Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Sushi und Kartoffelbrei Ticktack

Titel: Sushi und Kartoffelbrei Ticktack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freeman Jane
Vom Netzwerk:
schluckte.
    »Oh, tut mir Leid, das war wohl leicht daneben.«
    »Frauengespräche«, sagte William grinsend. »Ich nehm’s als Kompliment.«
    »Er liebt so was«, sagte Fiona und verdrehte die Augen. »Sie wissen also nicht, wie’s Clare geht?«
    »Ich telefoniere jeden Abend mit Phil, also weiß ich, dass alle noch am Leben sind. Aber Clare und ich haben vereinbart, dass wir, bis auf wirkliche Notfälle, erst am Sonntag wieder miteinander reden. Ich hab überall im Haus Anweisungen hinterlassen, sogar einen Zettel, wie man die Brotbackmaschine benutzt, damit die Kinder zum Mittagessen ihr frisches Brot bekommen. Ich hoffe bloß, sie benehmen sich einigermaßen.«
    »Wenn nicht, dann umso besser«, erklärte Fiona. »Auf diese Weise kann sie rauskriegen, ob sie wirklich Kinder will oder ob sie lediglich in dem Alter ist, in dem alle ihre Freundinnen dem Mütter-Club beitreten und sie nur deshalb mitmachen will. Sie hasst es nämlich, auf welchem Gebiet auch immer, nicht konkurrieren zu können.«
    Sie verstummten, als Nick an ihren Tisch trat und ihnen die Teller unter der Nase wegzog, als befürchte er, sie könnten sie jeden Moment in einem Überraschungscoup klauen.

    »Möchtet ihr noch einen Kaffee?«, erkundigte sich William bei Isobel und Fiona.
    »Einen Cappuccino«, erklärte Fiona.
    Nick verdrehte die Augen, als wäre dieser Wunsch eine unglaubliche Zumutung.
    »Ich nehme einen Milchkaffee. Und Sie, Isobel …?«, fragte William.
    »Ach, für mich nichts, danke«, sagte Isobel hastig. »Ich muss leider wieder ins Büro, weil ich, äh, noch so viel zu fotokopieren habe. Aber ihr müsst ja deswegen nicht auch schon weg. Bleibt ruhig, trinkt in Ruhe euren Kaffee und unterhaltet euch ein wenig. Ich regle das mit der Rechnung auf dem Weg nach draußen. Bis später dann.«
    »O nein, wir können auch mitkommen«, sagte William.
    »Nein, nein, ich bestehe darauf. Ihr habt ja bereits bestellt. Ich sehe euch dann nachher.«
    Isobel ging rasch zur Kasse und bezahlte mit ihrer Kreditkarte, dann verdrückte sie sich. Als sie an der Fensterscheibe vorbeiging, winkte sie Fi und Will noch einmal fröhlich zu.
    Sie hoffte bloß, Fiona war klug genug, diese Gelegenheit beim Schopf zu fassen. Eine, die ihr von einer fürsorglichen Freundin auf dem Serviertablett präsentiert worden war.
    Zufrieden lächelnd marschierte Isobel ins Büro zurück.
     
    Als es klingelte, schoss Barchester unter die Couch, und Isobel holte tief Luft. Dann strich sie nervös ihren langen schwarzen Rock glatt und ging, um die Tür zu öffnen.
    Leo, der am Türrahmen stand, beugte sich vor, wie um sie zu küssen, und zuckte dann überrascht zurück.
    »Isobel«, sagte er verdutzt mit seiner tiefen, rauchigen Stimme.
    »Ach, hallo, Leo. Komm doch rein.« Isobel machte die Tür ganz auf.
    Sie hatte beschlossen, dass sie, da sie Leos Telefonnummer
nicht hatte, einfach warten würde, bis er zu seiner Verabredung mit Clare auftauchte, um dann an ihrer Stelle mit ihm auszugehen, falls er damit einverstanden war. Alles war besser, als noch einen Abend alleine herumzuhocken. Leo gehörte zwar nicht gerade zu den Menschen, die in ihrer Gunst am höchsten standen, aber er war immer noch besser als Friday-Night-Football im Fernsehen.
    Leo trat ein und blickte sich suchend nach Clare um.
    »Sie ist nicht da«, erklärte Isobel. »Ich schätze, sie hatte wohl keine Zeit mehr, dir von dieser Story, die sie für Verve macht, zu erzählen …«
    Leos Augen verengten sich. »Was für eine Story?«
    Isobel berichtete kurz, worum es in ihrem »Tausch« ging, und meinte, den Rest könne sie ihm ja im Restaurant erzählen. Das hieß, wenn es ihm recht wäre, mit ihr auszugehen, anstatt mit Clare … Stellvertretend, sozusagen. Nun, zumindest in gewisser Weise, fügte sie errötend hinzu.
    Leo zuckte die Schultern. »Wieso nicht? Wir können ja über die Esplanade bummeln.«
    »Spitze«, sagte Isobel fröhlich. »Ich hol bloß schnell meine Jacke.«
    Während sie nebeneinander die Acland Street entlangschlenderten, musterte Isobel Leo heimlich von der Seite. Er war ganz in Schwarz gekleidet, das schwarze Haar aus der hohen, blassen Stirn gekämmt, und wirkte in dieser Aufmachung gar nicht unattraktiv. Irgendwie brütend, mit einem sehr intelligenten, schmalen Gesicht und langfingrigen Händen, mit denen er beim Reden heftig gestikulierte.
    Obwohl, im Moment redete er nicht – verharrte vielmehr in einer Art mürrischem Schweigen. Vielleicht war er ja ärgerlich auf

Weitere Kostenlose Bücher