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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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Firmenpartnerschaft anzubieten, die Teagan entzückt annahm. Nur der Himmel wusste, wie sie das hektische Tempo des letzten Jahres ohne Teagan überstanden hätte.
    Nachdenklich schaltete sie das Radio neben dem Bett ein und freute sich, als sie Neil Finn erwischte, der ›I can see clearly now, the rain has gone, I can see all obstacles in my way‹, sang. Nicht alle, aber fast, dachte Daisy.
    Nun verließ Tom endgültig das Bad, lehnte sich ans Kopfbrett des Betts und sah Daisy beim Ankleiden zu. Es gefiel ihm immer noch, ihr zuzuschauen, wie sie sich in eine Seidenstrumpfhose zwängte oder in High Heels schlüpfte – was dieser Tage ein rarer Genuss war. Am meisten aber gefiel ihm der entspannte Ausdruck auf ihrem Gesicht. Nach all dem zu bewältigenden Kummer war die Anspannung und Besorgnis endlich von ihren Zügen gewichen. Wenn sie ihn jetzt ansah, dann mit einer Lebenslust, die er, wie ihm klar wurde, lange bei ihr vermisst hatte. Wenn sie nicht immer
noch sämtliche Schranktüren und Schubladen offen ließe und nachts schnarchen würde, könnte man beinahe meinen, es wäre zu schön, um wahr zu sein. Natürlich hat sie nicht aufgehört, Rob zu vermissen, dachte Tom, aber das wird ihr wohl ein Leben lang bleiben; ein solcher Verlust ließ sich nicht heilen.
    »Mehr noch als Barry und Angela hat mich Doris überrascht«, sagte Daisy nun und setzte sich aufs Bett, damit er ihr das Kleid hinten zuknöpfen konnte.
    »Eher hat Doris sich sogar selbst überrascht«, bemerkte Tom gemächlich.
    »Na ja, sie hat die Pille genommen und auch immer auf Kondome geachtet, wie sie behauptet. Ich meine, wie kann man schwanger werden, wenn man sozusagen bis unter die Zähne bewaffnet ist?«
    Tom lachte. »Was ist schon hundertprozentig sicher? Und ehrlich gesagt, Harry verhält sich ganz fantastisch.«
    »Ja, der reinste Ritter! Hat ihr sich selbst und seine Dreieinhalb-Badezimmer-Villa in Kirribilli und seine millionenschwere Softwarefirma sofort zu Füßen gelegt.«
    »Schön blöd, dass sie’s nicht angenommen hat.«
    Daisy rutschte ein Stück höher, um neben ihm zu sitzen. »Glaubst du? Ich denke, sie hat Recht. Solange sie sich nicht sicher ist, ob sie diesen Mann will oder keinen anderen, sollte sie auf den äußerlichen Schnickschnack verzichten – so verlockend er auch sein mag.«
    »Aber das Kind hat sie schon zur Welt gebracht, obwohl sie sich da auch nicht ganz sicher war«, bemerkte Tom.
    »Stimmt! Aber sie wusste, dass das Kind ein Teil ihres Lebens werden würde. Mit Harry zusammenzuziehen würde bedeuten, einen Großteil ihres Lebens aufzugeben und seins zu leben. Was auch in Ordnung ist, wenn man total verliebt ist und es so mag. Aber das will sie nicht. Bloß ein bisschen. Irgendwann einmal.«

    »Und wie glaubst du, wird es ausgehen? Harry ist ganz verrückt nach diesem Baby. Wenn wir zusammen Golf spielen, heißt es immer nur ›Isabella hier, Isabella dort‹. Man könnte glauben, dass es nie ein brillanteres, intelligenteres und begabteres Kind auf der Welt gegeben hat. Mit Ausnahme des jungen Leonardo da Vinci vielleicht!«
    »Das könnte auch ein Problem sein. Doris denkt jetzt unter Umständen, dass Harry Bella mehr liebt, als er sie je geliebt hat.« Daisy seufzte. »Na ja, zumindest wissen wir, dass beide bei der Taufe umwerfend aussehen werden. Harry ist sowieso immer tadellos gekleidet und Doris – nun, einen Vorteil hat es, wenn man Geschäftsführerin eines Ascot Flair Shops ist: Man besitzt tolle Klamotten sogar für die Kirche. Doris sieht bei solchen Gelegenheiten jeweils – passend aus.«
    Tom schwang die Beine vom Bett. »Ich dachte, sie wollte diesen Job aufgeben.«
    »Wollte sie auch, aber sie hat stattdessen auf Teilzeit gewechselt. So kriegt sie es besser hin mit Isabellas Kinderkrippe und auch mit den Modedesign-Kursen, die sie ein paar Mal in der Woche besucht. Sie will nämlich doch ein bisschen weitermachen. Seit neuestem nimmt sie auch mehr Einfluss auf das, was die Kette ordert. Ehrlich, letztes Mal, als ich dort war, habe ich ein paar todschicke Sachen entdeckt. Hätte fast was gekauft. Schade, dass ich’s nicht getan hab.« Daisy blickte bedauernd an sich hinab. Dieses Kleid hatte sie vor Jahren in einem Secondhandladen erworben. Damals hielt sie das taillierte Kleid mit den Schulterpolstern im Stil der Vierziger für originell; nun jedoch hatte sie das Gefühl, im Gewand einer Verstorbenen zu stecken.
    »Du siehst toll aus, absolut umwerfend«, lobte Tom, packte sie bei

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