Suzannah und der Bodyguard
in ihr Gesicht, doch nun war es an ihr, ihre verschlungenen Hände zu betrachten.
„Ich hatte auf etwas mehr gehofft.“
Sein Herz machte einen Sprung. „Ich auch. Ich möchte, dass du bei mir einziehst. In mein riesiges, verschachteltes zweistöckiges Mausoleum. Ich hätte gerne, dass wir es zu einem richtigen Zuhause machen, so wie es früher mal eines war.“
„Okay.“
„Okay?“
Als sie ihn wieder ansah, waren ihre Augen von einem so tiefen Blau, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte.
Sie lächelte. „Ja, ich sagte okay. Ich würde sehr gern mit dir im Haus von Tante Charlotte wohnen, Blumenbeete und einen Kräutergarten anlegen und dieses wunderschöne Parkett in der Diele abschleifen. Aber ich hatte mir noch etwas mehr erhofft.“
Er schluckte hart in der Hoffnung, die Worte trotz seines wie wild schlagenden Herzens herauszubekommen. „Mehr?“
„Mhmm. Mehr.“
Verdammt, frag sie einfach!
„Suzannah Phelps, willst du meine Frau werden?“
Sie sah aus, als wollte sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, doch ihre Mundwinkel gingen nach oben. Was doch ein gutes Zeichen war, oder nicht?
„Ich würde sehr gerne deine Frau werden, John Quigley. Aber vorher musst du mir noch etwas mehr bieten.“
Sein Herz machte einen Satz in seiner Brust und fühlte sich an, als würde es von einer Ecke in die andere springen.
„Was willst du denn noch?“
„Ich will, dass du es sagst, Detective.“
Ihm fiel das Kinn nach unten. „Mehr nicht?“
„ Mehr nicht ? John, das ist alles, worauf es ankommt.“
„Natürlich liebe ich dich.“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Aber das musst du doch wissen. Ich glaube, es fing an, als ich das erste Mal im Zeugenstand saß und dich bei der Arbeit beobachtet habe. Diese Leidenschaft und Zielstrebigkeit im Inneren, und nach außen diese Selbstbeherrschung. Wie hätte ich mich denn nicht in dich verlieben können?“
Sie blinzelte hektisch, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihr ein paar Tränen die Wange hinunterliefen. „Die meisten Männer im Zeugenstand haben ziemlich anders auf mich reagiert.“
„Ich bin cleverer als die meisten Männer.“
Sie lachte und tupfte sich die Tränen von den Wangen. „Das bist du, Detective. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich dich liebe.“
Er küsste sie mit der ganzen Zärtlichkeit, die er für sie empfand.
Quigg nahm ihre Umwelt erst wieder wahr, als sich jemand dezent räusperte. Er löste sich von ihr und sah einen erschöpften, doch amüsiert wirkenden Dr. Orser vor sich stehen.
Suzannah packte Quiggs Hand so fest, als wollte sie ihm alle Knochen darin brechen.
„Wie sieht es aus, Doc?“, fragte er.
„Sein Zustand ist ernst, vor allem wegen des hohen Blutverlusts, aber stabil. Wenn ich wetten müsste, würde ich mein Geld darauf setzen, dass er es schafft.“
„Gott sei Dank!“, flüsterte Suzannah.
„Was sein Aussehen angeht, er wird eine Weile ziemlich ramponiert daherkommen“, warnte der Tierarzt.
„Mist“, sagte Quigg. „Vielleicht sollte ich besser diesen Hollywood-Agenten anrufen und die Probeaufnahmen absagen.“
„Probeaufnahmen?“ Dr. Orser sah ihn skeptisch an. „Verzeihen Sie mir meine Offenheit, aber dieser Hund zählt wohl zu den unattraktivsten Vierbeinern, die mir je untergekommen sind.“
Suzannah blickte ihren zukünftigen Ehemann an und sah, wie die Zukunft sich vor ihnen ausbreitete, wunderschön und voller Möglichkeiten. Und unattraktiven Hunden. Sie strahlte. „Ja. Ja, das ist er, nicht wahr?“
EPILOG
Auf der Terrasse im Garten hinter ihrem Haus in der York Street sah Suzannah über den Tisch hinweg den Mann an, mit dem sie seit einem Jahr verheiratet war. Zwischen ihnen befanden sich auf einer weißen Tischdecke die Reste des luxuriösen Festmahls, das er von einem Feinkost-Service zu ihrem Hochzeitstag hatte liefern lassen. Aus einem verborgenen CD-Player drang Mark Knopflers unaufgeregte Stimme, und der Klang seines wunderschönen Gitarrenspiels erfüllte die Abendluft.
„Ich kann nicht glauben, dass du das alles heimlich geplant hast.“
Er lächelte. „Du hast gedacht, ich würde es vergessen, stimmt’s?“
„Keine Chance, Detective Quigley. Immerhin habe ich schon seit einem Monat immer mal wieder einen Hinweis fallen lassen.“
„Es heißt Sergeant Quigley, bitteschön. Abteilung Kapitalverbrechen, wenn’s recht ist.“
Ihr klappte die Kinnlade nach unten. „Es ist durch?“
„Ja.“
Sie lief um den Tisch herum und warf sich
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