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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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den Schutz dankte, welchen ihm dieser hatte angedeihen lassen und ihn um Beistand im Kampf gegen Waldemar bat.
    "Solch gottloses Verhalten wird sich rächen!", sagte Absalon wütend, "Einen feigen Mord begehen und sich hierfür dann auf den Herrgott berufen. Diesem unchristlichen Tun kann kein Erfolg beschieden sein."
    "Nachdem wir also der Gunst des Schöpfers sicher sein können, fehlen uns nur noch einige Bewaffnete um diese auf Erden umzusetzen.", sprach Waldemar, wobei er dies weniger spöttisch meinte, als es dann klang.
    "Dafür wollen wir sorgen", erwiderte Absalon sofort, der ein Mann des Glaubens aber nicht minder ein solcher der Tat war.
    "Ich muss nach Jütland gelangen, egal wie! Was schlägst du vor?", fragte Waldemar, der seinem nur einige Jahre älteren Berater volles Vertrauen schenkte.
    "Ohne ein geeignetes Boot wird dies nicht gelingen. Also lass uns einen kleinen Hafen aufsuchen."
    "Svends Männer durchkämmen das Land und es wird nicht lange dauern, bis sie auf unsere Spur stoßen, wenn wir ihnen nicht gar direkt in die Arme laufen."
    "Einen sicheren Weg gibt es nicht! Doch kann uns eine List behilflich sein. So wollen wir uns nicht durch abgelegene Wälder oder unzugängliche Sümpfe schlagen, wo Svend uns vermutet, sondern das freie Gelände nutzen, in welchem uns zudem das Vorwärtskommen schneller gelingen sollte", schlug Absalon vor und griff nach Waldemars Mantel, welcher neben der Tür hing, "Auch hat sich Esbern erboten, sich weitgehend Eurer Gestalt anzupassen und mit einigen weiteren Leuten in einer anderen Gegend eine falsche Fährte zu legen. Die Täuschung sollte die Häscher lange genug ablenken."
    Waldemar hörte Absalon zufrieden an, offenbarte ihm dieser doch eine gute Möglichkeit, seinen Feinden zu entkommen. Er beeilte sich, Esbern zur Vorsicht zu ermahnen, da dieser einer seiner treuesten und tapfersten Gefolgsleute war, den er nicht gern verlieren mochte. Esbern war der Bruder Absalons und mit diesen beiden Geschwistern war Waldemar nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters aufgewachsen.
    Mehrere junge Burschen und Männer aus dem Dorfe, allesamt glühende Anhänger Waldemars und erbitterte Feinde Svends, erklärten sich, sobald sie die Pläne vernommen hatten, ohne Zögern bereit, es Esbern gleichzutun und ihrerseits zu versuchen, Svends Schergen zu täuschen und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, damit dieselbe nicht dem König zum Verhängnis würde.
    Guten Mutes machte sich der leicht erholte Waldemar, nur begleitet von Absalon und zwei weiteren Getreuen auf den Weg. Gekleidet als einfache Bauern durchquerten sie die offenen Felder und lichten Wälder, geradeso wie jedermann, der nichts zu fürchten hat und sich nicht verbergen muss, ganz nach der Devise, dass nur Verdacht erregt, wer sich verdächtig benimmt. Doch Dörfer und Menschenansammlungen wurden gemieden, da die Gefahr des zufälligen Erkanntwerdens ihnen zu groß erschien.
    Am Abend rastete man bereits in Blickweite des kleinen Fischerdorfes, von wo aus ihnen die Flucht von der Insel gelingen sollte.
    "Es heißt, sämtliche Planken seien durchstoßen", wandte Waldemar ein, als Absalon ihn auf das gute Dutzend an Booten hinwies, welches am Ufer lag.
    "Das ist wohl richtig. Aber ich kenne einen guten Zimmermann, dem man vertrauen kann. Ihm sollte eine Reparatur schnell gelingen. Doch scheint ihm derweil die Angst derart in den Gliedern zu sitzen, dass er noch etwas Zusprache benötigt."
    "Du hast bereits mit ihm geredet?", fragte Waldemar erstaunt.
    "Wie kann ich untätig sein, wo Eile geboten ist? Ich weiß auch bereits, wie wir dem Holzwerker seine Furcht vor Rache nehmen können." sagte Absalon. "Morgen früh wird Esbern wieder zu uns stoßen. So Gott will werdet ihr morgen Abend bereits auf dem guten Boden Jütlands weilen, wo uns die Sicherheit Ruhe für weitere Planungen gibt."
    Absalon faltete die Hände und senkte den Kopf. Waldemar entfernte sich leise, um das Gebet nicht zu stören. Wenngleich er diese Frömmigkeit nicht teilte, achtete er sie doch aufrichtig. Die Unterstützung seines klugen Beraters und der anderen Getreuen erfüllte ihn immer mehr mit Zuversicht, dass ihr Vorhaben gelingen würde. Er war es gewohnt, dass man ihm als König Respekt und Anerkennung entgegenbrachte und er auch das ehrliche Wohlwollen vieler Menschen genoss. Doch der Beistand und die Hilfe, die ihm in der kurzen Zeit nach der Flucht zuteil wurde machten einen tiefen Eindruck auf ihn. Es war die große eigene

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