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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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ist wirklich schön. Den hätte ich gern für meine Sammlung deiner Sachen, sonst wäre sie nicht vollständig. Was kostet er?”
    Nona hob den ausgefallenen Korb hoch, fuhr mit den Fingern vorsichtig über den Rand und dachte kurz nach. “Für den hab ich nicht besonders lange gebraucht, und es sind auch ein paar Fehler drin”, antwortete sie. “Achtzig Dollar.”
    Mama June nahm den Korb und betrachtete ihn genauer. “Da ist kein einziger Fehler, und das weißt du. Und der war ganz bestimmt nicht schnell zu flechten. Hundert Dollar sind geschenkt.”
    Sie griff nach ihrem Geldbeutel und zog zwei Fünfzig-Dollar-Scheine heraus. Im Moment musste sie jeden Dollar zweimal umdrehen. Eigentlich hatte sie auf den Markt gehen wollen, doch nun war ihr Geldbeutel leer. Sie gab Nona die Scheine.
    “Danke”, sagte Nona und steckte das Geld ein, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.
    “Ich bin froh, dich mal wiedergesehen zu haben. Morgan hat nach dir gefragt.”
    Nona riss die Augen auf und starrte Mama June ungläubig an. “Morgan ist zu Hause?”
    Ein breites Lächeln überzog Mama Junes Gesicht. “Ja! Endlich! Ich konnte es selbst kaum glauben!” Jetzt wo die Sprache auf Morgan gekommen war, das von beiden Frauen so sehr geliebte Kind, verflog die Anspannung, und die Worte kamen den beiden wieder leichter über die Lippen.
    “Was hat denn den Schlingel nach all den Jahren zurück nach Hause getrieben?”
    “Sein kranker Vater natürlich.”
    “Mein Gott, natürlich. Na, er ist wirklich ein braver Junge, wenn er zurückkommt, um seinem Vater beizustehen. Ich habe immer gesagt, er ist ein guter Junge.”
    “Ja, das hast du. Und das stimmt auch. Ich wünschte nur,
er
wüsste es. Ich weiß gar nicht, was ich gemacht hätte, wenn er nicht da gewesen wäre. Ich war außer mir vor Sorge. Nicht nur wegen Preston, sondern auch wegen Sweetgrass.”
    “Wieso? Was meinst du, wegen Sweetgrass?”
    “Es müssen eine Menge Entscheidungen getroffen werden, jetzt wo Preston krank ist. Adele hat natürlich längst eine unumstößliche Meinung zu dem Thema.”
    Nora grummelte vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust. “Diese Frau hat nur eine Meinung, und die ist wirklich klar. Aber was hat sie überhaupt damit zu tun? Es ist schließlich nicht mehr ihr Haus.”
    Mama June zuckte leicht mit den Schultern. “Irgendwie wird es immer ihr Zuhause bleiben. Sie ist dort aufgewachsen. Es ist ein Teil von ihr. Und sie findet, dass es mehr ihres ist als meins. Wer wüsste das besser als du.”
    Adele und Nona waren gemeinsam auf Sweetgrass aufgewachsen, wo Nonas Mutter als Haushälterin gearbeitet hatte. So wie ihre Großmutter und deren Mutter und Generationen von Frauen vor ihr. Die beiden Mädchen waren immer wie Hund und Katze gewesen und kannten die Tricks und Kniffe der anderen nur zu gut. Adele und Nona waren beide starke, beeindruckende Frauen und hatten keine Angst voreinander.
    “Meiner Ansicht nach sieht Adele Sweetgrass weniger als ihr
Zuhause
denn als ihren
Besitz
an, wenn du verstehst, was ich meine.”
    “Die alte Geschichte …” Seufzend schüttelte Mama June den Kopf. “Adele hat doch genug Geld. Warum sollte sie in Bezug auf Sweetgrass etwas mitzureden haben?”
    Nonas Augen wurden schmal. “Es geht nicht einfach nur ums Geld. Adele geht es noch um etwas ganz anderes.”
    “Sie will Sweetgrass gar nicht besitzen. Im Gegenteil, sie will, dass ich es verkaufe.”
    “Verkaufen?” Nona schlug die Hände vor den Mund. “Du wirst doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, Sweetgrass zu verkaufen? Den Familienbesitz?”
    “Das weiß ich selbst”, echote Mama June leidenschaftlich. “Deswegen will ich Preston zurück nach Hause holen. Er allein kann darüber entscheiden. Er hat sich um das Land gekümmert, nicht ich.”
    Nona sah sie aus ihren braunen Augen aufmerksam an, während sie die Neuigkeiten verdaute. “Das mag schon sein”, sagte sie langsam. “Aber so, wie ich das sehe, wirst du die Entscheidungen allein treffen müssen, weil Mr. Preston nicht sprechen kann. Ob du willst oder nicht.”
    Eine Welle der Angst drohte Mama June zu überrollen, und ihr Mund war trocken. Sie konnte auf Nonas Worte nichts erwidern. Fest umklammerte sie ihre Handtasche.
    Als würde sie ihre Gedanken lesen können, machte Nona einen Schritt nach vorn und legte eine ihrer starken Hände sanft auf Mama Junes Schulter. “Wir werden dafür beten”, sagte sie leise. “Gott wird nicht mehr von dir verlangen,

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