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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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weiteres Wort wandte er sich ab und suchte den Schlaf.
    "Glaubst du mir etwa nicht?", wollte Radik fragen, dem nun klar wurde, dass seine Worte wie eine unglaubwürdige Prahlerei geklungen haben mussten.
    "Wollt ihr hier die ganze Nacht quatschen?", brüllte da plötzlich jemand, der in die Tür getreten war, " Ruhe!"
     
    Der metallische Klang, welcher beim wuchtigen Aufeinandertreffen der Eisen erscholl, drang jedem der Zuschauenden durch Mark und Bein. Das Klirren der Schwerter war wie ein fast magischer Ton, der die versammelten jungen Soldaten in seinen Bann zog und eine erregte Anspannung auslöste. Dies also war das Geräusch des Krieges, des Kampfes Mann gegen Mann.
    Einige der älteren Soldaten boten den jungen Kriegern eine kleine Vorführung ihrer Kunstfertigkeit im Umgang mit den Blankwaffen. Zum großen Erstaunen der Burschen tat sich hierbei besonders das kleine dicke, halslose Männchen hervor, welches Kolmak hieß und ihre Ausbildung leitete. Mit großem Geschick und scheinbar spielerischer Leichtigkeit führte er sein Schwert gegen die ihn bedrängenden Feinde, wobei dieser inszenierte Kampf durchaus realistisch wirkte.
    "Jeder von euch sollte es anstreben, auch einmal eine solche Meisterschaft in der Behandlung des Schwertes zu erlangen", sagte die kleine Gestalt nicht unbescheiden, nachdem die Vorstellung beendet worden war, "Neben einem gewissen Geschick, welches ich einfach voraussetze, ist dafür vor allem hartes und unerbittliches Üben erforderlich und dies werdet ihr, so wahr ich hier stehe, in den nächsten Wochen von früh bis spät tun. Bewahrt euch die Begeisterung, die ich von euren Gesichtern ablesen kann, für die Momente, in denen euch die Hände derart schmerzen, dass ihr kein Schwert mehr heben könnt und eure Arme brennen, als hieltet ihr sie über Feuer."
    Die jungen Soldaten waren tatendurstig und konnten gar nicht erwarten, die Hiebwaffen in die Hände zu bekommen. Und so gab es enttäuschte Gesichter und abfällige Bemerkungen, als aus Hartholz geschnitzte Attrappen statt richtiger Schwerter übergeben wurden.
    "Das geschmiedete Eisen müsst ihr euch erst noch verdienen!", verkündete Kolmak in strengem Ton und unterband damit jeden weiteren Protest, "Wir werden nicht wertvolle Klingen euren ungeschickten Händen anvertrauen. Dies auch, um euch selbst nicht zu gefährden!"
    Schnell stellte sich heraus, dass die Ankündigung keine leere Drohung gewesen war. Sobald die Sonne aufging begannen die Burschen wieder und wieder Angriff und Verteidigung zu üben, mit einer Monotonie, die auch die Begeistertsten bald ermüdete.
    "Dies muss euch in Fleisch und Blut übergehen! Selbst wenn euch im Kampf Feuer geblendet oder ein Schwertstreich das Augenlicht genommen hat, sollt ihr dem Feind ein gefährlicher Gegner bleiben!"
    Nach diesen Worten ließ sich Kolmak die Augen verbinden und nahm selbst eine der hölzernen Schwertattrappen zur Hand. Blind zielte er damit auf die Reihe der Burschen.
    "Du da! Greif mich an!", sagte er, ließ sich nun auch einen Schild reichen und ging einige Schritte rückwärts.
    Der Bursche, auf den das Holz gewiesen hatte, traute sich erst nicht, aber die anderen Ausbilder bedeuteten ihm, der Aufforderung nachzukommen und gaben zugleich Zeichen an die übrigen Burschen, sich still zu verhalten.
    Anscheinend wollte es der Bursche schnell hinter sich bringen, denn er versuchte einen raschen und ziemlich plumpen Angriff, der von Kolmak sogleich und ohne Mühe pariert wurde. Vor Schreck ließ er prompt sein Holz fallen und harrte der Dinge, die Kolmak nun wohl mit anstellen würde.
    "Weg! Der nächste Held darf sich versuchen, aber etwas mehr Tapferkeit und Geschick bitte ich mir aus!", brüllte Kolmak und wies wiederum auf die Reihe der Burschen, wobei der Betroffene regelrecht zusammenzuckte.
    Noch drei weitere der jungen Soldaten gingen nacheinander zum Angriff über, doch mangelte es ihnen augenscheinlich am Mut, kraftvoll und mit vollem Einsatz in den Kampf zu gehen. Wohl befürchteten sie, Kolmak zu reizen und zu einer für sie schmerzhaften Parade herauszufordern.
    "Ihr wollt Kriegsleute sein und haltet das Schwert wie ein altes Weib den Waschknüppel!", fluchte Kolmak erbost, "Wenn ich euch die nächsten Tage nicht zur unerträglichen Qual werden lassen soll, dann zeigt endlich, was ihr bisher gelernt habt!", forderte er und wieder zeigte sein Holzschwert in die Menge der jungen Soldaten.
    Diesmal traf es Granza, doch bevor dieser reagieren konnte, hatte

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