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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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erbitten. Ich reise mit drei Begleitern.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, Mr Larsson. Sie müssen eine der kleinen Bermudasloops, früher sagte man auch Jamaicasloop, mieten, die vor Ausbruch der Revolution immer ganz offen Schmuggel mit den Bermudas trieben. Heimlich werden sie es auch heute noch tun. Sie sind so wendig und schnell, dass sie ohne Bewaffnung auskommenund jedem der großen Schoner und Kutter davonsegeln. Aber zweihundert Dollar wird Sie das kosten.«
    »Ich bin einverstanden, Mr Talbot, wenn wir nur sofort absegeln können.«
    »Warten Sie einen Moment, Mr Larsson. Ich schreibe ein paar Zeilen an Mr Simon Atkins. Sie erreichen ihn hoffentlich in der kleinen Ansiedlung am Ashley River, etwas flussaufwärts von Fort Johnson. Es sind ja nur fünf oder sechs Häuser. Er wird Ihnen eine dieser Sloops vermitteln, so schnell es geht. Gute Fahrt!«
     
     
    Sven hastete zurück zum Schiff. Er besprach sich mit Joshua. Er würde sofort diesen Mr Atkins aufsuchen. Joshua müsste dafür sorgen, dass alles gepackt wurde, was sie brauchten. »Die werden auf der Sloop etwas zu essen haben, aber wir sollten auch ein wenig unabhängig sein.«
    »Wird erledigt, Sir. Ein wenig Butter, Brot und Kaffee kann nicht schaden. Und Rum nehmen alle gern einen Schluck.« Auf einen kritischen Blick Svens fügte er hinzu: »Waffen und Munition werden nicht vergessen.«
    Sven ließ sich mit der Gig am Ufer des Ashley River an Stone vorbei in Richtung Fort Johnson rudern. Dort sah er die paar Häuser und einen Steg. Sie legten an. Sven ging eilig zum ersten Haus und fragte nach Mr Atkins.
    »Nebenan«, antwortete eine ältere Frau lakonisch und wies mit dem Daumen zur Seite.
    Dort trat ein etwa fünfzigjähriger, grauhaariger Mann in die Tür und sah in forschend an.
    »Sind Sie Mr Atkins?«
    »Wer will das wissen?«
    »Sven Larsson, Kapitän der Sloop Enterprise . Mr Talbot schickt mich.«
    »Ich bin Simon Atkins.«
    »Mr Talbot schickt Ihnen diesen Brief.«
    »Lesen Sie ihn vor. Ich habe meine Brille nicht dabei.« Der Mann bewegte kaum die Lippen.
    Sven nahm das Schreiben und las vor, dass Mr Talbot bitte, Sven Larsson in jeder möglichen Weise zu helfen, damit er schnell zum Delaware komme. Mr Talbot werde das wie eine ihm erwiesene Wohltat schätzen.
    »Hm«, brummte der Alte und kratzte sich am Kopf. »Wann wollen Sie segeln?«
    »Möglichst morgen Früh.«
    Der Alte brummte wieder und kratzte sich noch mehr. Er schüttelte den Kopf. »Hat Mr Talbot Ihnen gesagt, was das kostet?«
    »Ja, zweihundert Dollar.«
    Sven wurde unruhig, als der Alte wieder brummte und auf den Fluss starrte. »Können Sie das vermitteln?«
    »Bringt verdammt viel Unruhe. Wie viel Mann segeln mit Ihnen?«
    »Drei Mann. Alles Seeleute.«
    Der Alte lachte nur. »Morgen, vier Glasen der Morgenwache (6 Uhr früh) hier am Steg. Kein Papiergeld!«
    Dann wandte er sich um und rief ins Haus: »Frau, ich muss noch mal weg.«
     
     
    Nebelfetzen huschten in der Dämmerung vorbei, als der Kutter der Enterprise Sven und seine Männer über den Fluss nach James Island ruderte. Sven saß achtern auf der Bank und war in Gedanken versunken. Gestern hatte er sich von der Mannschaft der Enterprise verabschiedet. Als er versprach wiederzukehren, wenn er seine Aufgabe erfüllt habe, hatten sie gejubelt. Mochten sie ihn oder hielten sie ihn für einen Garanten für gute Prisen?
    Er hatte lange in der Nacht noch mit Karl Bauer über die Führung des Schiffes und seine nächsten Aufgaben diskutiert. Sven war sicher, dass Karl Bauer seine Ziele erreichen würde.
    Der Mann am Bug kündigte an, dass ein Schiff am Steg liege. Sven spähte nach vorn. Dort wuchs ein Einmastschoner aus der Dämmerung, der ein außergewöhnlich langes Bugspriet hatte. Das Schiff war etwa zwanzig Meter lang, hatte einen zurückfallenden Vorsteven und dann dieses ungewöhnliche Bugspriet. Jetzt rief man sie an.
    Sven stand auf und antwortete: »Enterprise.«
    Ein Mann erschien an der Bordwand des Schoners und winkte sie heran. Er reichte Sven die Hand, der an Bord des Schoners stieg. »Willkommen an Bord der Hanna. Ich bin Henry Rading.«
    Ein anderer Mann erschien, ließ sich ihre Säcke reichen und brachte sie unter Deck. »Kommen Sie! Ich zeige Ihnen Ihre Kammer. Wir stechen gleich in See.«
    Mr Rading führte Sven in eine kleine Kammer, die vier schmale Betten übereinander an den Wänden hatte und einen noch schmaleren Durchgang dazwischen. »Wir haben eine Messe zum Essen und Sitzen«,

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