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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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bereist. Stallknechte tun, was man ihnen sagt.«
    Im Stall brannten bereits die Laternen, und die Pferde standen gestriegelt in den Boxen, aber als Madeline verkündete, dass sie eine Kutsche benötigte, schüttelte Mr. Rumbelows Stallknecht den Kopf. »Geht nicht.«
    »Ich bitte um Verzeihung?« Madeline konnte die Dreistigkeit nicht fassen. Sie stellte die Reisetasche ab und rieb sich den Arm. »Lady Thomasin Charlford wünscht abzureisen.«
    »Geht nicht«, sagte er wieder.
    Madeline sprach mit fester Stimme, um Thomasin zu beruhigen. »Guter Mann! Sie sind hier Stallknecht oder etwa nicht? Sie lassen die bestellten Pferde von den Stallburschen bringen und zwar jetzt auf der Stelle!«
    Der Stallknecht schnippte mit den Fingern, und als der Stallbursche angelaufen kam, sagte er: »Lauf und hol den Master.«
    Den Master?
    »Sie meinen, Mr. Rumbelow?«, fragte sie.
    »Nein, meinen Master.«
    Madeline hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
    Thomasin stellte ebenfalls die Tasche ab und drängte sich nervös neben Madeline, als sei sie noch nie in einem Stall gewesen - was womöglich sogar stimmte.
    »Gut, dann spreche ich mit Ihrem Vorgesetzten«, sagte sie zum Stallknecht. »Wir regeln die Angelegenheit schon.«
    »Sie wollen mit mir sprechen, oder?« Big Bill wankte aus dem Schatten in den Stall. »Was wollen Sie mir denn sagen, Miss Dicke Lippe?«
    Madeline sank das Herz.
    Im trüben Licht des Stalls sah sein langes, dürres Gesicht wie ein Kadaver aus, mit hohlen Wangen und eingesunkenen Augen. Er grinste, schwarze Bartstoppeln bedeckten sein Kinn, und sein Körpergeruch bewies, dass er sich seit ihrem letzten Zusammentreffen nicht gewaschen hatte.
    Er hängte die Daumen in die Hosenträger und spie einen langen Strahl Kautabak so knapp neben Madeline auf den Boden, dass das Zeug ihr auf den Rock spritzte.
    Irgendwann zwischen ihrem Spaziergang gestern und der heutigen Eskapade, schien er seine Vorliebe für Madeline abgelegt zu haben.
    Thomasin stellte sich vor Madeline. »Passen Sie auf, was Sie tun, Mann!«
    Big Bill begutachtete sie von oben bis unten. »Is das nicht ein hübsches Ding? Will vor ihren Eltern davonlaufen, oder?«
    Thomasin schreckte zurück, erwiderte aber kühn: »Was ich vorhabe, geht Sie gar nichts an. Sie wissen wohl nicht, wo Ihr Platz ist.«
    Madeline legte die Hand auf Thomasins Arm, um sie zu bremsen. Thomasin hielt ihn schließlich für einen einfachen Bediensteten. Madeline wusste, dass er ein Mörder war.
    »Ich bin Lady Thomasins Gesellschafterin. Ich begleite sie nach London.«
    »Nein, tun Sie nicht, weil Sie nämlich nicht fahren. Keine von Ihnen.«
    Das war in der Tat dreist. »Sie haben nicht über die Fahrten der Gäste zu bestimmen«, sagte Madeline.
    Er ließ die Hosenträger schnalzen. »Schätze, das tue ich doch. Der Befehl lautet, keinen hier wegzulassen, wenn Rumbelow es nicht angeordnet hat, und das hat er nicht.«
    Die Lage war schlimmer, als Madeline es sich ausgemalt hatte. Sie schaute sich um. Der Stallknecht beobachtete sie, und hinter ihm wartete eine Reihe grinsender Kerle auf Order. Madeline hatte zu lange gezögert abzureisen. Aber vielleicht hatten sie alle schon vom ersten Augenblick an in der Falle gesessen.
    »Das ist absurd«, sagte Thomasin. »Mr. Rumbelow würde uns doch nicht gegen unseren Willen festhalten.«
    »Sie gehen mit der da sowieso nirgendwo hin.« Big Bill durchbohrte Madeline mit Blicken. »Sie ist keine anständige Begleitung für ein unschuldiges Ding wie Sie. Sie nimmt sich zu viel raus und bumst mit 'nem Lord rum, wo sie jemand wie mich haben könnte.«
    Thomasin wusste offenkundig nicht, was »bumsen« war, anderenfalls wäre sie entsetzt gewesen. So sagte sie nur: »Sie hat gar nichts mit Ihnen zu tun, weil sie in Wirklichkeit eine Duchess ist!«
    »Thomasin, nein!« Oh, nein. Das war das Letzte, was Big Bill zu wissen brauchte. Big Bill - und Mr. Rumbelow.
    »Eine Duchess? Das hat sie Ihnen erzählt?« Big Bill warf den Kopf zurück und lachte, und alle anderen Männer um sie herum lachten ebenfalls.
    Thomasin schaute wütend zwischen Madeline, Big Bill
    und den anderen hin und her. »Er ist anmaßend«, sagte sie zu Madeline. »Er ist nur ein Dienstbote. Er kann uns hier nicht festhalten. Das wäre Freiheitsberaubung und er ein Verbrecher.«
    Big Bill zuckte mit einem Lid.
    Madeline behielt ihn im Auge und sagte leise: »Das wäre er, ja.«
    »Alles auf Rumbelows Befehl«, sagte Big Bill.
    Immer noch ungläubig, sagte Thomasin:

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