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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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rausgeschmissen.«
    »Nein!«, kreischte Clare, nur mäßig schockiert.
    »O doch. Offenbar hat sie die ganze Zeit über den Kindergarten beklaut, von Briefumschlägen und Stiften über Fingerfarben und Spielsachen für ihre Kinder. Skandi hatte schon länger einen Verdacht in dieser Richtung, wusste aber nicht, wer es war, doch schließlich hat sie sie auf frischer Tat dabei ertappt.«
    »Ist ja ein dickes Ding! Aber wieso um alles in der Welt hat sie’s getan?«

    »Keine Ahnung«, entgegnete Isobel. »Schließlich ist die Familie ja nicht arm. Vielleicht war’s so eine Art Zwang oder Tick. Nun, Skandi wollte jedenfalls keine Anzeige erstatten, hat sie bloß entlassen und gesagt, damit wäre die Sache für sie erledigt. Ich habe Margaret seitdem kein einziges Mal mehr gesehen, und Phil berichtete, dass sie ihr Haus zum Verkauf ausgeschrieben haben und wegziehen. Aber ich werde doch noch mal rübergehen und mich von ihr verabschieden. Schließlich macht jeder mal im Leben einen Fehler.«
    »O ja«, schwärmte Clare schadenfroh. »Aber hier finde ich, hat’s die Richtige erwischt.«
    Als das Konzert vorbei war, zwängte sich Ellen durch die Menge zu Phil und Isobel, um ihnen stolz ihre Tüte mit Christmas-Lollies zu zeigen. Phil erbot sich, auf die Kinder aufzupassen, damit sich Isobel und Clare noch in Ruhe eine Tasse Tee gönnen und etwas unterhalten konnten, bevor Clare wieder ins Büro zurückmusste.
    Als sie in der kurzen Schlange vor dem riesigen Teespender standen, sagte Isobel zu Clare: »Ich muss dir unbedingt meine fantastische Neuigkeit erzählen. Zwei Neuigkeiten, genauer gesagt. Ich habe mich an der Uni für ein Psychologiestudium beworben und bin angenommen worden. Nächstes Jahr kann ich anfangen, stell dir vor! Und ich darf ein Teilzeitstudium machen, bis Alex in die Schule kommt.«
    »Das ist ja großartig«, freute sich Clare. »Ich weiß, du wirst fantastisch sein. Obwohl man hört, dass dieser Studienzweig größtenteils so langweilig ist wie die Weihnachtsansprache der Queen. Aber am Ende ist es das wert. Ich glaube, du wirst mal eine hervorragende Psychologin.«
    »Das hoffe ich. Ich weiß, dass einem nichts in den Schoß fällt, aber ich werde mein Bestes geben«, erklärte Isobel. »Und wir haben uns jetzt endgültig dafür entschieden, kein drittes Kind mehr zu bekommen. Wir glauben, dass zwei genug sind. Lieber habe ich mehr Zeit für Phil und die Kinder.«

    »Ja, da hast du Recht«, pflichtete ihr Clare bei.
    Isobel fuhr fort. »Aber die andere fantastische Neuigkeit ist, dass mich der Colonel heute Nachmittag angerufen und gefragt hat, ob ich nicht die neue »Marion« werden will. Offenbar geht die Frau, die es bisher gemacht hat, in den Ruhestand. Und wenn ich das übernähme, würde es ›Liebe Isobel‹ heißen. Ist das nicht zum Schießen? Diese Arbeit könnte ich zu Hause erledigen und dabei obendrein tausend Dollar pro Seite verdienen. Wie der Colonel sagte, es ist die Chance meines Lebens.«
    »Ach, Iso, ich freue mich ja so für dich«, jubelte Clare. »Ich hab mich schon gewundert, warum der Colonel heute, jedes Mal wenn sie mich ansah, so geheimnisvoll und selbstzufrieden getan hat. Das finde ich klasse! Es ist einfach perfekt.«
    Und das meinte sie von ganzem Herzen. Alles, was noch an latenter Rivalität zwischen den Schwestern bestanden haben mochte, war verschwunden.
    Sie holten sich jeder eine Tasse Tee und gingen damit zu ihren Stühlen zurück. Durchs Fenster konnten sie Phil sehen, wie er gerade Alex beim Runterrutschen von der Rutsche assistierte.
    »Und was hält Phil von alledem?«, erkundigte sich Clare, während sie ihn beobachtete und an ihrem Tee nippte.
    »Er ist einfach erstaunlich, hat mir von Anfang an keinen Stein in den Weg gelegt, was das Studium betrifft«, sagte Isobel. »Ja, er unterstützt mich sogar. Und er war sehr stolz, als er hörte, dass ich die Kummerkastenseite übernehmen würde. Ich glaube, er hat sich sogar noch mehr gefreut als ich. Und er kümmert sich mittlerweile immer öfter völlig selbstständig um die Kinder, sodass ich viel mehr Zeit habe.«
    Isobel beobachtete durchs Fenster, wie Phil Alex wieder auf die Rutsche hob und noch einmal herunterrutschen ließ.
    »Er ist ein echt lieber Mann«, sagte sie zärtlich. »Und ich glaube, dass es ihm am Ende tatsächlich gefallen wird, eine
berufstätige Frau zu haben. Ich kann’s kaum erwarten, ihm mal ein romantisches Urlaubswochenende zu zweit zu spendieren oder diese maßgeschneiderten

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