Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
Vergangenheit, Männer, die Leid und Tod brachten - Mr. Rumbelow und Big Bill -, machten ihr Angst. Sie unterschätzte die Gefährlichkeit der Lage nicht. Nur Gabriel, der Mann, den sie hatte sitzen lassen, stand zwischen ihr und dem Tod.
Gabriel würde sie retten. Aber Gabriel hatte Grund genug, sich an ihr rächen zu wollen. Sie starrte ihm ins Gesicht, das von weichem Kerzenlicht erleuchtet war und trotzdem kantig und zäh schien.
»Werden sie uns erschießen?«
Seine Arme legten sich fester um sie. »Ich wünschte, du hättest vorher darüber nachgedacht und wärst in deinem Schlafzimmer geblieben.«
»Das wäre ich auch, wenn du versprochen hättest, die Tiara zu gewinnen, ohne einen so frevelhaften Preis zu fordern.«
»Frevelhaft? Im Austausch gegen die Tiara mit dir schlafen zu wollen?« Seine Hände eilten sanft ihren Rücken hinab. »Nicht im Geringsten. Ein Arbeiter hat schließlich auch Lohn verdient.«
»Du bist kein Arbeiter. Du bist ...« Sie zögerte einen bezeichnenden Moment lang.
»Ein Spieler, wolltest du sagen.« Er beugte sich weit genug vor, ihr ins Ohr zu flüstern: »Oder ... ein Earl aus alter, hoch respektierter Familie. Oder ... dein ehemaliger Verlobter.« Mit jedem Wort wurde seine Stimme tiefer. »Oder sogar ... dein Liebhaber.«
Sie stemmte sich von seiner Brust weg. »Nur einmal.«
»Nur eine Nacht«, berichtigte er. »Ich habe dir angeboten, die Tiara für dich zu gewinnen, wenn du abreist, aber du hast dich geweigert. Jetzt ist es zu spät.« Seine Hände wanderten weiter, und er machte ein verblüfftes Gesicht. »Mein Gott, Maddie, was ist das?« Er hob das Halfter an ihrer Hüfte an.
»Eine Pistole.«
»Das weiß ich«, sagte er. »Aber was willst du damit?«
»Ich habe sie zu meinem Schutz mitgenommen.«
»Eine Pistole? Einen einzigen Schuss? Gegen solche Männer?«
»Wenn ich zehn Pistolen mitgenommen hätte, hätte ich mein Damentäschchen nicht mehr alleine tragen können.« Absurder Mensch. »Abgesehen davon, was hast du eigentlich zu deiner Verteidigung dabei?«
»Ein Messer im Stiefel und eins im Ärmel.« Er begutachtete die Quilt-Arbeit, die dem Halfter Stabilität verlieh. Die ausgeformte Innenseite hielt die Pistole sicher am Platz, und die Form der Außenseite kaschierte den Inhalt. »Sehr elegant. Sehr praktisch.«
Sie sonnte sich in seinem Lob, obwohl sie es eigentlich nicht wollte. »Danke.«
»Niemand käme je auf den Gedanken, dass du eine Pistole bei dir trägst.«
»Womit bei einer Lady ohnehin keiner rechnet.« Sie gestattete ihm, ihr Pistole und Halfter abzunehmen.
»Warum hast du sie nicht im Damentäschchen? Oder im Muff?« Er legte beides unter das Bett.
»Ich habe schon beides dazu benutzt. Aber manchmal möchte ich beide Hände frei haben, so wie heute.«
Mr. Rumbelow war jetzt direkt über ihnen. Sie schauten zur Decke auf, als könnte sie ihn sehen - oder er sie. Sie waren in Schwierigkeiten. Sie wussten es, sie wussten nur nicht, wie groß die Schwierigkeiten werden würden.
Gabriel nahm sie wieder in die Arme.
Ihr Puls beschleunigte sich - vermutlich machte das Geräusch der Schritte ihr Angst. »Hast du immer irgendwelche Messer bei dir?«, fragte sie Gabriel.
»Eins auf jeden Fall.«
Fasziniert von dieser neuen Seite an ihm, fragte sie: »Auch früher in London schon?«
»Schon immer. Falls es Probleme gibt.«
»Was für Probleme?«
»Straßenräuber. Oder wie jetzt ... Franzosen. Hast du deine Pistole immer bei dir?«
»Wenn ich es für nötig halte und ich sie tragen kann, ohne dass es jemand merkt.«
»Es wäre gut, wenn du sie, für den Rest dieser Veranstaltung, so oft wie möglich bei dir hättest.«
Als sie noch ein paar Fragen stellen wollte, legte er ihr den Finger auf den Mund. »Wir sollten uns auf unser Dilemma konzentrieren. Wir müssen Rumbelow und seine Gefolgsleute davon überzeugen, dass wir ein Liebespaar sind.«
Ihr Herz raste und stolperte. »Das kann ich nicht.«
Er lächelte wieder, aber diesmal bekam sie das wüste Lächeln zu sehen, an das sie sich die letzten zwei Tage gewöhnt hatte. »Nicht einmal, wenn die Alternative der Tod ist?«
»Wie gut du mit Worten umgehen kannst!« Er konnte gut mit ihrer Angst umgehen.
»Wir halten sie zum Narren. Erinnerst du dich, wie oft wir kurz davor waren, einen Skandal zu verursachen? Ich fürchte, beim Versuch, uns auf den Fersen zu bleiben, ist die arme Eleanor manchmal fast zusammengebrochen.«
»Aus gutem Grund.« Madeline wand sich und versuchte,
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