Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
das Spielen besser aufgeben.«
»Mutter meint, wir müssen bald auf Pump leben, wenn er nicht aufhört«, gestand eine der Töchter Lady Achards ein.
Ihre Mutter zischte sie an und lächelte dann nervös in die Runde. »Sie wissen ja, wie das ist, Gläubiger können sehr lästig sein. Wir müssen uns vielleicht eine Weile aufs Land zurückziehen.«
Die anderen Damen nickten. Ihre Ehemänner waren Spieler. Sie wussten, was es hieß, aufs Land zu gehen, um den Gläubigern zu entkommen und sich das Geld für die Reise erst borgen zu müssen.
»Für das große Spiel ist es ein schlechtes Vorzeichen, wenn Campion im Glück schwimmt«, sagte Mrs. Greene.
Madeline hob den Kopf und wollte gehen, da bemerkte sie, dass Thomasin sie beobachtete. Thomasin schien sie schon eine ganze Weile genau zu studieren. Warum? Was machte sie neugierig? Was wusste sie?
Madeline hätte mit ihr reden sollen, aber ... nicht jetzt. Sie musste gehen, um die Tiara in Empfang zu nehmen. Um Gabriel in die Augen zu sehen und ihm zu danken, ihm zu sagen ... ihm was zu sagen? Sie wusste es nicht. Sie war aus dem Gleichgewicht, war verunsichert. Sie hatte Gabriel vorgeworfen, er sei nur hergekommen, um seinen verwerflichen Obsessionen nachzugehen. Doch er war aus Kummer hier, um seinen Bruder zu rächen.
Sie musste etwas zu ihm sagen, etwas für ihn tun. Es musste einen Weg geben, Gabriel zu helfen. Sie würde ihn finden.
Komm zu mir.
Hewlett-Packard
22
Madeline umklammerte die Holzkassette. Sie konnte sie nicht öffnen, sie hatte keinen Schlüssel, aber sie wusste, wie die Tiara aussah - exquisit, golden und glitzernd. Ihre Mutter hatte sie zu ihrer Vorstellung bei Hofe getragen und für das Porträt, das zu Hause in der Galerie hing. Die Tiara war Madelines einzige Verbindung zu ihrer Mutter - und Gabriel hatte sie für sie gewonnen.
Aber jetzt glaubte sie, den Verstand verloren zu haben. Sie hatte Gabriel für die Tiara mit ihrem Körper bezahlt. Natürlich, er hatte ihr irgendwann die Wahl gelassen. Sie hatte ihn um seiner selbst und der eigenen Lust willen genommen. Sie schuldete ihm nichts. Nichts.
Aber er hatte ihr ebenso viel Vergnügen bereitet, wie sie ihm. Mehr noch, denn er hatte sie verführt, er wusste, wie man eine Frau verwöhnte.
Sie war nur eine Frau, die mit einer Leidenschaft konfrontiert worden war, von der sie gehofft hatte, sie sei längst erloschen. Und jetzt war sie ... dankbar?
Nein.
Belustigt?
Ungeheuer.
Verunsichert?
Sie war die künftige Duchess von Magnus, und sie war niemals verunsichert.
Sie hob den Kopf und sah zum Fenster hinaus. Nein. Sie war nicht verunsichert. Zum ersten Mal seit Tagen wusste sie genau, was sie wollte. Sie schob die Tiara unter das Bett und bereitete sich darauf vor, zu ihm zu gehen.
Grimmig und schweigsam zog Gabriel die grifflose Klinge aus dem Ärmel und legte sie neben der Waschschüssel auf den Tisch. Er schleuderte die Schuhe von den Füßen und zog die Socken aus. Er zog das Jackett, das Halstuch und das Hemd aus.
Genauso grimmig und genauso schweigsam füllte MacAllister die Schüssel mit Wasser, legte ein Handtuch, ein Stück Zitronenseife und einen Waschlappen daneben.
Gabriel spritzte sich Wasser ins Gesicht und dachte über das bevorstehende Spiel nach. Das Spiel um die Tiara hatte ihm Gelegenheit gegeben, die Strategie der anderen Spieler zu studieren. Lord Achard war impulsiv und hoffte gegen jede Vernunft auf sein Glück. Mr. Green war präzise, sortierte seine Karten durch und arrangierte sie von rechts nach links, von oben nach unten. Mr. Payborn war ein guter Spieler, den ständig das Pech verfolgte, aber das konnte sich jederzeit ändern. Mr. Payborn war jemand, den man im Auge behalten musste.
Und Rumbelow ... Rumbelow war wirklich gut. Rumbelow war der Beste von allen. Vielleicht weil es ihm egal war, ob er gewann oder verlor. Er bekam das Geld so oder so.
Gabriel tauchte den Waschlappen ins Wasser, seifte ihn ein und wusch sich Hals, Gesicht und Achseln.
Einhunderttausend Pfund. Gabriels Jahreseinkommen belief sich auf ein Zehntel der Summe, und er war ein reicher Mann.
Gabriel spülte den Lappen und wischte die Seifenreste ab. Das kalte Wasser tat gut, kühlte seine heiße Haut, und unausweichlich kehrten seine Gedanken zu Madeline zurück.
»MacAllister, haben Sie Maddie die Tiara gegeben?«
»Ja. Ich hab sie ihr ins Schlafzimmer gebracht, das sie sich mit diesem jungen Mädchen teilt.«
»War das Mädchen da?«
MacAllister schüttete das
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