Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
letzter Zeit sehr zurückgezogen hat, kennen Sie ihn bestimmt«, fuhr Rumbelow fort. »Er ist in Spielerkreisen als der kaltschnäuzigste Mann bekannt, der je ein Vermögen gewonnen hat.«
Madeline hielt den Atem an. Also nicht ihr Vater. Ein anderer Spieler, berühmt für sein Glück. Mr. Rumbelow meinte doch bestimmt nicht ... nein. So grausam konnte das Schicksal nicht sein.
Als sie den Salon betraten, stellte ein groß gewachsener, finsterer Gentleman seine Teetasse ab und erhob sich aus seinem Sessel.
Mit triumphierender Geste verkündete Mr. Rumbelow: »Darf ich vorstellen, Gabriel Ansell, der Earl of Campion!«
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5
Gabriels Blick streifte Lady Tabard, Thomasin, Madeline ...
Entsetzt und atemlos wartete Madeline, dass er sie beim Namen nannte. Eine Erklärung war unmöglich, er würde sie die ganze Zeit lächelnd beobachten und auf eine Gelegenheit zum Angriff lauern.
Doch er wandte sich an Mr. Rumbelow, nicht die Spur eines Ausdrucks im Gesicht. Er verbeugte sich abrupt und unelegant. »Stellen Sie mich vor, Rumbelow.«
Er hatte sie nicht erkannt. Er hatte sie nicht erkannt. Der Mann, der sie in ihren Träumen verfolgte, der sie aus England fortgetrieben hatte, der ihr den Stolz und die Jungfräulichkeit geraubt hatte ... er erinnerte sich nicht an sie.
Madeline musste sich entscheiden, ob sie beleidigt oder erleichtert sein sollte.
»Mit Freuden«, sagte Rumbelow. »Campion, darf ich vorstellen, Lady Tabard, ihre Tochter Thomasin ... und deren neue Gesellschafterin, Miss de Lacy.«
Das ließ ihn aufmerken. Er näherte sich Madeline und starrte auf sie herab. »Miss de Lacy, ich denke, ich war einmal mit Ihrer Cousine verlobt.«
Lady Tabard schnappte nach Luft.
»Ja, ich denke, das waren Sie«, antwortete Madeline und war auf ihre Gelassenheit stolz.
»Versteckt sie sich noch immer auf dem Kontinent, um der Begegnung mit mir zu entgehen?«
»Sie hat sich nie versteckt. Sie war auf Reisen.« Madeline lächelte freudlos. »Im Übrigen ist sie zurückgekehrt.«
Ohne jeden Anflug von Neugier wiederholte er: »Versteckt hat sie sich, wie ein Kind. Wenn Sie sie treffen, sagen
Sie ihr, sie braucht sich nicht zu fürchten. Ich habe kein Interesse mehr an ihr.«
Madeline, die üblicherweise von gelassenem Gemüt war, schwang sich auf, der Beleidigung zu begegnen. »Ihr ist das herzlich egal, insbesondere jetzt, da sie verlobt ist.«
»Ich habe davon gehört.« Er schaute ihr in die Augen. »Ihr Vater hat sie beim Kartenspiel verloren.«
In diesem Moment begriff Madeline, dass er es wusste. Er hatte sie erkannt und beleidigt, im sicheren Bewusstsein, dass sie nicht reagieren würde - nicht reagieren konnte.
Gabriel hatte sich verändert. Früher war er glatt und höflich gewesen, ein Teufel, der mit ihr lachte und scherzte und sie glücklich machte. Jetzt war er rüde, zornig und anmaßend - und überwältigend männlich. Er trug dunkelbraunen Tweed und weißes Leinen, eine zweckmäßige, konservative Kombination für eine Gesellschaft auf dem Lande. So dicht, wie sie neben ihm stand, konnte sie seinen unvergleichlichen Duft riechen: Wind und Regen und ungezügelte Wildheit. Er hatte die Körpergröße, die Rumbelow fehlte. Er konnte sich, je nach Stimmung, in einer Art und Weise vor einer Frau aufbauen, dass sie sich beschützt oder bedroht fühlte. Das dunkle glatte Haar hatte er im Nacken mit einem braunen Band zusammengebunden. Zusammen mit der dunklen Gesichtsfarbe ergab das einen sehr braunen Mann. Abgesehen von den Augen ... die waren grün, dann wieder grau. Sie wechselten die Farbe je nach Laune, Kleidung und Licht. Im Moment waren sie fast schwarz vor Hohn, und die Lippen, die zu küssen sie so geliebt hatte, waren zu einem straffen Strich gepresst.
Wie hatte sie je glauben können, dieser Mann würde nach ihrer Pfeife tanzen? Wenn sie noch einer Bestätigung bedurft hatte, eine Närrin zu sein, dann hatte sie sie jetzt.
»Beim Spiel kann immer nur einer gewinnen«, antwortete sie sanft. »Mr. Knight steht im Ruf, reich und gut aussehend zu sein. So wie es scheint, hat bei diesem Spiel die Duchess gewonnen.«
Gabriel lächelte ein aufrichtiges Lächeln, ein Bruch in seiner Feindseligkeit, der sie den Atem anhalten ließ. »Dann wünsche ich ihr Glück«, sagte er.
Sein Lächeln veränderte sich ... oder sie interpretierte es endlich richtig; es schien ihr mehr eine Grimasse zu sein, als echte Freundlichkeit.
Lady Tabard hatte entschieden, dass Madeline lang genug im
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