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Suzannah und der Bodyguard

Suzannah und der Bodyguard

Titel: Suzannah und der Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilson
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hatte noch nie einen Pudel oder einen Pekinesen oder irgendeinen von diesen Spielzeughunden. Wir hatten noch nie einen Hund.“
    Endlich verstand er und musste grinsen. „Du hast Angst vor Hunden.“
    Sie sah gerade lange genug von Bandy weg, um ihm einen bösen Blick zuzuwerfen. „Vor dem hier hätte wirklich jeder Angst.“ Ihr Blick fiel wieder auf Bandy, der nun klang, als würde er einen Tennisball hochwürgen. „Was ist mit ihm?“
    „Er fängt sich gleich wieder. Er ist so wild darauf, dich zu begrüßen, dass er sich verschluckt hat.“
    „Mich begrüßen? Sieht eher so aus, als wollte er mich verschlingen .“
    Wie sein Herrchen.
    Platz, Quigg .
    Er räusperte sich. „Keine Angst, er sieht nur so Furcht einflößend aus. Eigentlich ist er harmlos. Meistens.“ Er kniete sich neben den Hund, der sich mittlerweile von dem selbstverschuldeten Erstickungsanfall erholt hatte. „Selbst wenn er jemanden beißen wollte, fehlt ihm dafür etwas ganz Entscheidendes. Schau her.“ Vorsichtig zog er Bandys weiche Lefzen auseinander, und es kam ein ziemlich unvollständiges Gebiss zum Vorschein. Auf der linken Seite fehlten sowohl oben als auch unten die Eckzähne, und vorne oben klaffte eine rosafarbene Lücke, wo eigentlich zwei gesunde weiße Frontzähne sein sollten.
    „Oh mein Gott, was ist denn mit ihm passiert?“ Sie ging auf den Hund zu, ihre Angst schien sie vergessen zu haben. Bandys ganzer Körper bewegte sich hin und her, während er mit seinem langhaarigen Schwanz vor Quiggs Gesicht herumwedelte.
    „Der Tierarzt meinte, es wäre eine Verletzung.“ Bandy stemmte sich wieder gegen sein Halsband, um zu Suzannah zu gelangen, und Quigg ließ zu, dass er ihr langsam näher kam. „Halte deine Hand nach unten, damit er sich deinen Geruch einprägen kann“, ermutigte er sie. „Sobald er dir die Hand leckt, kannst du ihn streicheln.“
    Sie befolgte seine Anweisung und ließ den Hund an ihrer Handfläche schnuppern, bevor sie ihm vorsichtig den Kopf tätschelte. „Wie hat er sich die Verletzung zugezogen?“
    „Durch Arbeitsschuhe mit Stahlkappen, höchstwahrscheinlich. Oder vielleicht auch durch eine Kollision mit einem Auto.“
    Er hörte sie überrascht einatmen. „Jemand hat ihn in die Schnauze getreten?“
    „Jemand hat ihn ziemlich viel getreten.“ Die Erinnerung daran war immer noch lebhaft genug, um seinen Blutdruck in die Höhe zu treiben. Nach ein paar Sekunden sprach er weiter, die Stimme so kontrolliert und emotionslos wie immer. „Bei einer Drogenrazzia vor ein paar Jahren stellte sich Bandy uns an der Tür in den Weg und war dabei nicht gerade freundlich.“
    Der Hund setzte sich, um ihre Streicheleinheiten besser genießen zu können.
    „Er hielt also nicht viel von eurem Durchsuchungsbefehl?“
    Quigg lächelte. „Genauso wenig wie der Drogenhändler. Hätte Bandy uns damals allerdings nicht so zahnlos angefletscht, wäre er vermutlich gleich erschossen worden.“
    „Armes Hundchen“, sagte sie mitleidig und ging in die Knie, woraufhin Bandy noch ein Stück näher an sie heranrückte. „Du hattest also Mitleid mit ihm und hast ihn mit nach Hause genommen?“
    „Von wegen. Ich rief den Hundefänger an und ließ ihn ins Tierheim bringen.“
    Sie runzelte die Stirn. „Wie ist er dann bei dir gelandet?“
    Er erhob sich wieder, um seine verkrampfte Beinmuskulatur zu lockern. „Im Tierheim wollte ihn keiner haben. Alle möchten einen Welpen, und er war schon sechs oder sieben Jahre alt. Abgesehen davon ist sein Verhalten nicht unbedingt mustergültig, und er braucht außerdem auch noch regelmäßig Medizin gegen Schilddrüsenüberfunktion. So was möchte sich niemand freiwillig aufhalsen.“
    „Du schon.“ Sie kraulte Bandy noch einmal und erhob sich ebenfalls wieder.
    „Vorsicht!“
    Zu spät. Als wollte er Quiggs Worte bestätigen, fuhr ihr Bandy mit den Krallen seiner Pfote über das Bein. Sie schrie auf und stolperte nach hinten. Quigg konnte sie gerade noch auffangen, woraufhin Bandy sofort zu bellen begann und nach ihm schnappte. Seine verbliebenen Zähne gaben dabei ein bedrohliches Klicken von sich. Quigg unterdrückte einen Fluch. Verängstigt drückte sich Suzannah noch dichter an ihn, was den Effekt hatte, dass der Hund sich noch wilder gebärdete. Er schob sie von sich weg, war allerdings nicht schnell genug.
    „Au! Verdammt noch mal, du dämlicher Köter!“ Der Hund wich zurück, aber Quigg wusste, dass er sich sofort wieder auf seine Knöchel stürzen würde,

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