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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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dessen Vater vor ihm benutzt hatten. Neu darauf war der Laptop. Morgan war wieder einmal im Internet und versuchte ohne Zweifel, juristische Einzelheiten zu klären. Seine Finger jagten über die Tastatur.
    Sie wollte ihn nicht stören. Adele hatte seinen Plänen einen schrecklichen Dämpfer verpasst, dabei war er so voller Hoffnung gewesen. Sie konnte von seinem Gesicht und an der Art, wie er tippte, die Verzweiflung ablesen, die ihn gefangen hielt. Aber Mama June konnte nicht länger warten. Sie hob die Hand und klopfte leise an die Tür.
    Er fuhr erschrocken auf, weil er so konzentriert gewesen war.
    “Stör ich dich?”
    “Komm rein. Natürlich nicht”, sagte er und stand auf.
    “Setz dich wieder, bitte.”
    Er wartete, bis sie sich niedergelassen hatte, dann erst kehrte er zu seinem Stuhl zurück. Sie blickte sich um, fassungslos, was für ein Schlachtfeld aus dem Zimmer geworden war, seitdem Morgan hier Einzug gehalten hatte. Sie hatte schon Preston für unordentlich gehalten, mit seinen wackeligen Stapeln aus Büchern und Akten. Aber jetzt sah das Büro aus wie nach einem Hurrikan! Der Raum war stickig und roch nach Tabak und alten Socken.
    “Ich muss mit dir über etwas Wichtiges sprechen”, begann sie.
    Etwas in ihrem Ton beunruhigte ihn, denn er schaltete sofort seinen Computer aus und schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit.
    “Erst einmal, mein Sohn, bin ich dir sehr dankbar für alles, was du hier zu Hause für mich getan hast. Ich weiß, wie hart du gearbeitet hast. Mehr als ich erwarten konnte. Aber wie du schon ganz richtig festgestellt hast, jetzt sind uns die Hände gebunden. Ich möchte nicht, dass du dich schuldig fühlst, weil es so gekommen ist. Und wer weiß”, fügte sie mit einem kleinen Achselzucken hinzu, “vielleicht ist es ja so das Beste.”
    Er machte gerade den Mund auf, um ihr zu widersprechen, als sie fortfuhr: “Als du zurückgekommen bist, hast du mich recht eindringlich gefragt, was
ich
tun wollte. Erinnerst du dich?”
    Neugierig, worauf sie hinauswollte, nickte er. “Ich kann mich noch gut erinnern.”
    “Ich habe dich gebeten, mir zu helfen, dass Preston wieder nach Hause kommen kann, um hier gesund zu werden. Das haben wir alle zusammen geschafft, und ich glaube, das bedeutet ihm unglaublich viel. Und wenn mehr nicht zu schaffen ist, so ist das Gottes Wille. Ich kann dir gar nicht genug danken für alles, was du getan hast.”
    “Ist schon gut, Mama.”
    Sie holte tief Luft. “Vielleicht erinnerst du dich auch noch, dass ich mir gewünscht habe, dass es deinem Vater gut genug geht, damit er selbst entscheiden kann, was mit Sweetgrass geschehen soll. – Morgan, dein Vater muss jetzt auch von der Sache erfahren.”
    “Was?”, fragte er erstaunt. Seine Ablehnung kam automatisch. “Doch nicht jetzt! Wenn du ihm das erzählt, erleidet er vielleicht einen Zusammenbruch.”
    “Nein, Morgan. Er ist mein Mann. Und er ist immer noch das Familienoberhaupt.”
    “Mama …”
    “Ich lasse darüber nicht mit mir reden”, antwortete sie und machte mit einem Kopfnicken unmissverständlich klar, dass sie sich auf keine weitere Diskussion einlassen würde. “Ich habe von Anfang an gesagt, dass er das letzte Wort haben muss. Das war immer das Ziel.” Sie erhob sich und fühlte dabei jedes einzelne ihrer Lebensjahre. “Ich werde es ihm sagen.”
    “Warte”, entgegnete Morgan. Er stand ebenfalls auf. “Bitte, lass mich es ihm sagen. Das ist meine Aufgabe. Und das bin ich ihm schuldig.”
    Morgan stand vor dem Zimmer seines Vaters und schaute hinein. Das Licht aus dem Flur fiel herein und zeigte Preston, der in seinem Bett in der Mitte des Raumes saß und geräuschvoll schlief. Morgan dachte daran, wie er seinen Vater zum ersten Mal im Krankenhaus gesehen hatte und wie sehr es ihn schockiert hatte, seinen lebensfrohen Vater in einem gelähmten Körper gefangen zu sehen, unfähig zu sprechen. Er hatte große Fortschritte gemacht seitdem, aber es war noch immer nicht genug.
    Es ist eine schreckliche, schmerzhafte Zeit, dachte er. Er konnte es kaum ertragen, seinen Vater so zu erleben. Es berührte ihn bis tief ins Herz. Selbst als Morgan ein junger Kerl gewesen war, hatte sein Vater es mühelos mit ihm aufnehmen können, wenn er ihn aus dem Bett jagte, damit er an die Arbeit ging. Doch jetzt hatte das Blatt sich gewendet. Jetzt war sein Vater schwach und hilflos. Niemand konnte wirklich sagen, was aus ihm werden würde.
    Morgan zog langsam die Tür zu, und der Lichtkegel

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