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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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wirst auflaufen und im Schlamm festsitzen.”
    Tripp warf seine Zigarette ins Wasser und klopfte Preston gönnerhaft auf die Schulter. “Mach dir um mich keine Sorgen,
Mama.”
    Seine beiden Freunde kicherten hämisch, während sie mit ihren Bierflaschen in der Hand zusahen und aufs Einsteigen warteten.
    Preston schüttelte die Hand seines Bruders ab und erwiderte: “Du weißt es besser – und es ist dir egal.”
    “Klar weiß ich es besser”, sagte Tripp betont freundlich. “Nennen wir es einfach eine kleine Meinungsverschiedenheit.”
    Er schob das Boot ein Stück den Steg entlang und warf seinen Freunden die Seile zu. Unter seinen dichten Augenbrauen sprühten seine Augen Funken.
    “Du weißt, was du für ein Risiko eingehst”, sagte Preston. Mary June konnte sehen, dass er innerlich kochte.
    Tripp sah seinen Bruder direkt an. Er lächelte immer noch, aber sein Tonfall wechselte ins Überhebliche, als müsse er den Älteren, Erfahreneren nach außen kehren. “Was ich weiß, ist, dass ich den Strom wie meine Westentasche kenne. Wie kein anderer. Dich eingeschlossen, kleiner Bruder.”
    In Prestons Augen funkelte die mühsam zurückgehaltene Wut. “Ja, die Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Aber ich will verflucht sein, bevor ich dich und deine Freunde von da draußen rette, großer Bruder.
Schon wieder
. Und wenn du bei
diesem
Boot wieder den Boden aufreißt wie beim letzten, wird Daddy dir eigenhändig das Fell gerben.”
    “Ja, ja, schon gut. Beeil dich lieber, Freundchen. Wenn du für die Rückfahrt nicht den halben Tag gebraucht hättest, müsste ich mir keine Sorgen um die Wassertiefe machen, oder? Verdammt, Press, du fährst ja langsamer als …”
    Preston war aus dem Boot geklettert und stand seinem Bruder auf dem Steg Auge in Auge gegenüber. Die Schultern gestrafft starrte er ihn an und wartete, dass sein Bruder den Satz zu Ende brachte.
    Tripp war ein paar Zentimeter größer als Preston und hatte breitere Schultern. Er bot einen bedrohlichen Anblick und wirkte wie ein Tier vor dem Angriff. Dennoch wich Preston keinen Zentimeter zurück.
    Tripp ließ den Satz unvollendet und schüttelte nur grinsend den Kopf. Dann warf er einen Blick über die Schulter. “Kommen Sie näher, Gentlemen. Immer an Bord.”
    Mary June atmete erleichtert aus. Sie sah Adeles ältesten Bruder Hamlin zum ersten Mal. Sein Spitzname war Tripp, weil er hinter seinem Namen eine römische Drei trug. Aber sie konnte auf den ersten Blick erkennen, dass er alles andere als ein braver Junge war.
    Und als ein braves Mädchen hatte sie eine kleine Schwäche für böse Jungs.
    Preston wandte sich zu ihr um und reichte ihr die Hand, als sie aus dem Boot kletterte. Seine Hand war fest und stark, und sie landete mit Schwung auf dem Steg und wäre dabei fast mit Tripp zusammengestoßen. Sie starrte ihm direkt ins Gesicht, das nur Zentimeter von ihrem entfernt war, und ihr stockte der Atem.
    Augenblicklich spürte sie körperliche Anziehung, die unglaublich stark war. Tripp hatte die gleichen dichten Augenbrauen und die gleiche gerade Nase, die eine Art Markenzeichen der Blakelys war, und strahlte dieselbe souveräne Sportlichkeit aus. Doch außerdem hatte er eine ganz besondere Anziehungskraft, der man sich kaum entziehen konnte, und seine Ausstrahlung war einfach umwerfend.
    Mary June sah in Tripps Augen dasselbe Interesse aufblitzen. “Wer ist denn diese Schönheit hier?”, fragte er und sah sie unverwandt an.
    Mary June senkte den Blick.
    “Das ist meine Freundin Mary June Clark”, antwortete Adele, machte einen Schritt nach vorn und griff nach Mary Junes Arm. “Komm, Süße, lass uns gehen.”
    Tripp lächelte. “Wir müssen uns unbedingt in Ruhe kennenlernen”, sagte er zu Mary June.
    “Klar”, murmelte sie nervös und ließ sich von Adele wegziehen. Preston stand daneben und beobachtete das Geschehen, ohne ein einziges Wort zu sagen. Tripp drehte sich um und wandte seine Aufmerksamkeit dem Boot zu. Er sprang hinein, ergriff das Steuer, warf den Motor wieder an und rief seinen Freunden zu, sich zu beeilen.
    “Er ist ein verdammter Idiot”, knurrte Preston und beugte sich vor, um ihre Sachen zu nehmen.
    “Ach komm, Press, er weiß schon, was er tut”, gab Adele gelassen zurück. “Um Tripp muss man sich nun wirklich keine Sorgen machen.”
    “Du hast ja recht”, brummte Preston und lief ungeduldig voran.
    “Was hat das alles zu bedeuten?”, fragte Mary June leise.
    Adele machte eine wegwerfende

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