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Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag

Titel: Sweet Valentine's - Rache zum Valentinstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sinann Montgomery
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Schultern beben, während sie lautlos in
ihr Taschentuch weint.
    Ich
fühle mich hundeelend. Ich hätte ihr Leid verhindern können, wenn ich nur
mutiger gewesen wäre – und hartnäckiger.
    Übelkeit
steigt in mir auf.
    Das
ist allerdings noch nichts gegen das, was dann folgt.
    Nachdem
ich alles erzählt habe, steht Gabriel Darcy auf, der Anwalt von Dr. Shepherd.
Er ist ein ziemlich gut aussehender Mann um die vierzig, aber er hat die
Ausstrahlung eines Raubtieres auf Beutezug. Er kommt nicht direkt auf mich zu,
sondern scheint mich langsam einzukreisen.
    »Nun,
Miss Bennett«, beginnt er mit einem aufgesetzten Lächeln. »Dann erklären Sie
mir doch mal eines: Wenn Dr. Shepherd wirklich nach Alkohol gerochen und sogar
gelallt hat, warum sind Sie dann die Einzige, die das bemerkt hat?«
    Ich
sehe ihn verständnislos an.
    »Aber
das bin ich nicht. Ich bin mir sicher, dass die anderen das auch bemerkt haben.«
    Sein
Gesicht verzieht sich triumphierend. Er sagt nichts, aber ich nehme an, dass
die Zeugen, die vor mir befragt worden sind, nichts davon erwähnt haben.
    »Und
wenn Sie so schockiert waren, wie Sie behaupten«, fährt er fort, »warum haben
Sie dann nicht Alarm geschlagen und die Klinikleitung informiert?«
    »Aber
ich habe doch Dr. Miller angesprochen«, versuche ich mich zu rechtfertigen. »Als
Studentin gegen zwei Ärzte, von denen einer noch dazu einer der renommiertesten
des Krankenhauses ist, hätte ich doch überhaupt keine Chance gehabt.«
    »Woher
wollen Sie das wissen?«, herrscht Darcy mich an. »Sie haben es doch nicht
einmal probiert!«
    »Ich
...«, fange ich an, doch er unterbricht mich sofort wieder.
    »Ist
es nicht vielmehr so, dass es diesen Alkoholgeruch und dieses Lallen überhaupt
nicht gegeben hat? Sie hatten doch gar nichts, was Sie gegen Dr. Shepherd
vorbringen konnten. Und genau das hätte die Klinikleitung festgestellt, wenn
Sie sie sofort verständigt hätten.«
    »Doch,
er hat nach Alkohol gerochen«, widerspreche ich. Dabei merke ich selbst, dass
mein Tonfall immer verzweifelter klingt.
    »Nun,
Miss Bennett, ich bin überzeugt, dass Ihre Aussage hier einen ganz anderen
Hintergrund hat. Geht es Ihnen nicht vielmehr um Rache?«
    »Was?«,
stammele ich. Ich sehe ihn verständnislos an.
    Er
hebt den Kopf und stolziert vor meinem Platz auf und ab.
    »Ist
es eigentlich normal, dass Studenten bei so komplizierten Operationen wie der
von Mr Rodriguez unmittelbar im OP anwesend sind?«, erkundigt er sich plötzlich
ganz freundlich.
    Ich
habe keine Ahnung, worauf er hinauswill, also antworte ich wahrheitsgemäß: »Soweit
ich weiß, ist es nicht unbedingt die Regel, aber es kommt vor.«
    »Dr.
Shepherd selbst hat veranlasst, dass Sie die Erlaubnis bekommen haben, oder?«
    Ich
nicke. »Ja. Ich hatte sehr gute Noten und wie gesagt ...«
    »Ist
es nicht so, dass er Sie deswegen bevorzugt hat, weil Sie beide eine kleine
Affäre hatten?«, unterbricht er mich scharf.
    » Nein! «
    Ich
springe auf, setze mich nach einem strafenden Blick des Richters aber gleich
wieder hin.
    »Ich
hatte keine Affäre mit Dr. Shepherd«, sage ich noch einmal, damit es auch alle
verstehen. Ich bin vollkommen entsetzt über diese unverschämte Unterstellung. »Ich
würde niemals etwas mit einem meiner Dozenten oder einem der Ärzte im
Krankenhaus anfangen.«
    »Interessanterweise
sagt Dr. Shepherd da etwas ganz anderes. Er bereits eingeräumt, dass es
sexuelle Kontakte zwischen Ihnen gab, die auch noch bestanden, als er Ihnen die
Erlaubnis zur Teilnahme an der OP erteilt hat. Kurz nach der Operation hat er
dann das Verhältnis beendet.« Er sieht mich mit verschlagenem Gesichtsausdruck
an. »Ist das der Grund, warum sie auf Rache sinnen? Haben Sie deshalb diese
Alkoholfahne erfunden? Ist es der Zorn einer abgewiesenen Frau? Oder ist es
einfach nur die verletzte Eitelkeit?«
    »Ich
hatte nichts mit ihm!«, wiederhole ich, aber meine Stimme bricht plötzlich weg.
    »Gib
es ruhig zu, Kleine«, höre ich mit einem Mal die Stimme von Dr. Shepherd. »Es
weiß jetzt eh schon jeder. Ich habe es zugegeben.«
    Ich
wundere mich, wie ruhig und selbstsicher seine Stimme klingt.
    Hinter
ihm in der ersten Reihe des Zuschauerbereichs sitzt seine Frau. Ich kenne sie,
weil sie ihrem Mann häufig im Krankenhaus besucht hat. Sie ist eine von den
typischen Nur-Ehefrauen, die ihr Selbstbewusstsein ausschließlich aus dem Beruf
und dem Ansehen ihres Mannes ableiten. Sie starrt mir feindselig ins Gesicht,
aber ich meine, in ihrer Miene

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