Suzanna
kippe die restliche Flasche über deinem Kopf aus.«
Sie nippte und wusste, dass sie vorsichtig sein musste, wollte sie nicht eine Flasche Champagner und damit klebrige Haare riskieren. »Ich möchte nur ein klares Bild.«
Holt stieß geradezu einen Aufschrei der Frustration aus und wandte sich ab. Champagner schwappte aus seinem Glas, während er auf und ab lief. »Sie will ein klares Bild und ist blind wie ein Maulwurf. Ich habe den Staub von zwei Monaten aus diesem Haus geschafft. Ich habe Kerzen und Blumen gekauft. Ich musste mir die Belehrungen von irgendeinem Idioten über Champagner anhören. Das ist das Bild, verdammt noch mal!«
Suzanna wollte ihm durch Ärger Informationen entlocken, ihn jedoch nicht zum Toben bringen. »Holt …«
»Setz dich und sei still! Ich hätte wissen müssen, dass das schiefgeht. Der Himmel weiß, warum ich es auf diese Art versucht habe.«
Es dämmerte ihr, und sie lächelte. »Holt, es ist sehr lieb von dir, dass du das alles gemacht hast. Tut mir leid, wenn ich es nicht zu schätzen scheine. Wenn du wolltest, dass ich heute Nacht hierher komme, damit wir uns lieben können …«
»Ich will nicht, dass wir uns lieben!« Er fluchte lästerlich. »Natürlich will ich, dass wir uns lieben, aber darum geht es nicht. Ich – ich wollte dich nur bitten, mich zu heiraten. Also setz dich endlich hin, verdammt noch mal!«
Da ihre Beine sich von den Knien abwärts verflüssigt zu haben schienen, sackte sie in einen Sessel.
»Das ist perfekt.« Holt schüttete Champagner in sich hinein und lief wieder auf und ab. »Einfach perfekt. Ich versuche dir klarzumachen, dass ich verrückt nach dir bin und ohne dich nicht leben kann, und du kannst nichts anderes tun, als mich wegen irgendeines besessenen Juwelendiebes zu nerven.«
Langsam hob sie ihr Glas an die Lippen. »Tut mir leid.«
»Das sollte dir auch leid tun«, sagte er verbittert. »Ich war bereit, mich deinetwegen heute Abend zum Narren zu machen, und du hast nicht einmal das zugelassen. Ich bin fast schon mein halbes Leben in dich verliebt. Selbst als ich wegzog, habe ich dich nicht aus meinen Gedanken vertreiben können. Du hast mir jede andere Frau verdorben.«
Verliebt … Das Wort kreiste in ihrem Kopf. Verliebt! »Ich dachte, du magst mich nicht.«
»Ich konnte dich nicht ertragen.« Holt fuhr sich durch die Haare. »Sooft ich dich ansah, begehrte ich dich so sehr, dass ich kaum atmen konnte. Mein Mund wurde trocken, und mein Magen krampfte sich zusammen. Ich wollte dich erwürgen. Du fährst mich über den Haufen und schleuderst mich von meinem Motorrad, und ich liege da und blute und – schäme mich. Und du beugst dich über mich, duftest wie eine Rose und streichst mit deinen Händen über mich, um festzustellen, ob ich mir etwas gebrochen habe. Noch eine Sekunde länger, und ich hätte dich damals zu mir auf den Asphalt gezerrt.«
Holt rieb sich über das Gesicht. »Himmel, du warst erst sechzehn.«
»Du hast mich beschimpft.«
Seine Miene war Ausdruck des Zorns. »Verdammt richtig, ich habe dich beschimpft. Damit bist du besser weggekommen als mit dem, was ich eigentlich mit dir machen wollte.« Er beruhigte sich ein wenig, stellte sein Glas weg, zog eine Zigarette hervor und schleuderte sie beiseite. »Ich bin in solchen Sachen nicht gut, Suzanna. Ich dachte, ich würde für Stimmung sorgen, und wenn du genug Champagner getrunken hättest, wollte ich dich davon überzeugen, dass ich dich glücklich machen kann.«
Sie konnte sich nicht entspannen. »Ich brauche keinen Champagner und keine Kerzen, Holt.«
Er lächelte schwach. »Baby, du bist doch dafür geboren.«
Suzanna starrte in ihr Glas und überlegte, ob sie wieder dieses Risiko eingehen sollte. Ihn zu lieben, war eine Sache. Von ihm geliebt zu werden, war unglaublich. Aber Heirat … »Warum sagst du mir dann nicht einfach die Wahrheit?«
Holt setzte sich auf die Seitenlehne der Couch. »Ich liebe dich. Ich habe nie für eine andere so viel empfunden wie für dich. Was auch passiert, ich werde dich immer lieben. Wir können die letzten Jahre nicht ungeschehen machen, aber vielleicht können wir es von jetzt an für uns beide besser machen. Und für die Kinder.«
Ihre Augen schienen sich zu verdunkeln. »Das wird wahrscheinlich nicht einfach sein. Baxter wäre immer ihr rechtmäßiger Vater.«
»Aber er wäre nicht derjenige, der sie liebt.« Als ihre Augen sich mit Tränen füllten, schüttelte er den Kopf. Nein, es hatte nicht des Champagners und
Weitere Kostenlose Bücher