Svantevit - historischer Roman (German Edition)
waren alle drei Thronanwärter anwesend, als Friedrich Barbarossa seinen Schiedsspruch verkündete. Knud musste auf den dänischen Thron verzichten und erhielt einige verstreute Ländereien, überwiegend auf Seeland. Prinz Waldemar erhielt das Gebiet Schleswig. Svend war damit König von Dänemark.
Die Entscheidung war von großer Feierlichkeit und symbolhafter Förmlichkeit geprägt. Knud überreichte an den deutschen König ein Schwert zum Zeichen seines Verzichtes. Svend nahm ein Schwert entgegen und wurde so mit Dänemark belehnt, trat seine Vasallendienste an und musste einen Treueid schwören. Friedrich setzte ihm schließlich die Königskrone auf das Haupt und bei der späteren feierlichen Pfingstprozession trug Svend das Reichsschwert vor dem König her.
Schon bald stellte sich heraus, dass Svend den Aufgaben als dänischer König nicht gewachsen war. Die Wenden überfielen und plünderten immer wieder die dänische Küste, sodass Svend schließlich Heinrich den Löwen um Hilfe bat und hierfür 1500 Pfund Silber zahlte und dies, obwohl Heinrich mit Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern beschäftigt war und daher kaum militärische Unterstützung gewähren konnte.
Svend machte sich zudem durch ein strenges Regiment im eigenen Land immer unbeliebter und als er schließlich im Winter 1153/54 einen Feldzug gegen Schweden begann, bei dem ihn das Kriegsglück gänzlich verließ, war die Stunde seiner Gegner gekommen.
Knud und Waldemar verbündeten sich und erhielten Unterstützung von dem einflussreichen Erzbischof Eskil von Lund, so dass Svend im Jahr 1154 Dänemark verlassen und Zuflucht bei seinem Schwiegervater Markgraf Konrad von Meißen suchen musste. Dieses Exil sollte zwei Jahre dauern.
Auf einem Thing in Viborg wurde Knud 1154 neben Svend zum König gewählt. Auch Waldemar erhob weiterhin Anspruch auf die Königswürde und fand seine Befürworter.
1156 konnte Svend Heinrich den Löwen, wiederum gegen das Versprechen einer größeren Geldsumme, dazu bewegen, mit einem Heer, in welchem viele wendische Truppen kämpften, nach Jütland vorzustoßen. Das Danewerk, dieser gewaltige Wehrbau in Form eines langen befestigten Walles, geriet durch Verrat schnell in ihre Hände und nun wurde die Stadt Schleswig eingenommen. Der Sachsenherzog erhob hier eine Kontribution, die seine Aufwendungen für den Feldzug decken sollte und Svend plünderte russische Schiffe im Hafen, die mit Pelzen beladen waren. So ähnelte dieses Unternehmen mehr einem Raubzug denn einem Befreiungskrieg des rechtmäßigen Königs. Der weitere Vormarsch gestaltete sich als schwierig, da das Heer, entgegen Svends Zusagen, im Land keine Unterstützung fand. Zudem nahm Knud mit den Wenden in Heinrichs Heer Kontakt auf und versuchte, diese aufzuwiegeln. Als Heinrich dem Löwen die Situation zu gefährlich wurde, zog er sich unter Mitnahme etlicher Geiseln im Januar 1157 zurück nach Sachsen.
Schließlich versuchte Svend, mit Hilfe einer wendischen Flotte, welche ihm Wagrier und Mecklenburger auf Grund einer Weisung des Sachsenherzogs stellen mussten, Dänemark zu erobern. Die Ranen hatten ihm ihre Dienste versagt, nicht ohne zuvor aber von Svend eine beträchtliche Gabe für den Tempelschatz Arkonas entgegengenommen zu haben.
Dann gelang es ihm, mit Knud und Waldemar in Lolland ein Abkommen zu schließen, in welchem das dänische Land unter ihnen aufgeteilt wurde. Knud erhielt Seeland und Fünen, Waldemar Jütland und Svend Schonen.
Da diese Vereinbarung nicht lange zu halten schien, Svend nun aber wieder einen Fuß nach Dänemark gesetzt hatte, entschloss er sich, die Frage der dänischen Krone ein für allemal in seinem Sinne zu entscheiden.
Die Gelegenheit schien günstig, als sich die drei Teil–Könige zu einem Treffen in Seeland, welches Knuds Regentschaft unterstand, verabredeten. Svend bezog Quartier in Ryngstad, wo ihn Waldemar und Knud aufsuchen wollten. Doch unterwegs trafen sie auf den Abt des Klosters von Ryngstad, welcher ihnen mitteilte, dass sich Svend von Spionen habe berichten lassen, wie viele Bewaffnete die beiden begleiten würden.
Knud verdächtigte Svend sofort, einen Hinterhalt zu planen und wurde von seinem treuen Gefolgsmann, dem deutschen Ritter Radulf, in diesem Misstrauen bestärkt. So brach er seinen Weg ab und besuchte stattdessen eine Messe, die an jenem Tage unter großer Anteilnahme des Volkes von Seeland gelesen wurde.
Waldemar aber wies den Verdacht nach kurzer Überlegung zurück
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