtisch auf.
    »Hallo, Susy!«
    »Was machst du so spät noch hier, Kit?«
    »Ach, ich arbeite auf. Hast du morgen frei?«
    »Nein. Und du?«
    »Ja, Gott sei Dank! Soll ich nicht heute abend zu dir kommen?«
    »Ach ja! Räum deine Sachen fort und komm!«
    »Nur noch ein paar Minuten! Willst du unterdessen in den Speisesaal gehen und eine Tasse Kaffee trinken? Ich hole dich dann dort ab.«
    »Schön! Möchtest du auch Kaffee haben?«
    »Nein, ich habe gerade eine Tasse getrunken.«
    Susy ging in den Speisesaal, trug ihre Kaffeetasse zu einem leeren Tisch in der Nähe der Tür und setzte sich. In dem Raum befanden sich ein paar Lernschwestern, die offenbar im Kino gewesen waren - unter ihnen auch Margot Harrison - und eine Gruppe hungriger Schwestern vom Zwischendienst. Am Ärztetisch saß Frank Warren mit einem anderen Assistenzarzt zusammen. Susy beobachtete mit Genugtuung, daß Margot überhaupt nicht zu ihm hinsah, obwohl seine Augen sie immerfort verfolgten.
    Schließlich stand Margot auf, nahm ihr Tablett mit der leeren Kaffeetasse und ging zum Küchenfenster. Sie trug ein elegantes wein- farbenes Kleid und sah ausnehmend hübsch aus.
    »Hallo, Margot!« rief Frank ihr nach. »Wohin gehst du?«
    »Zum Schwesternheim«, antwortete Margot kühl, ohne stehenzubleiben.
    Frank zwinkerte den anderen Lernschwestern zu und schlich leise hinter ihr her. Er wartete, bis sie das Tablett durch das Küchenfenster
    geschoben hatte. Dann hob er sie plötzlich von hinten hoch, schwang sie über seine Schulter und begann wie wild im Zimmer herumzutanzen. Dazu grölte er: »Ich bin ein Höhlenmensch, ich bin ein Höhlenmensch!«, während Margot aus Leibeskräften schrie und mit geballten Fäusten auf seinen Rücken trommelte.
    In diesem Augenblick betrat Kit den Speisesaal. In dem entsetzten Schweigen, das plötzlich entstand, klangen ihre Worte klar und scharf. »Ich erwarte Sie in einer Viertelstunde in meinem Büro, Schwester Harrison!«

 
Eine

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