Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
so stark und selbstbewusst, aber tief in dir steckt ein verängstigtes Kind, das nur darauf wartet, von dem Menschen betrogen zu werden, der es eigentlich am meisten lieben sollte.«
»Nein, so bin ich nicht!«
»Ich will alles, Madeline. Dein Herz, deine Seele, deine Gedanken, deine Träume ... ich will dich kennen. Ich will bei dir sein. Ich will dein Vertrauen.« Er kam zu ihr und küsste sie auf die Stirn. »Komm zurück, wenn du mir alles geben kannst. Ich will nicht nur den Handschuh, ich will die Hand.«
Hewlett-Packard
24
Madeline brauchte nichts anderes zu tun, als in ihr Schlafzimmer zurückzukehren. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und konzentrierte sich darauf, an nichts zu denken.
Sie begegnete einer der Misses Greene, lächelte, nickte und vergaß, dass eine Gesellschafterin zu knicksen hatte. Miss Greene starrte sie an, sagte aber nichts. Vielleicht war Madelines Gesichtsausdruck verdächtig. Vielleicht wankte sie beim Gehen. Sie wusste es nicht. Es war ihr auch egal.
Sie traf auf Lady Tabard, die ihr mitteilte, dass Thomasin sich auf ihr Schlafgemach zurückgezogen hatte, nachdem sie die gute Nachricht erhalten hatte. »Lord Hürth hat heute Nachmittag um die Erlaubnis gebeten, Thomasin einen Heiratsantrag machen zu dürfen. Na, bitte! Was halten Sie davon?«
Madeline sah Lady Tabard stumpfsinnig an, dann fiel ihr ein, dass sie eigentlich gratulieren konnte.
Aber bevor sie etwas sagen konnte, schnitt ihr Lady Tabard das Wort schon wieder ab. »Lord Tabard hat es Thomasin gesagt, und sie hat nicht einmal schlecht reagiert. Sie akzeptiert, nehme ich an. Ich glaube wirklich, das tut sie. Sicher begreift sie, welche Ehre das ist - Lord Tabard sagt, Hürth sei unglaublich reich und wird nach dem Tod seines Vaters Marquis. Das wird sie von ihrer Vernarrtheit in Jeffy abbringen, da bin ich sicher. Es ist genau das, was ich mir immer schon für sie gewünscht habe.« Lady Tabard packte Madelines Hand. »Lord Tabard und ich sind uns bewusst, dass wir in Ihrer Schuld stehen. Ihre Bemühungen haben diese wundervolle Gelegenheit bewirkt. Ich habe zu Lord
Tabard gesagt, dass wir Ihnen nächsten Monat einen zusätzlichen Tag frei geben.«
Madeline verstand nicht, was die Frau umtrieb; sie erinnerte sich kaum an Hürth und Thomasin und den ganzen Wirrwarr ums Ehestiften.
Lady Tabard setzte hastig hinzu: »Und natürlich Ihr Gehalt erhöhen! Wir wollen Thomasins neue Gesellschafterin doch nicht wieder verlieren!«
Madeline entfernte sich mit einem trockenen Schluchzer. »Entschuldigen Sie mich.« Sie ging zu ihrem Schlafzimmer, machte die Tür hinter sich zu und sank an der Wand hinab.
Aus dem Bett kam ein Wimmern. Madeline erstarrte. Natürlich. Lady Tabard hatte gesagt, Thomasin sei hier oben. Madeline betrachtete das weinende Häufchen Elend auf der Tagesdecke. Es schien, als sei Thomasin über den Heiratsantrag nicht sonderlich glücklich. Vielleicht hatte sie aber auch andere alberne Probleme, wie Achtzehnjährige sie so gerne hatten.
Sie würde von Madeline erwarten, dass sie Mitgefühl zeigte. Sie glaubte nicht, dass sie das konnte.
Thomasin hob den Kopf und starrte Madeline an. Ihre Stimme war vom Weinen heiser. »Geht es Ihnen ... nicht gut?«
Es überraschte Madeline, wie Thomasin sie ansah, elend und dennoch besorgt. Thomasins Mitgefühl überrumpelte sie. »Ich muss hier weg. Lord Campion hat gerade ...«, platzte sie heraus.
»Hat er Ihnen wehgetan?«
Madeline schüttelte den Kopf.
»Hat er Sie angeschrien? Nein, das würde Ihnen nichts ausmachen.«
Thomasin dämmerte die Wahrheit. Sie setzte sich auf, die Augen rot und verquollen, die Hände zu Fäusten geballt. »Hat er Sie abgewiesen?«
Madeline nickte.
»Dieser Schuft. Wie kann er es wagen?«
Madelines Selbstbeherrschung zerbrach, und sie schluchzte laut. Sie hatte sich ihr ganzes Leben lang keinen solchen Lärm machen hören. Nicht einmal, als sie acht Jahre alt gewesen war und ihr Vater sie in einem Inn vergessen hatte. Sie schob sich die Faust in den Mund und versuchte, ihre verzweifelten Laute zu ersticken.
»Oh, meine Ärmste!« Thomasin sprang auf und eilte Madeline zur Seite. Sie legte ihr den Arm um die Taille und sagte: »Kommen Sie, auf dem Bett ist Platz für zwei, legen Sie sich hin.«
Immer noch weinend, stolperte Madeline los, warf sich auf das Bett und stellte sich zum ersten Mal der Wahrheit.
Gabriel wollte sie nicht. Sie hatte ihm ihr ganzes Selbst geschenkt, und er wollte sie nicht.
Sie umklammerte
Weitere Kostenlose Bücher