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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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dadurch veranlasst sah, sich auf massive Verteidigung zu beschränken. Aber er kannte das Temperament seines Kontrahenten und wusste, dass diesem diese passive Rolle nicht behagte und so galt es, zunächst die Entwicklung abzuwarten. Und Zeit stand genug zur Verfügung, im Eifer verlorene Truppen würde man dagegen nur schwerlich ersetzen können.
    Knud gefiel sich darin, seinen Gegner mit Scheinattacken zu verwirren und dessen Truppen auf Trab zu halten. Solange glaubte er sich vor Gegenangriffen sicher. Plötzlich sah er eine erneute Möglichkeit, mit einer Einheit in die Reihen Svends einzufallen. Er täuschte einen Angriff auf dem linken Flügel vor, auf den Svend auch erkennbar reagierte. Dann fiel er direkt zentral ins gegnerische Hauptheer ein und leistete dort zunächst ganze Arbeit. Doch noch bevor sich seine Truppen aus dieser Gefahrenzone wieder zurückziehen konnten, erkannte Knud, dass er die Verteidigung Svends unterschätzt hatte. Dieser ließ die Angreifer augenblicklich attackieren und vernichten.
    Knud ärgerte sich über diesen Fehler, doch zu Unrecht, wie sich bald herausstellen sollte. Denn Svend war ein Hitzkopf und sah, nachdem er unter der vorigen Situation, die ihn in der Verteidigungsstellung auf das bloße Reagieren beschränkte, ohnehin gelitten hatte, wie ein angeketteter Hund, jetzt seine Chance, den Kampf im Angriff zu entscheiden.
    Svend ließ das kompakte Hauptheer etwas vormarschieren, während Knud seine Scheinattacken fortsetzte, aber einen neuerlichen Angriff zunächst scheute. Dann stellte auch Svend an den Flügeln schnellere Truppenteile auf.
    Es begann ein langsames Abtasten, wobei jetzt beide Seiten zugleich Angriff und Verteidigung übten. Bald hatte jeder seinen Bewegungsspielraum, in dem er ungefährdet agieren konnte, ausgelotet.
    Der Kampf schien wieder in festen Stellungen zum Erliegen zu kommen, als Svend überraschend begann, einer von Knuds vorgerückten Spitzen Truppen entgegenzuschicken. Dieser besah sich kurz die Lage und erkannte, dass ein direkter schneller Angriff auf seine Truppen aufgrund von deren Position auf dem Schlachtfeld nicht möglich war. Also dachte er nicht an Rückzug, sondern brachte weitere Truppen in Stellung, um den erwarteten Angriff zu parieren.
    Und wie Knud es vermutet und gehofft hatte, sah Svend blindlings nur auf seine Chance, den geplanten Angriff zu Ende zu führen. Nachdem seine Truppen noch etwas weiter auf ihr Ziel vormarschiert waren, wurden sie von einer anderen Einheit aus Knuds Heer, die sich überraschend vom Hauptverband gelöst hatte, angegriffen und vernichtet.
    Svend versuchte, seine Reihen zu schließen, konnte aber nicht verhindern, dass Knuds Truppen in die ungeschützten Abschnitte seiner Linien einfielen und ihm empfindliche Verluste zufügten. Durch den Durchbruch einiger feindlicher Einheiten hatte Svend den Gegner jetzt auch in seinem Rücken sitzen, was die Lage für ihn nicht einfacher machte. Zudem mussten seine Einheiten jetzt einen Angriff auf ihren König selbst, der sich zentral in den hintere Linien aufhielt, verhindern.
    Svend entschloss sich, sein Heil im bedingungslosen Angriff zu suchen. Die Truppen rückten vor, ihren König schützend in der Mitte.
    Knud freute sich, dass er seinen Gegner jetzt dort hatte, wo er ihn haben wollte. Doch diese Sicherheit war trügerisch. Schnell merkte er, dass Svend keineswegs blind vorwärts marschierte, sondern die Verteidigung sehr wohl bedachte. Und Knud, der sich zu sehr auf den Angriff der vermeintlich leichten Beute und insbesondere ein Attackieren des Königs aus dem Rücken konzentrierte, verlor kurz hintereinander drei wichtige Einheiten.
    Nun ließ Knud sein noch ungeschwächtes Hauptheer vorrücken. Da die gegnerischen Truppen jetzt direkt aufeinander prallten, versperrten Svends angreifenden Einheiten die eigenen Leute den schnellen Rückzug, so dass auch Knuds schwerfällige Haupttruppen effektiv eingesetzt werden konnten.
    Kurze Zeit später hatte Svend die meisten seiner besten Einheiten verloren. Sein Vormarsch war zum Erliegen gekommen. Der König stand umringt von einigen seiner Hauptleute in der Mitte des Schlachtfeldes. Aber auch Knud hatte schwere Verluste einstecken müssen und war offensichtlich nicht darauf aus, beim unüberlegten Vorstürmen weitere Truppen einzubüßen. Die Parteien leckten ihre Wunden und ordneten ihre Reihen neu.
    Knud begann schließlich, einige seiner besten Truppen an bestimmte Stellen des Schlachtfeldes zu beordern. Er

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