Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln

Titel: Sven Larsson Bd. 1 - Rebell unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
erzählen, wo deine guten Kameraden jetzt sind.«
    Als sie dann hörte, dass Kurt und Adam zu Familien oder Verwandten unterwegs seien, während Joshua in einem Lagerhaus der Reederei übernachtete, protestierte sie.
    »Wir können doch deinen Freund nicht im Schuppen vegetieren lassen! Oben ist ein Dachzimmer frei. Er kann bei uns wohnen, denn er hängt doch so sehr an dir.«
    »Das wird ihn freuen. Morgen können wir ihn holen.«
     
     
    Als Sven seine Sachen weggeräumt hatte und wieder die Treppe hinunterging, wurde die Haustür geöffnet. Ein älterer Herr trat ein, klopfte sich die Schuhe ab und atmete tief, als er den Mantel auszog. Georg, der Hausdiener, eilte hinzu und half ihm.
    »Wir haben Besuch, Herr Doktor«, sagte er und deutete zur Treppe, wo Sven auf halber Höhe stand.
    Dr. Wilbur rückte seinen Kneifer zurecht und erkannte Sven.
    »Welche Freude, lieber Sven, dass du wieder daheim bist. Komm, lass dich umarmen.«
    Dr. Wilbur war ein mittelgroßer Mann mit Bauchansatz, und Sven musste sich hinunterbeugen, um ihn zu umfassen. »Was bist du für ein großer, kräftiger Mann geworden! Und ausgerechnet heute hatte ich so viele Hausbesuche. Deine Mutter ist doch sicher ganz außer sich vor Freude. Wo steckt sie denn?«
    Er öffnete die Tür zum Salon, in dem gerade Svens Mutter auftauchte. Er umarmte sie herzlich, und Sven entging nicht, wie seine Mutter ihn anlachte.
    »Ist es nicht wunderbar, dass Sven behütet wurde und zu uns heimkehren konnte? Wie schade, dass wir ihm kein Fest ausrichten können, weil die Umstände der Heimkehr nicht so öffentlich werden sollten. Er hat in der britischen Flotte einen anderen Namen benutzt, Edgar.«
    »Sehr klug, mein Junge!«
     
     
    Sie saßen in großer Runde beim Abendbrot und erzählten, was die Familie daheim und was Sven auf See erlebt hatte.
    Es gab Erstaunen auf beiden Seiten, was sich bei den anderen so alles ereignet hatte.
    »Deine Cousine Lisbeth, die Tochter von Onkel Björn, hat vor drei Wochen geheiratet. Wärst du früher gekommen, hättest du mitfeiern und tanzen können«, erzählte Ingrid.
    »Aber sie ist doch auch nur ein Jahr älter als du?«, staunte Sven.
    »Viele Frauen heiraten so jung. Wir sind eben reifer als Männer«, warf Sabrina lachend ein.
    »Wartet lieber noch ein wenig, ihr beiden«, schaltete sich die Mutter ein und wechselte das Thema, indem sie von Svens Schulfreunden erzählte.
    Einige hatten sich bei den Patrioten engagiert, andere standen in den Diensten der britischen Regierung, aber die meisten verhielten sich politisch neutral.
    Als die Diskussion auf Fragen der Politik wechselte, verabschiedeten sich die Schwestern bald.
    »Wir müssen morgen früh raus, um zum College nach Philadelphia zu fahren. Zum Wochenende sehen wir dich dann wieder, lieber Bruder, und dann kannst du uns zum Tanz ausführen«, sagte Ingrid.
    Aber er könne doch gar nicht tanzen, wehrte Sven ab.
    »Das musst du aber schnell lernen, und du hast ja nun zwei Schwestern, die es dir beibringen können«, belehrte ihn Sabrina.
    »Es sind reizende junge Damen«, sinnierte Dr. Wilbur, als sie gegangen waren. »Ich hätte ihnen eine sorgenfreiere Zeit für dieses schöne Alter gewünscht. Aber nun zu dir, Sven. Du solltest wissen, dass in unserer Familie die feste Regel gilt, dass wir ganz offen auch über unterschiedliche politische Auffassungen reden, aber nie zu anderen etwas sagen, wer welche Ansicht vertritt.«
    »Das ist eine gute Regel, Vater«, sagte Sven, und die Augen seiner Mutter leuchteten auf, als sie die Anrede hörte.
    Dr. Wilbur fuhr fort: »Ich weiß nicht, mein Sohn, wie weit du über die jüngsten politischen Geschehnisse orientiert bist. Du hast noch von der ›Bostoner Teaparty‹ gehört?«
    Sven nickte.
    »Aber du weißt vielleicht nicht, dass auch in anderen Häfen Tee der Ostindischen Kompanie vernichtet wurde, wie zum Beispiel in Annapolis. Du wirst auch informiert sein, dass in Philadelphia Anfang Septemberder ›Erste Kontinentalkongress‹ zusammengetreten ist. Aber weißt du auch, dass er eine Vereinbarung über das Ende des Exports und Imports mit England beschlossen hat?«
    Sven verneinte und bat um Erklärung, was das bedeute.
    »Ab 1. Dezember vorigen Jahres beziehen die Kolonien keine Waren mehr aus England. Ab 10. September dieses Jahres soll auch nichts mehr nach England ausgeführt werden. Das bedeutet die wirtschaftliche Isolation von England.«
    »Halten das die Kolonien überhaupt durch?«, fragte Sven.
    »Nicht,

Weitere Kostenlose Bücher