Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
In zehn Minuten kann ich Sie dem Herrn Direktor vorstellen.«
    Als Astrid eine Stunde später das Internat verließ, drückte sie Ingrid eng an sich, und der Opa blickte mitleidsvoll auf die beiden. »Nun seid man nicht traurig. Er ist jetzt ein junger Mann, da muss er hinaus ins Leben. Er kommt doch jedes Wochenende wieder zu uns, und während der Woche darf er deinen Cousin und deine Cousine besuchen, liebe Astrid. Er wird sich durchsetzen, Freunde finden und viel lernen.«
     
     
    Als Sven das erste Wochenende daheim verbrachte, war er recht bedrückt. Er deutete an, dass es viele Demütigungen und Quälerei durch ältere Schüler im Internat gebe und dass er sich einsam fühle. Aber da war der Opa sein bester Gesprächspartner. Er erzählte von seinen Erfahrungen als Schiffsjunge, wie er schikaniert und ausgenutzt worden war und mit welchen Tricks er sich gewehrt habe. Sven merkte, dass sein Schicksal gar nicht so ungewöhnlich war, und er merkte sich diesen und jenen Trick, von dem der Opa ihm berichtete.
    Bei den nächsten Besuchen war Sven viel zuversichtlicher, und dann bat er, Freunde mitbringen zu dürfen, die am Wochenende nicht zur Familie konnten, weil sie zu weit entfernt wohnten. »Aber immer nur einen«, bat sich Astrid aus und freute sich, dass Sven sich jetzt im Internat wohl fühlte.
    Sven brachte Jack mit, der in Wilmington wohnte und dessen Eltern aus Schottland stammten. An einem anderen Wochenende kam Henrik aus Vineland, dessen Eltern aus Holland stammten, und wieder ein andermal erschien Henning aus Wilmington, dessen Eltern Schweden waren. Er fand besonderen Anklang beim Opa, der ihm stolz erzählte,dass die Schweden zu den ersten Einwanderern an der Mündung des Delaware gehört hatten und dass man die Gegend einst Neu-Schweden nannte. »Wäre mir heute noch lieber als New Jersey. Was haben wir mit dieser Insel im britischen Kanal vor Frankreich zu schaffen?«
    Astrid war auch etwas stolz, dass Sven sich gut im Internat eingelebt und nette Freunde hatte. Sie konnte es mitunter kaum fassen. Nur zwei Jahre nach ihrer Flucht aus dem einsamen Bergtal waren ihre Kinder vollkommen in der städtischen Umgebung heimisch geworden.
    Auch Ingrid ging gern in die Schule. In der Familie war sie für den Kontakt mit der Oma unentbehrlich geworden. Niemand konnte erklären, warum Leben, Erinnerung und Verstand in die Oma zurückkehrten, sobald sie nur Ingrids Stimme hörte. Der Opa hatte oft Tränen in den Augen und murmelte: »Wenn unser Einar erleben könnte, wie ihr unsere Familie bereichert habt. Meine Gudrun war so eine patente und hübsche Frau. Jetzt durch Ingrid kann man das auch im Alter noch sehen.«
    Dr. Wilbur, ein bekannter Arzt, dessen Tochter mit Ingrid befreundet war und mit ihr die gleiche Klasse besuchte, bat Astrid darum, die Verhaltensänderung einmal beobachten zu dürfen.
    Er kam zu den Larssons, wurde der Oma vorgestellt, die belanglose Dinge plapperte und ihn nach kurzer Zeit fragte, ob er die frischen Eier vom Markt mitgebracht habe, um die sie ihn gebeten hatte. Dr. Wilbur verneinte und erklärte ihr, dass er der Arzt sei, was sie wohlwollend zur Kenntnis nahm und sofort wieder vergaß.
    Und dann kam Ingrid, legte einen Arm um die Oma und erzählte von der Schule. Und sofort war die Oma wie verwandelt. Ihre Augen leuchteten, sie lachte, erzählte von ihren Schultagen, wusste, was Ingrid gestern lernen musste, und sagte zu Dr. Wilbur: »Bitte, nennen Sie mir doch noch einmal Ihren Namen. Ich vergesse leider in letzter Zeit Namen so häufig.«
    Als Dr. Wilbur den Namen genannt hatte, bezog sie ihn in die Unterhaltung mit ein und benutzte den Namen mehrfach.
    Als Dr. Wilbur dann mit Astrid im Nebenzimmer saß, gestand er, dass er einem Bericht über diesen Vorfall nicht geglaubt hätte. »Aber nun habe ich es selbst erlebt. In der Literatur wird mitunter über Menschenberichtet, die über mediale Kräfte verfügen. Aber das ist hier ja etwas anderes. Dennoch, Ingrid und die Oma sind blutsverwandt. Ihre Gehirne müssen auf eine uns unbekannte Weise Wellen, Schwingungen oder andere Signale aussenden, die uns nicht zugänglich sind, von den beiden aber unbewusst verstanden werden. Und durch diese Reize werden bei der Oma Hirnzellen aktiviert, die sonst schon abgeschaltet sind. Unsere Nachkommen werden das vielleicht einmal ergründen können. Uns erscheint es wie ein Wunder.«
    »Für das die Familie sehr dankbar ist, Herr Doktor. Die Oma war eine so kluge und liebe Frau. Es war

Weitere Kostenlose Bücher