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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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wahr”, stimmte Nan zu. “Mama June hat vor dir oder Hamlin nie klein beigegeben.”
    Mama June lachte leise. “Ach, das würde ich aber so nicht sagen.”
    Morgan schüttelte den Kopf. “Nein, Nan hat recht. Darauf wollte ich ja auch hinaus. Es gibt Grenzen. Du und Daddy, ihr habt klare Grenzen gezogen, und wenn wir die überschritten haben, gab es Ärger. Vor allem mit Daddy.” Sein Gesicht wurde ein bisschen rot. “Er hat es mit den Grenzen manchmal ein bisschen übertrieben, wenn du mich fragst. Er konnte schon ein richtiger …” Er unterbrach sich und sah seine Mutter an. Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. “Er konnte ganz schön ungemütlich werden.”
    “Vor allem mit Hamlin”, fügte Nan hinzu.
    Morgan starrte sie ungläubig an. “Vor allem mit Hamlin?”, rief er. “Soll das ein Witz sein? In welchem Haus bist du aufgewachsen? Daddy war manchmal hinter mir her wie der Teufel hinter der armen Seele! Ich konnte ihm
nie
etwas recht machen. Hamlin dagegen war der geliebte Sohn.”
    Nan öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber Mama June kam ihr zuvor.
    “Hört auf damit, alle beide”, sagte sie. Sie konnte es nicht ertragen, Hamlins Namen in diesem Streit zu hören, so als wäre er noch am Leben. “Wir haben jeden von euch geliebt. Und wir haben euch auch gleich behandelt.”
    Morgan schnaubte verächtlich, ließ sich in seinen Stuhl fallen und sah Mama June mit verschränkten Armen herausfordernd an.
    Nan dagegen beugte sich vor und legte ihre Arme um Mama June. Als Frau verstand sie instinktiv, dass ihre Mutter den toten Sohn mit einem Mal wieder vermisste.
    “Lasst uns deswegen nicht streiten. Wir wissen, wie sehr ihr uns liebt”, sagte sie. Dann ließ sie Mama June los und fügte ruhig hinzu. “Und ich liebe meine Söhne ganz genauso. Ich liebe sie viel zu sehr, das ist mein Problem.”
    Mama June lächelte traurig. “Was ist das nur mit Söhnen?”
    In dem Moment hörten sie den Kies knirschen, und gleich darauf schlug Blackjack an. Morgan lief über die Veranda und schaute über die Brüstung zur Auffahrt vor dem Haus. Als er sich wieder umdrehte, grinste er spitzbübisch.
    “Gut, dass du sie so gern hast”, sagte er, “ die beiden Rabauken sind nämlich gerade aufgetaucht.”
    Die Krabben waren in Old Bay Gewürzsoße gegart worden. Rote Kartoffeln und leuchtend grüne Bohnen waren mit Essig und Öl angemacht worden und zogen neben einem frischen grünen Salat durch. Eine große Platte mit reifen Tomaten, Vidalia-Zwiebeln, selbst eingelegtem Gemüse stand bereit, außerdem frisches knuspriges Brot und eine Sahnetorte. Ein Krug mit frischem gesüßten Tee, der den Nachmittag über auf der Veranda gestanden hatte, wurde auf Eis serviert, um das Essen abzurunden. Der Höhepunkt des Abends aber würde die selbst gemachte Erdbeereiscreme sein, die mit frischen Früchten gereicht wurde.
    “Na, das wäre geschafft”, seufzte Nona und band sich die Schürze los. “Jetzt müsst ihr nur noch essen.” Sie bewegte sich langsam, müde von einem langen Tag mit Einkochen und endlosen Essensvorbereitungen.
    “Hab vielen Dank, dass du heute gekommen bist”, sagte Mama June. “Ich habe noch nie so viele Erdbeeren auf einmal gesehen.”
    “Das sagst du jedes Jahr. Warte erst mal, bis die Pfirsichsaison beginnt.”
    “Herrje, ich kann es kaum erwarten. Es sieht aus, als würde es eine besonders gute Ernte dieses Jahr.” Sie atmete tief durch und stemmte die Hände in die Hüften. “Schau dir das nur alles an! Wirklich, Nona, ohne dich hätte ich das niemals geschafft. Bist du sicher, dass du genug Marmelade eingepackt hast? Brauchst du noch einen Karton?”
    “Alles bestens”, erwiderte Nona und schaute auf den Karton mit Gläsern voller leuchtend roter Erdbeermarmelade. Das ist wirklich eine ganze Menge, dachte sie. Die Erdbeeren waren süßer denn je. Als sie die Gläser zählte, überlegte sie, wie viele davon sie Maize geben würde. Ein paar davon würde sie für sich selbst behalten, und den Rest würde sie verschenken.
    “Elmore sollte jeden Moment hier sein, um mich abzuholen”, sagte sie. “Er ist draußen, um noch ein bisschen Sweetgrass zu sammeln, an unserer geheimen Stelle. Wir haben eine lange Liste von Leuten, die nur darauf warten, etwas davon zu bekommen. Das Gras wird immer knapper. Wir können die Nachfrage kaum noch befriedigen.” Sie neigte den Kopf, als es an der Haustür klingelte. “Wenn man vom Teufel spricht.”
    “Warte einen Moment”, sagte Mama

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