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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Falschen. Was glaubst du, wie viel Stunden Arbeit ich in diesen Deal schon investiert habe?”, fragte Hank missgelaunt. “All die Abendessen und Dienstreisen.”
    “Wenn alles läuft wie geplant, wirst du dafür mehr als entschädigt.”
    “Das will ich auch hoffen. Also, was wirst du als Nächstes unternehmen? Die Zeit läuft uns davon.”
    Es entstand eine längere Pause. Nan drückte ihr Ohr fester an die Wand und strengte sich an, um nichts zu verpassen.
    “Die Sache wird gut gehen. Es ist an der Zeit, dass ich meine Karten auf den Tisch lege.”
    “Und wann willst du das tun?”
    “Ich war in der letzten Zeit bei dem Sonntagsessen alles andere als willkommen. In meiner Gegenwart scheinen sich alle unwohl zu fühlen. Trotzdem werde ich mich weiterhin bemühen, damit Mama June weiß, dass ich mein Herz am rechten Fleck trage. Wir wollen den Ärger und den Streit in Grenzen halten. Aber sie werden es nicht gerne hören.”
    “Sie haben keine Wahl”, sagte Hank abschließend. “Das Kaufangebot ist fertig und wartet nur darauf, unterschrieben zu werden.”
    “Umso besser”, erwiderte Adele. “Es wird sich alles regeln. Ich muss jetzt nach Hause. Ich habe meine Hunde noch nicht gefüttert, und die sind bestimmt nicht glücklich darüber.”
    Nan hörte, wie ein Stuhl über den Fußboden gerückt wurde. Ohne noch länger zu lauschen, beeilte sie sich, die Treppe hinaufzukommen. Im Schlafzimmer machte sie sich rasch fürs Bett fertig und ließ sich in die Kissen sinken. Die Decke hatte sie um die Beine gewickelt. So wartete sie auf Hank, und in ihrem Kopf schwirrte es vor lauter Fragen, die sie an ihn hatte. Schließlich kam er ins Schlafzimmer, zog sich das Hemd aus der Hose und gähnte.
    “Was für ein Tag”, murmelte er und knöpfte sein Hemd auf. “Ich bin erledigt.”
    “Was wollte Adele denn so spät noch?”, fragte Nan.
    “Geschäftliches, wie immer.” Er saß auf der gepolsterten Bank am Fußende des Bettes und bückte sich, um die Schnürsenkel zu öffnen. Sie hörte, wie er einen Schuh nach dem anderen auf den Boden warf. Als er wieder aufstand, drehte er sich stirnrunzelnd zu ihr um.
    “Wann bist du eigentlich nach Hause gekommen? Ich habe dich gar nicht reinkommen gehört.”
    “Vor ein paar Minuten erst”, antwortete Nan.
    “Wie geht’s Preston?”
    “Ein bisschen besser.”
    “Kann er immer noch nicht sprechen?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Aber er gibt sich alle Mühe, und er wird es schaffen.”
    Damit schien Hanks Interesse an den Fortschritten ihres Vaters auch schon wieder erloschen. Er nahm seine Armbanduhr ab.
    “Was hat es mit den Interessenten an Sweetgrass auf sich?”, fragte sie geradeheraus.
    Er fuhr herum und starrte sie einen Moment an, dann setzte er sich langsam und legte die Uhr auf das Nachttischchen. Sie überlegte, ob sie für ihn womöglich “zu den anderen” gehörte, jetzt wo sie sich freiwillig um ihren kranken Vater kümmerte und so viel Zeit auf Sweetgrass verbrachte. Wenn dem so war, bedeutete das nur ein weiteres Stück der Entfremdung zwischen ihnen. Sie wartete, die Hände in ihrem Schoß gefaltet.
    “Kannst du dich an diese Firma aus Maryland erinnern?”, fragte er. “Einige Vertreter der Firma waren mal zum Essen hier.”
    “Ich habe Krabbensuppe für sie gemacht.”
    “Genau. Nun ja, sie haben beschlossen, dass sie Sweetgrass gerne kaufen würden.”
    “Aber Mama June will nicht verkaufen!”
    Er ließ die Schultern sinken. “Schatz, ich will nicht respektlos sein, doch deine Mutter weiß offenbar nicht, was gut für sie ist.”
    Nan straffte die Schultern und merkte, wie sie sich verspannte. “Aber
du
weißt es?”
    “Ja”, antwortete er, und sie spürte, dass der Sarkasmus in ihrer Stimme ihn verletzt hatte. “Ich glaube schon, dass ich das tue.” Er seufzte resigniert und setzte sich neben sie aufs Bett. “Liebling, wie oft müssen wir noch darüber reden? Du solltest darauf vertrauen, dass ich mich in Immobiliengeschäften besser auskenne als du. Und auch besser als dein Bruder.” Die Erwähnung Morgans ließ Hank offenbar nicht kalt, denn plötzlich war er nicht mehr so ruhig. “Er besitzt ein paar lächerliche Hektar, die er als
Ranch
bezeichnet. Was weiß er schon von Steuern und von der Unterhaltung eines Besitzes wie Sweetgrass?”
    Sie musste daran denken, wie oft sie in der letzten Zeit an Daddys Büro vorbeigelaufen war und Morgan beobachtet hatte, der Papiere oder Bücher studierte oder tief ins Gespräch

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