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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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überlegen und wohl ein kleines Schauspiel veranstalten, was schon dafür sorgen sollte, ihn mit einer milden Buße davonkommen zu lassen.
    Als ihm ein Becher mit Wasser zur Erfrischung gereicht wurde, beugte er sich von seinem Ross hiernach hinab. Da stürmte ein Bauer vor und schlug ihm mit einem mächtigen Axthieb den Kopf von den Schultern.
    Der Leichnam Svends wurde ohne besondere Ehrerweisung begraben.
     
     

Der junge König und sein Bischof
     
    "Wir verlangen seinen Tod!", beharrten die Soldaten, die ehedem Knud gedient hatten, "Nur so können wir den Mord an unserem König rächen und seine Manen versöhnen!"
    Der Mann, dessen Leben hier so unbedingt beendet werden sollte, hieß Ulvo und war einer von Svends Hauptleuten. Er galt als guter Krieger und geschickter Anführer, was ihn für die Soldaten, die nicht auf persönliche Rache sondern Aussöhnung der Seele des ermordeten Königs sannen, so wertvoll machte.
    Absalon, der eigentlich einsah, dass man den Männern Knuds eine derartige Befriedigung zugestehen musste, schüttelte aber über deren Aberglauben den Kopf und hielt sich ob dieser zwiespältigen Gefühle mit Ratschlägen für Waldemar zurück.
    "Soviel ich weiß, hat Ulvo tapfer gekämpft und kann eines Meuchelmordes oder der Beteiligung an einem solchen nicht bezichtigt werden", mischte sich Esbern ein, "Oder zählt ihr die kriegerische Gegnerschaft schon zu einem derartigen Verbrechen? Ich sage euch, ein tapferer Feind hat nach seiner Bezwingung Gnade verdient!"
    Waldemar grübelte eine Weile und blickte immer wieder zu Absalon, welcher diesmal aber den Kopf gesenkt hielt.
    "Ihr habt treu zu mir gestanden!", begann Waldemar schließlich, während er auf die Soldaten Knuds zuschritt, "Und wenn es etwas gibt, was ich für den Frieden eures toten Königs, meines toten Freundes, tun kann, so soll dies geschehen!"
    Damit war Ulvos Schicksal besiegelt, was dieser gelassen und gefasst aufnahm.
    Ganz anders ging es zu, als wenig später Thetlev in das königliche Zelt gebracht wurde. Er bittete, flehte, winselte, weinte und versuchte, um sich zu schlagen. Doch für den Mann, der König Knud den tödlichen Stoß mit dem Schwert versetzt hatte, fand sich kein Fürsprecher und angeekelt von dessen weibischem Gehabe wurde er zum Richtblock geführt.
    Bald merkte Waldemar, dass das Finden eines ausgewogenen Strafmaßes für Svends Männer, welches alle Parteien zufrieden stellte, fast ebenso schwer war, wie der Kampf gegen diesen Gegner zuvor. Dies galt umso mehr, als ihn mit einigen von Svends Hauptleuten verwandtschaftliche Beziehungen verbanden. 
    Auch galt es jetzt, denjenigen, welche ihm beim Streite treu zur Seite gestanden hatten, seine Dankbarkeit durch Verleihung eines Amtes, Übertragung eines Lehens oder Gewährung gewisser Rechte zu zeigen. Doch musste auf Ausgewogenheit geachtet werden, um keinen Missmut zu schüren.
    Oft waren ihm auch jene, die als wertvolle Bundesgenossen am Kampf gegen Svend teilgenommen hatten, nun diejenigen, denen er mehr misstraute, als den ehemaligen Feinden, welche man durch eine milde Strafe an sich binden konnte. So musste er jetzt Obacht geben, dass niemand, durch Begehrlichkeiten angetrieben und vermeintliche Ungerechtigkeiten gereizt, gegen ihn eine Koalition zu schmieden begehrte. Die lange Zeit der Thronstreitigkeiten hatte diesen Argwohn tief in Waldemar eingebrannt.
     
    Großen Dank schuldete Waldemar seinem treuesten Gefährten und wichtigsten Berater, den er nach Kräften bei der Erlangung eines kirchlichen Amtes unterstützte. So wurde Absalon im Jahre 1158, mit Erreichung des kanonischen Alters, Bischof von Roskilde und es erregte einige Verwunderung, als er sich nach der Weihe samt Mitra und Bischofsstab zum stillen Gebet allein in die Kapelle der Dreifaltigkeit im Hof der Königsfeste zurückzog.
    "Dieses Amt gibt dir die rechte Würde eines königlichen Beraters", schmeichelte Waldemar am selben Abend seinem Gefährten, "Wenngleich du des zusätzlichen Gewichtes eigentlich nicht bedurft hättest."
    "Ich weiß Euren Einsatz wohl zu würdigen, mit dem Ihr mir die Mitra gesichert habt", bedankte sich Absalon, "Mir bedeutet das Bischofsamt sehr viel, sehe ich es doch als meine vorzüglichste Aufgabe an, neben meinen bescheidenen Diensten Euch gegenüber, für die Festigung und weitere Verbreitung des christlichen Glaubens einzutreten."
    "Die meisten Dänen sind doch nun wohl rechte Christenmenschen", meinte Waldemar verwundert, "Willst du ein Volk von

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