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Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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sehen uns die Einzelheiten an, bevor sie Segel setzen.«
    Sven begann mit dem Fockuntermast und kam über die Vorbramstenge zu den Rahen.
    »Das war gut. Komm, nun entern wir die Wanten zur Marsplattform auf. Du fasst mit beiden Händen immer hier fest zu und setzt die Füße hier auf die quer gespannten Taue. Eine Hand greift höher, ein Bein geht hoch. Niemals dürfen beide Hände oder Beine in der Luft sein. Komm, du kannst durch die Öffnung dort, die wir auch Soldatengatt nennen.«
    Sven spürte die rauen Seile unangenehm unter seinen bloßen Sohlen. Da würde er sich wohl bald die Haut aufscheuern. Er war noch nie die Wanten aufgeentert, aber das Hochsteigen strengte ihn nicht an.
    Dann saß Adam mit ihm auf der leicht gezimmerten Plattform und erklärte ihm, wo die Vormarsstenge durch das Eselshaupt ging und wie nun die einzelnen Wanten oder Pardunen hießen und wozu sie dienten.
    An Deck ertönten Pfiffe. »Komm! Wir müssen abentern. Sie setzennun Segel. Denk daran: Immer erst eine Hand loslassen, wenn der Fuß fest auf den Wanten steht. Los! Abwärts!«
    An Deck zog ihn Adam zu Tauen, die an der Reling festgemacht waren. »Komm! Wenn die Segel gebrasst werden, kannst du hier mit an den großen Marsbrassen ziehen. Siehst du, das Tau geht an die Spitze der Rah. Wenn wir hier dran ziehen, können wir das Segel richtig in den Wind stellen.«
    Sven sah aufmerksam zu, wie die Matrosen schnell aufenterten, auf die Rahen hinausgingen und die Segel lösten. Aus der Ferne hatte er das schon manchmal gesehen, aber wenn er nun daran dachte, dass er bald auch da oben an den dünnen Stangen arbeiten musste, wurde ihm doch etwas mulmig. Aber dann kam der Anker auf, die Segel fielen, und Adam stieß ihn an: »Los! Zieh!« Sven griff zu und dachte wieder einen kurzen Moment, warum die Taue bloß so rau wären, aber dann fuhr Adam ihn an: »Los, nun pack schon zu! Ausruhen kannst du später!«
    Kurze Zeit darauf standen die Segel richtig. Das Schiff glitt den Delaware entlang in Richtung Meer. Die Matrosen kletterten schnatternd die Wanten herab. Die Freiwache ging unter Deck. Sven blickte zum Ufer, wo Gloucester vorbeizog.
    Aber da rief Adam: »Komm! Jetzt können wir uns mal ein Segel genauer ansehen!«
    Diesmal stiegen sie die Wanten noch etwas höher bis zu den Oberbramsalings. Dort hockten sie sich auf die quer laufenden Stangen.
    »Schau dich erst um, mein Junge. Von hier hast du schon einen ganz schönen Ausblick, obwohl die Segel nach hinten und unten viel verdecken. Dort sind die Inseln: League-, Mud-, Port- und Hog-Insel. Dort weiter geht es dann zum Cap May und zum offenen Meer. Da schaukelt es ein bisschen mehr.«
    Sven hielt sich schon jetzt krampfhaft fest. Aber nun musste er aufpassen, denn Adam deutete auf das Segel dicht vor und über ihnen.
    »Das ist hier das Vorbramsegel. Siehst du hier unter der Rahe die Seile? Das sind die Bramfußpferde. Da stehst du drauf, wenn du an diesem Segel arbeiten musst. Wie hieß das Segel?«
    »Vorbramsegel.« Sven hatte aufgepasst.
    »Hier oben am Segel hängen zwei Reihen von Bändern runter. Siehst du die? Das sind die Reffbändsel. Wenn die Segel gerefft werden, also die Segelfläche verkleinert werden soll, dann müssen wir die Bändsel zusammenknoten. Und hier mit den Geitauen ziehen wir die Segel in die Buchten unter der Rah hoch und befestigen sie dort, wenn wir sie nicht brauchen.«
    Und so erklärte Adam immer weiter. Sven schwirrte bald der Kopf von den vielen Fachausdrücken. Wenn ihm der Großvater nicht bereits ein Grundwissen vermittelt hätte, dann wäre er wohl schon völlig durcheinander gewesen.
    »So, jetzt entern wir ab. Die brassen die Segel bald neu, weil wir den Kurs ändern. Wenn du hier oben arbeitest, vergiss nie die Grundregel: ›Eine Hand für das Schiff, eine Hand für den Mann!‹ Halte dich immer mit einer Hand fest! Immer! Leichtsinn in der Takelage ist tödlich. Nun werden wir noch ein paar Knoten lernen.«
    Adam setzte sich im Schneidersitz auf das Deck und zeigte Sven verschiedene Garne und Taue. »Das dünne hier ist Segelgarn. Es ist aus bestem Hanf gesponnen. Wir brauchen es, wenn wir die Segel ausbessern. Vorher wird es geteert. Da wirst du dir die Hände schön dreckig machen.«
    Und dann erklärte er weiter vom Takelgarn bis zum rechtsgeschlagenen Tauwerk. Hoffentlich fragt er mich das jetzt nicht ab!, dachte Sven.
    Aber Adam nahm ein Schiemannsgarn und zeigte, wie man verschiedene Knoten band. Bei gewöhnlichen Knoten, Achtknoten

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