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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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drosselte bereits die Geschwindigkeit und glitt auf den Hafen zu.
    Auch das fand sie schön – nach Hause zu kommen, seinen Platz zu kennen, sicher zu sein, willkommen geheißen zu werden. Das blaue Wasser der Frenchman Bay verdunkelte sich im Abendlicht, Häuser füllten sich mit Menschen.
    Suzanna war entspannt, als sie auf Holts Landungssteg sprang, um die Leinen zu befestigen und den Hund zu streicheln, der sich an ihr Bein schmiegte.
    »Du bist ein recht guter Matrose, nicht wahr, Mädchen?« Sie kauerte sich hin und kraulte Sadie gründlich. »Ich glaube, sie will wieder hinausfahren.«
    Holt kletterte auf den Landungssteg. »Ein Gewitter zieht auf.«
    Suzanna blickte hoch und sah, dass die Wolken langsam landeinwärts zogen. »Du hast recht. Wir könnten Regen brauchen.« Albern, dachte sie, jetzt verlegen zu werden und vom Wetter zu sprechen. Sie stand auf und fühlte sich unsicher, weil er dastand und Spannung sich in seinem Körper und seinen dunklen Augen zeigte. »Danke für die Fahrt. Ich habe sie sehr genossen.«
    »Gut.« Der Steg schwankte, als Holt näher kam.
    Suzanna machte zwei Schritte rückwärts und fühlte sich besser, als ihre Füße auf festem Untergrund standen. »Vielleicht kannst du Sadie am Wochenende zu Fred bringen. Er wird einsam sein, wenn die Kinder nicht da sind.«
    »In Ordnung.«
    Sie war schon halb durch den Garten, und er war noch immer einen halben Meter von ihr entfernt. Wäre das nicht paranoid gewesen, hätte sie vermutet, dass er sie verfolgte.
    »Der Busch macht sich gut.« Sie strich mit ihren Fingern im Vorbeigehen darüber. »Aber du musst den Rasen düngen. Ich könnte dir ein einfaches und billiges Mittel empfehlen.«
    Holt lächelte. »Tu das.«
    »Nun, ich … Es ist schon spät. Tante Coco …«
    »… weiß, dass du ein großes Mädchen bist.« Er hielt sie am Arm fest. »Du gehst heute Abend nirgendwohin, Suzanna.«
    »Holt, ich habe dir gesagt, dass ich mehr Zeit brauche.«
    »Die hast du gehabt«, sagte er mit einem scharfen Unterton, der ihren Puls jagen ließ.
    »Das ist nichts, was ich beiläufig angehen möchte.«
    Seine Augen funkelten. In der Ferne grollte Donner. »Daran ist nichts beiläufig. Das wissen wir beide.«
    Sie wusste es, und dieses Wissen war erschreckend. »Ich denke …«
    Er fluchte und hob sie auf die Arme. »Du denkst zu viel.«
    In dem Moment, als der Schock nachließ, begann sie zu strampeln. Doch da hatte er sie fast schon auf die hintere Veranda getragen. »Holt, ich lasse mich nicht drängen!« Die Fliegengittertür schlug hinter ihnen zu. Wusste er nicht, dass sie Angst hatte? Dass sie befürchtete, er würde sie langweilig finden, sie abschütteln und zerbrochen zurücklassen?
    »Würde es nach dir gehen, dauerte es noch fünfzehn Jahre.« Holt trat die Schlafzimmertür auf und ließ Suzanna auf das Bett fallen. So hatte er das nicht geplant, aber er war zu verkrampft vor Verlangen, um sich sanfte Worte abzuringen.
    Sie war blitzartig von dem Bett hoch und stand neben ihm. Durch das Fenster hinter ihr fiel das rötliche Licht der Abenddämmerung. »Wenn du denkst, du kannst mich hier hereinschleppen und aufs Bett werfen …«
    »Genau das habe ich getan.« Seine Augen blieben auf die ihren gerichtet, als er sich das Hemd über den Kopf zog. »Ich bin das Warten leid, Suzanna, und ich bin es leid, mich nach dir zu sehnen. Wir machen das auf meine Weise.«
    Sie hatte das schon einmal erlebt, und das Herz schien ihr wie ein Stein in den Magen zu sinken. Nur damals war es Bax gewesen, der sie ins Bett genötigt und sich ausgezogen hatte, bevor er sich auf sie schob, um seine ehelichen Rechte in Anspruch zu nehmen, schnell und hart und ohne Zuneigung. Und hinterher erntete sie Verachtung und Abscheu.
    »Deine Art ist kaum neu«, sagte sie gepresst. »Und sie interessiert mich nicht. Ich bin nicht verpflichtet, mit dir ins Bett zu gehen, Holt, mich fordern und nehmen und mir hinterher sagen zu lassen, dass ich nicht gut genug war, um dich zu befriedigen. Ich lasse mich nicht wieder benutzen, von niemandem.«
    Er packte sie an den Armen, ehe sie aus dem Zimmer stürmen konnte, und zog sie kämpfend und fluchend an sich, um seinen erhitzten Mund auf den ihren zu pressen. Die machtvolle Wirkung ließ sie schwindelig werden. Sie wäre zurückgetaumelt, hätten seine Arme sie nicht festgehalten.
    Über Angst und Zorn wuchsen ihre eigenen Bedürfnisse. Suzanna wollte ihn dafür anschreien, dass er sie ihr entlockte, dafür, dass er sie

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