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Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft

Titel: Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meer.
    Die Gentlemen saßen konzentriert über die Karten gebeugt, als hinge ihr Leben davon ab. Auf gelegentliches Entsetzens- oder Triumphgeheul folgte Stille.
    Sogar Rumbelow war ganz auf sein Blatt konzentriert, verhielt sich ruhig und sprach kein unnötiges Wort.
    Also sagte Gabriel etwas. Er musste. Er spielte, um zu gewinnen, und um zu gewinnen bedurfte es einer Strategie. Nicht nur, was die Karten anging. Jene Art von Strategie, mit der man die anderen in ihrer Konzentration störte.
    Genau genommen machte es ihm Spaß, seine Mitspieler zu plagen. Am Ende seines Spiels gegen Mr. Payborn - Gabriel hatte natürlich gewonnen, und es hätte ihn nicht überrascht, wenn Payborn bis zum Morgengrauen alles verloren hätte - sagte er: »Wir sollten ein Fenster aufmachen. Der Wind wird einiges von der Stickigkeit hier drin wegwehen.«
    Keiner reagierte. Ein paar der Männer sortierten ihre Karten um. Lord Tabard zog an seiner Zigarre.
    »Rumbelow, wäre es Ihnen recht, wenn ich ein Fenster aufmachen lasse?«, insistierte Gabriel.
    Der am Tisch nebenan sitzende Rumbelow wedelte gleichgültig mit der Hand. »Ja, ja, machen Sie, was Sie wollen.«
    Ah. Rumbelow wollte, wenn er Karten spielte, nicht gestört werden. »Es widerstrebt mir, Ihren Bediensteten Befehle zu erteilen. Darf ich?«, fragte Gabriel.
    »Ja! In Gottes Namen, machen Sie, was Sie wollen!« Rumbelow hob den Kopf und starrte ihn an.
    Gabriel studierte sein Gesicht. Die aufgeregte Gesichtsfarbe, die zusammengepressten Lippen, die bebenden Nasenflügel; Rumbelow ließ sich dazu hinreißen, seine Gefühle zu offenbaren und möglicherweise auch sein Blatt.
    Rumbelow fing sich wieder. Er entspannte sich, lächelte und ließ seinen ganzen Charme spielen. »Sie sind ein ganz Ausgebuffter, Campion, aber noch einmal lasse ich mich nicht von Ihnen provozieren.«
    Am Tisch von Lord Tabard und Monsieur Vavasseur ignorierte man den Lärm und klatschte ungerührt die Karten auf den Filz.
    »Ich werde mir aber alle Mühe geben.« Gabriel sah Rumbelow provozierend an und fragte sich wieder, weswegen Rumbelow dieses Blatt noch spielte, wenn er sich doch mit der Vorkasse aus dem Staub machen wollte. Suchte er den Nervenkitzel? Er hatte die versiertesten Gesetzeshüter Englands übertölpelt. Wollte er auch prahlen können, Englands versierteste Spieler über den Tisch gezogen zu haben?
    War er zu arrogant geworden?
    Rumbelow schaute auf sein Blatt, dann wieder zu Gabriel. »Keiner besiegt Thurston Rumbelow.«
    Falls Rumbelow auf der Suche nach einer Herausforderung war, dann konnte Gabriel sie ihm bieten. Gabriel mischte trickreich mit einer Hand die Karten - reine Angeberei, aber es erfüllte seinen Zweck. »Bis jetzt.«
    Rumbelow beobachtete Gabriels präzisen, kunstfertigen Umgang mit den Karten. Er bemerkte, dass die anderen Männer ihn ansahen, ihn und Gabriel. »Reden ist keine Kunst«, sagte er. »Wenn wir gegeneinander spielen, werden wir ja sehen, wer wen besiegt - falls nicht einer der feinen
    Spieler hier Sie eliminiert, bevor ich gegen Sie antreten kann.«
    Gabriel legte lässig den Fuß aufs Knie und sortierte seine Karten. »Falls nicht Sie vorher einschmeißen und abhauen, um der Demütigung zu entgehen«, sagte Gabriel. Eine Provokation. Eine, auf die Rumbelow vermutlich reagieren würde.
    »Vielleicht gibt es ja einen Weg, die ganze Sache etwas interessanter zu gestalten«, sagte Rumbelow. »Eine Zusatzwette, nur zwischen uns beiden.«
    Gabriels Blick zuckte zum Safe, der schwarz, ganz aus Metall und von einem Vorhängeschloss versperrt war. »Eine Zusatzwette. Sie haben doch noch nicht einmal unter Beweis gestellt, dass Sie am derzeitigen Einsatz beteiligt sind.«
    »Wie?«, fauchte Rumbelow. »Wollen Sie mich einen Betrüger nennen? Wollen Sie etwa behaupten, ich hätte meine Zehntausend nicht neben Ihre in den Safe gelegt?«
    »Ich würde das Geld gern sehen. Ich kann mich besser auf mein Spiel konzentrieren, wenn ich weiß, dass ich den versprochenen Gewinn auch bekomme.« Gabriel freute sich, als er Rumbelow die Röte ins Gesicht steigen sah. Ein Dieb, ein Schwindler und dennoch war er gegen Beleidigungen nicht immun. Faszinierend.
    Inzwischen sahen ihnen die anderen interessiert zu, und ein paar waren taktlos genug zu nicken.
    Rumbelow legte mit abgezirkelter Handbewegung sein Blatt weg. Er erhob sich und ging zum Safe. Er zeigte ihnen den Schlüssel, der an seinem Gürtel hing. »Es gibt noch einen zweiten Schlüssel, der befindet sich in London bei

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