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Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
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Kinder geboren hatte) bis zum richtigen Blondton und was man tat, wenn einem sämtliche Haare beim Färben ausfielen (es ist erstaunlich, was man alles mit einem Seidentuch bewerkstelligen kann). Wenn es um die Zeitschrift und ihre Leserinnen ging, war der Colonel nicht nur Chefredakteurin, sondern ein richtiger Diktator.
    Clare goss sich ein Glas Wein ein und griff widerwillig in den grünen Aktenordner, in dem sich die für diesen Monat ausgewählten Zuschriften befanden.
    Liebe Marion , las sie und nippte dabei an ihrem gut gekühlten Weißwein.
     
    Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich mit meinem Partner tun soll, der eine Affäre hat. Zumindest glaube ich das. Ich möchte hier nicht all die traurigen Einzelheiten aufführen, aber alles weist darauf hin, dass er fremdgeht, obwohl er es immer bestreitet, wenn ich ihn damit konfrontiere. Soll ich mich mit der Situation abfinden und ihn gleich verlassen oder ihn zwingen, mit der Wahrheit herauszurücken, damit wir einen Neuanfang machen können?
    Hochachtungsvoll, »Eine Betrogene«
     
    Clare schaltete ihren Laptop an und wartete ungeduldig darauf, dass er hochgefahren war.
    Liebe »Betrogene«, tippte sie dann mit flinken Fingern, wobei sie sich um den rechten Ton bemühte. »Marion« sollte ein freundliches, aber energisches altes Kummerkastentantchen sein.
     
    Was für eine schlimme Situation für Sie. Aus Ihren Zeilen entnehme ich, dass Sie Ihren Partner nach wie vor lieben und die Beziehung fortsetzten wollen, vorausgesetzt, er gibt seinen
Seitensprung zu. Nun, Ihre Auffassung ist leicht unlogisch, wenn Sie erlauben. Sie sind willens, ihn trotz seiner Untreue wieder zurückzunehmen, also ist es im Grunde egal, ob er fremdgegangen ist oder nicht, Sie nehmen ihn in jedem Fall wieder. Habe ich Recht, oder habe ich Recht?
    Also hören Sie auf, über olle Kamellen zu jammern, und kommen Sie auf den Punkt. Was Sie wissen wollen, ist, wird er Ihnen in Zukunft treu bleiben? Darauf sollten Sie sich von nun an konzentrieren. Im Übrigen würde ich Ihnen raten, ihm ein wenig auf die Sprünge zu helfen, indem Sie einen Anwalt bitten, ein rechtlich verbindliches Dokument aufzusetzen, in dem ihm gewisse finanzielle Folgen drohen, sollte er wieder wildern – vorausgesetzt, Sie sind legal mit ihm verbandelt. Und schließlich sollten Sie nicht vergessen, dass die Männer in Wirklichkeit das schwächere Geschlecht sind und oft unseres Mitgefühls bedürfen. Ich wünsche Ihnen beiden das Allerbeste!
     
    Zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Bemühungen blickte sie auf und sah, dass es bereits zehn Uhr war.
    Nun, Leo verspätete sich öfter. Einmal hatte er um ein Uhr morgens an ihrer Tür geklingelt, und als sie sich erschrocken beeilte aufzumachen, weil sie glaubte, Isobel und den Kindern wäre etwas zugestoßen, marschierte er in aller Seelenruhe an ihr vorbei in die Wohnung und verkündete, er würde die Nacht bei ihr verbringen. »Ich bin doch kein Hotel«, hatte sie gekreischt und ihn rausgeworfen.
    Es roch verbrannt. Clare rannte in die Küche und riss das Backrohr auf, wo ihr eine verkohlte Quiche entgegenqualmte. Nun, dann musste er sich eben mit Käse und Crackern zufrieden geben, dachte sie. Sie zerkrümelte die Reste der Quiche und schüttete sie in Barchesters Schüssel, wo dieser sie zweifelnd beäugte.
    »Dann friss sie halt nicht. Wieso zum Teufel musste ich mir
auch einen Kater aussuchen und keine Katze. Ihr männlichen Wesen seid einfach alle Egoisten«, brummte sie ärgerlich.
    Das Telefon läutete, und sie überschlug sich beinahe, um an den Hörer zu gelangen.
    »Hallo? Ach, Mum, du bist’s …«
    »Hallo, Liebes«, schmetterte June Calloway mit ihrer lauten, kräftigen Stimme. »Wollte bloß mal hören, wie es dir so geht. Hab seit einer Ewigkeit nichts mehr von dir gehört.«
    Clare sank auf den kleinen Sessel neben dem Telefon. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war eins von diesen tödlich langweiligen Gesprächen mit ihrer Mutter. Oder noch schlimmer, wenn Leo nun auftauchte und sie beim Schwatz mit Mum überraschte. Wirklich sexy. Da hätte sie gleich ein Flanell-Nachthemd und Bettsöckchen anziehen können.
    »Ja, es ist schon fast eine Woche her, seit wir uns zuletzt unterhalten haben«, erlaubte sie sich zu bemerken. »Dir ist sicher klar, dass es nach zehn ist.«
    »Das ist doch heutzutage keine Zeit mehr. Dein Vater und ich gehen oft nicht vor Mitternacht ins Bett. Besonders wenn unser Mah-Jongg-Abend ist.«
    »Mah Jongg! Also wirklich, Mum,

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