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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Vereinbarung mit deinem Vater geschlossen, nicht mit dir. Und auch wenn es mir das Herz bricht, dein Vater ist kein handlungsfähiger Vertragspartner mehr. Diese Vereinbarung enthält eine Klausel, nach der ich meinen Eigentümeranspruch weiterverkaufen kann – und genau
das
werde ich tun. Ich habe ein sehr gutes Angebot für dieses Land. Weil ihr meine Familie seid, erlaube ich euch, dieses Angebot direkt wahrzunehmen. Wenn ihr das tut, teilen wir uns den Gewinn wie vereinbart sechzig zu vierzig. Das ist ein großzügiges Angebot. Du würdest mit einem satten Profit aus der Sache rauskommen. Und jeder andere in der Familie auch.”
    “Und wenn wir das nicht tun?”
    “Wenn ihr das nicht tut, habe ich keine andere Wahl, als meine Rechte wahrzunehmen und nach den Bedingungen der Vereinbarung selbst zu verkaufen.”
    Er senkte den Blick, und Adele konnte erkennen, wie seine Kiefer mahlten.
    Adeles Stimme wurde wieder sanfter. “Morgan, mein Lieber, ich weiß durchaus zu schätzen, was du versucht hast. Aber wenn du weiter den Held spielst, wird deine Familie nur darunter leiden. Wir lieben deinen Vater beide. Doch ich habe den Tatsachen ins Auge gesehen. Im Unterschied zu dir, wie es scheint.”
    “Du kannst mich mal mit deinen Tatsachen!”
    Ihre Miene verfinsterte sich, und sie hob abwehrend die Hände. “Das reicht jetzt. Ich schicke morgen früh meinen Anwalt vorbei, der wird euch einen Preis nennen.”
    “Und was springt für dich dabei heraus?”
    Sie sah ihm direkt in die Augen. “Und für dich?”
    “Ich mache das für meine Mutter.”
    “Ah, deine Mutter. Nun ja”, sagte sie und lächelte bitter, “das ist wieder eine ganz andere Geschichte, oder? Ich würde es damit nicht zu weit treiben, wenn ich du wäre. Das reicht viel zu weit zurück.” Sie drehte den Zündschlüssel um und ließ den Wagen an. Der Motor heulte auf und lief dann ruhig und gleichmäßig weiter.
    Morgan legte seine Hand auf die Tür, als wolle er seine Tante so davon abhalten loszufahren. “Ich nehme den Kampf mit dir auf.”
    Plötzlich hatte er die abgebrochene Antenne in der Hand. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er sie so festgehalten hatte. Adele sah ihn kühl an und sagte: “Ich schick dir die Rechnung.” Dann drückte sie auf den Fensterheber, und die Scheibe glitt nach oben.
    Morgan zog gerade noch rechtzeitig seine Hand zurück und starrte hilflos auf die getönte Glasscheibe. Frustriert blickte er auf die abgerissene Antenne in seiner Hand. Mit einem Fluch warf er sie weg und stapfte mit schweren Schritten zum Haus zurück. Als er die ersten Stufen zum Haus nahm, kam Hank aus der Tür und trat auf die Veranda. Die beiden Männer sahen sich an, und die Spannung war beinahe greifbar. Morgan ballte seine Hände zu Fäusten. Die verfluchten Papiere in seiner Hand zerknitterten.
    Hank blieb einen Moment unschlüssig stehen, und in seinen Augen konnte Morgan die Angst erkennen. Nervös zog Hank seine Krawatte zurecht und lief die Treppe hinunter an ihm vorbei.
    Morgan ließ ihn ohne ein Wort passieren. Hank war nur ein kleiner Fisch. Sein Daddy hatte ihm beigebracht, seinen Köder für die großen Fische aufzusparen.

16. KAPITEL
    “D ie jungen Leute wollen es einfach nicht mehr lernen. Ich habe es meinem Sohn beigebracht. Ich habe es in der Schule meinen Kindern beigebracht. Ich habe es einer Frau in Georgetown beigebracht – einfach jedem, der es lernen möchte. Ich tue alles, damit das Kunsthandwerk weitergegeben wird.”
    (Elizabeth Bennett, Korbmacherin)
    Im Haus war es ruhig, und nur noch ein paar Lichter brannten. Die Tür zum Zimmer seines Vaters war geschlossen, aber unter der Tür drang ein Lichtschein durch. Morgan wusste, dass Kristina seinen Vater gerade bettfertig machte. Er war froh darüber. Er wollte seinen Vater nicht dabeihaben bei dem, was er mit dem Rest der Familie zu besprechen hatte.
    Auf der hinteren Veranda war Licht, und er folgte dem Geruch von frisch gebrühtem Kaffee. Er traf auf Mama June, Nona und Nan, die ohne das ausgelassene Gelächter von vorher den Kaffee auftrugen. Elmore, Harry und Chas saßen ungewöhnlich still am Tisch und warteten mit düsteren Gesichtern. In der Tür seufzte Morgan, und alle Augen richteten sich auf ihn. Nie hatte er ihre Abhängigkeit mehr gespürt als in diesem Moment.
    Mama June kam auf ihn zu und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. “Kommt sie herein?”, fragte sie und meinte Adele.
    Morgan schüttelte den Kopf. “Sie ist gegangen. Zusammen

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