Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
Thomasin. »Sie warten unter der Eingangstür, bis man Sie bemerkt, dann lächeln Sie - Sie haben ein hinreißendes Lächeln - und gleiten hinein.«
»Aber ich kann nicht gleiten«, sagte Thomasin. »Wenn ich unter der Tür warten muss, bis man mich bemerkt, werde ich nervös.«
»Sie werden so tun, als seien Sie ruhig.« Madeline beschrieb mit der Hand kleine Wellen. »Denken Sie an einen Schwan, der gelassen über die Oberfläche eines Sees gleitet, während er unter Wasser wie verrückt mit den Füßen paddelt.«
Thomasin überlegte stirnrunzelnd, dann nickte sie: »Das kann ich.«
»Natürlich können Sie das. Und während Sie eintreten, winken Sie den anderen Damen zu - nur freundlich mit den Fingern wedeln! -, und den Gentlemen werfen Sie scheue Blicke zu.«
Thomasin übte das Fingerwedeln und den Blick.
»Sehr gut«, sagte Madeline. »Sie werden sofort mit Aufforderungen zum Tanz überschüttet werden, und Sie werden weise Entscheidungen treffen müssen.«
»Sie ist noch nie mit Aufforderungen überschüttet worden«, sagte Lady Tabard säuerlich.
»Sie ist auch noch nie von mir unterwiesen worden.« Mit erdrückender Selbstsicherheit setzte Madeline hinzu: »Ich kenne mich vielleicht nicht mit Frisuren aus, Lady Tabard, aber über die feine Gesellschaft weiß ich Bescheid.«
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14
»Meine liebe Miss de Lacy, Sie hatten Recht!« Lady Tabard blieb neben Madeline stehen, die hinter den Mauerblümchen und Matronen am hinteren Ende des Ballsaales saß. »Thomasin ist die Ballkönigin.«
Madeline unterschätzte nicht, welches Zugeständnis Lady Tabard damit machte. Sie hätte darauf gewettet, dass Lady Tabard sehr selten Sie hatten Recht! sagte.
Mit, wie sie hoffte, angemessener Demut, erwiderte Madeline: »Danke, Mylady. Ich bin froh, dass ich helfen konnte.«
Lady Tabard deutete auf die Tanzfläche, wo die Paare knicksten und sich in einem ländlichen Tanz drehten. »Mr. Rumbelow ist, glaube ich, sehr angetan von ihr. Das ist sein zweiter Tanz mit meiner lieben Tochter.«
»Auch Lord Hürth scheint sehr angetan, und er stammt aus einer alteingesessenen, hoch respektierten Familie.« Die fröhliche Musik ließ Madeline unterm Rock mit dem Fuß den Takt klopfen. »Lady Thomasin hegt eine gewisse Zuneigung ... für einen jungen Mann ... ich kann mich nicht an den Namen erinnern.« Sie stellte sich unwissend.
»Mr. Jeff Radley«, sagte Lady Tabard in bedrohlichem Tonfall. »Ein junger Schwerenöter.«
»Thomasin singt ein Loblied auf ihn.«
»Natürlich.« Lady Tabard senkte die Stimme. »Er sieht gut aus und tanzt gut. Er flirtet mit jeder jungen Lady, die ihm über den Weg läuft, und hat letztes Jahr drei verschiedenen Mädchen seine Liebe gestanden. Deshalb haben wir Thomasin auch fortgebracht. Diese Verbindung taugt nichts.«
Genau, wie Madeline es vermutet hatte. Sie erwiderte generös Lady Tabards Kompliment. »Wenn das so ist, dann haben Sie damit natürlich Recht.«
»Wie großzügig von Ihnen«, sagte Lady Tabard säuerlich.
Madeline musste damit aufhören, ständig in die Rolle der Duchess zu fallen. Sie verursachte Lady Tabard noch Sodbrennen.
»Andererseits ist Mr. Rumbelow enorm vermögend.« Mit sichtlicher Begeisterung wies Lady Tabard auf den Blauen Ballsaal, der voller Blumen war, und vom Geplauder der fünfunddreißig Gäste und der Musik der Celli, Violinen und Flöten widerhallte. »Man sagt, er hätte zwanzigtausend pro Jahr!«
Madeline schürzte die Lippen. »Tatsächlich?« Sie dehnte und dehnte das Wort, bis auch eine Lady Tabard keine andere Wahl hatte, als es zu bemerken.
»Sie glauben das nicht?«
»Ich habe nie von ihm gehört, und ich bin eine de Lacy.«
»Nun ... ja, aber ...« Lady Tabard pumpte ihren Busen auf wie ein alter Fasan seine Brustfedern. »Er stellt einen enormen Reichtum zur Schau, und er veranstaltet dieses Spiel.«
»Eine Zurschaustellung, fürwahr. Aber wie viele Männer kennen wir, die sich so zur Schau gestellt haben und jetzt am Ende sind?« Bevor Lady Tabard antworten konnte, hob Madeline die Hand. »Ich kann mich irren. Aber ich wünschte doch, ich würde seine Familie kennen.«
»Nun ... ja, das wäre sicherlich gut. Aber ich bin sicher, er gehört zur Spitze der Gesellschaft.« Doch Lady Tabard hatte jetzt eine Falte zwischen den Brauen, während sie Thomasin zusah, die sich in Mr. Rumbelows Armen durch den Saal drehte. »Lord Hürth, sagten Sie?« Sie eilte davon, den Blick zielstrebig auf ihren Gatten
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