Suzannah und der Bodyguard
wirklich von einem richtigen Krankenhaus unterschied. „Sieh dir das an, es gibt sogar Krankenversicherungen für Haustiere.“ Er deutete auf ein Schild an der Wand. „Die Operation wird bestimmt ein Vermögen kosten.“
„Das übernehme ich“, bot sie an. „Es war schließlich mein Fehler. Ich habe Rosneau hereingelassen, und Bandy wollte mich nur beschützen.“
„Es war nicht dein Fehler, und du wirst auch nicht die Kosten dafür übernehmen. Ich habe einfach nur nach etwas gesucht, was ich sagen könnte. Es ist mein Hund, und er hat nur getan, was ich an seiner Stelle auch getan hätte.“ Er rollte die Schultern, um die schmerzhafte Verspannung zu lösen. „Nur dass ich mich nicht hätte erschießen lassen.“
„Komm her und setz dich.“
Da er nicht wusste, was er sonst hätte tun sollen, gehorchte er.
„Es tut mir leid, Suz.“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Nichts von all dem wäre passiert, wenn ich nur meinen Job gemacht hätte. Als uns Geoffrey Mann in die Falle ging, sah alles so klar aus. Er gab zu, die Blumen geschickt zu haben, die bei ihm gefundenen Quittungen passten perfekt zu den Tagen, an denen du Blumen bekommen hast, und er war im Archiv, als du überfallen wurdest. Verdammt noch mal, es passte alles so gut zusammen, dass wir nicht mal auf die Idee gekommen sind, uns seine verdammte Hand anzusehen. Wir waren viel zu sehr damit beschäftigt, diesen DNA-Vergleich in die Wege zu leiten, um ihn damit endgültig festnageln zu können. Unser Fehler.“
„Auch meiner. Immerhin bin ich diejenige, die ihn verletzt hatte. Ich hätte mich selbst davon überzeugen müssen. Abgesehen davon ist es eigentlich mein Job, Fehlurteile zu verhindern. Ich hätte genau hinschauen müssen und hätte mich nicht mit dem ersten Anschein zufriedengeben dürfen.“ Sie verzog das Gesicht, und es brach ihm das Herz, sie so zu sehen. „Ich denke mal, es ist alles viel einfacher, wenn man selbst nicht emotional involviert ist, hm? Zumindest das habe ich für die Zukunft gelernt.“
Quigg rutschte auf seinem Stuhl hin und her, sah wieder zur Uhr. Wie lange konnte es dauern, einen Hund zu operieren? Er räusperte sich. „Ich hoffe, dir ist klar, dass Remy Rosneau vollkommenen Mist erzählt hat, oder? Ich meine, man kann dich nicht im Geringsten für irgendetwas verantwortlich machen. Er hat dich engagiert, du hast ihn integer und mit vollem Einsatz verteidigt, nach bestem Wissen und Gewissen, und du hast für ihn einen Freispruch erzielt. Ende der Geschichte. Für den ganzen Scheiß, den er davor und auch danach gemacht hat, war er selbst verantwortlich.“
Sie zitterte neben ihm. Da ihr Stuhl direkt an seinem stand, spürte er die leichte Vibration. Verdammt, wenn sie noch zusammen wären, dann dürfte er sie jetzt in den Arm nehmen und trösten.
„Er war krank, John.“
John . Niemand nannte ihn so, höchstens seine Mutter. Und nach dieser Nacht … Oh Gott, er würde sie so sehr vermissen. Jetzt war ihm nicht einmal mehr die Wut geblieben, die ihn noch heute Nachmittag vor diesem Gefühl geschützt hatte, als sie ihn fortgeschickt hatte.
„Ja, er war krank. Aber auch dafür kannst du nichts.“
Sie seufzte. „Ich weiß. Das weiß ich alles, John. Aber es ist immer noch eine Tatsache, dass er seine dreizehnjährige Nichte vergewaltigt hat, weil ich ihm zu diesem Freispruch verholfen habe.“
„Klar, und ich habe versagt, weil ich nicht genügend Beweise erbracht und das Berufungsgericht nicht von seiner Schuld überzeugt habe. Man könnte also genauso gut sagen, dass ich schuld daran bin. Damit muss ich leben. Und das Beste daraus machen. Und du ebenso.“
Sie blinzelte mehrmals rasch und sah weg. „Ja. Du hast recht. Es gibt so viel, worüber ich nachdenken muss. Ich habe einem schuldigen Mann geholfen, sich seiner gerechten Strafe zu entziehen. Gleichzeitig war ich daran beteiligt, einen Unschuldigen hinter Gitter zu bringen, wenn auch nur für ein paar Stunden. Aber weißt du was? Darüber möchte ich jetzt nicht nachdenken.“
„Dann lass es.“ Oh Gott, sein Herz fühlte sich an, als hätte es jemand in einem Schraubstock gespannt und würde es ganz langsam zerquetschen.
„Möchtest du nicht wissen, worüber ich stattdessen nachdenken möchte?“
„Klar.“ Ihm war alles recht, wenn es ihn nur davon abhielt, sich näher mit seinen Gefühlen für sie auseinandersetzen zu müssen.
„Über uns.“
Er riss die Augen auf. „Uns?“ Um seine Überraschung zu verbergen,
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