Switching Places 01 - Spiel Mit Der Leidenschaft
die Decke und weinte herzzerreißend.
Thomasin rieb ihr die Schultern. »Männer sind allesamt lausige, dreckige, verrottete, skrupellose Schweine.«
Madeline nickte und weinte noch mehr.
»Sie ... Sie sind tatsächlich die Duchess, nicht wahr?«
Madeline stockte der Atem, sie hob den Kopf und sah Thomasin an.
»Genauer gesagt, die Marchioness of Sheridan und künftige Duchess of Magnus.« Thomasin drückte ihr ein Taschentuch in die Hand. »Anfangs dachte ich, Sie seien der Grund, warum Ihre Gnaden und Lord Campion sich getrennt haben, aber als ich von dem Gerücht hörte, dass Sie in Wirklichkeit die Duchess seien, ist mir aufgegangen, dass das erklärt, warum Sie als Gesellschafterin so schlecht, im
Befehle erteilen aber so gut sind.« Thomasins Augen füllten sich wieder mit Tränen. »Nur wegen Ihnen bin ich ein Erfolg. Ein großer Erfolg.« Sie warf sich mit einem Schluchzer auf das Bett zurück. »Und ich schäme mich so deswegen.«
Madeline rappelte sich auf die Ellenbogen hoch und tätschelte Thomasin ihrerseits die Schulter. »Sie brauchen sich für nichts zu schämen.«
»Das tue ich aber. Ich habe eine schöne Zeit, ich tanze und flirte, und der arme Jeffy sitzt allein und unglücklich zu Hause.«
Madeline hielt mitten im Tätscheln inne. »Oh, Sie haben ein schlechtes Gewissen.«
»Ja-a.« Thomasin heulte ins Kissen. »Und ... Lord Hürth hat bei Papa um meine Hand angehalten, und ich ha-hatte Spaß an der ganzen Aufregung.«
»Natürlich. Er ist reich, und auch wenn er außergewöhnlich schrecklich gekleidet ist, hat er doch nie zuvor einen Antrag gemacht. Es ist ein Triumph!«
»Aber Jeffy ...«
Madelines Geduld hatte sich in der Hitze ihrer eigenen Krise erschöpft. »Glauben Sie wirklich, dass Jeffy zu Hause sitzt und Ihnen nachtrauert? Oder umgarnt er auf irgendeiner Tanzveranstaltung gerade das nächste hübsche Mädchen?«
Thomasin hörte abrupt zu weinen auf. Sie setzte sich auf und starrte mit rot geränderten Augen finster vor sich hin. »Sie haben mit dieser Frau gesprochen. Sie war immer schon gegen Jeffy.«
»Haben Sie sich deshalb in ihn verliebt? Um Ihre Stiefmutter unglücklich zu machen?«
Thomasin schluchzte erbost. »Nur weil Sie eine Duchess sind -«
»Kann ich trotzdem gesunden Menschenverstand haben.« Madeline sah sich nach einem Taschentuch um und reichte Thomasin schließlich einen Zipfel des Lakens. »Jeffy ist nichts für Sie. Und das wissen Sie auch. Wenn Sie ihn wirklich lieben würden, wäre Ihnen egal, wer Ihnen einen Antrag macht. Sie würden tanzen und wären im sicheren Wissen fröhlich, Ihre wahre Liebe gefunden zu haben. Aber die haben Sie nicht gefunden, Jeffy ist nur irgendein Bursche, dem Ihre Eltern nicht zustimmen.«
Die beiden Frauen sahen einander an.
»Haben Sie Ihre wahre Liebe gefunden?«, fragte Thomasin.
Madelines Unterlippe zitterte. »Das habe ich.«
»Nun, wenn so die wahre Liebe ist, dann will ich sie gar nicht haben.«
Madeline sank mit Tränen in den Augen in die Kissen zurück. »Sie sind wirklich klug«, sagte sie.
»Ich bin vielleicht keine Duchess und habe vielleicht keinen gesunden Menschenverstand«, Thomasin holte Luft, »aber ich habe Sie beide zusammen gesehen, und ich könnte schwören, er liebt Sie auch.«
Madeline versuchte, die Tränen zurückzuhalten. »Er sagt, dass er das tut. Aber er sagt, ich vertraue ihm nicht.«
»Und, tun Sie es?«
»Ja! Ja!« Aber er war sich seiner Sache so sicher gewesen. Und er hatte nicht glücklich ausgesehen, als er sie abgewiesen hatte. Eher erschöpft und traurig. Madeline grub wieder den Kopf in die Kissen. »Ich weiß nicht. Ich glaube, ich tue es, aber wenn er von mir verlangt, dass ich ihm Verantwortung übertrage ...«, sie wedelte mit der Hand, »egal wofür, einen Gärtner einstellen zum Beispiel, dann macht mich das krank.«
Thomasin tätschelte Madeline wieder die Schulter. »Lord Campion hat Sie also gar nicht abgewiesen. Nicht wirklich. Aber wenn Sie mit ihm leben, ihn heiraten wollen, dann müssen Sie sich ihm ganz hingeben. Ihm Ihr ganzes Herz schenken.«
Die völlig überflüssige, unerbetene Klarstellung ließ Madeline erneut in Tränen ausbrechen.
Thomasin reagierte trotzig. »Sie haben mir die Wahrheit gesagt. Warum darf ich Sie Ihnen nicht sagen?«
Was für eine dumme Frage! »Weil ... ich sie ... nicht ... hören will.«
»Das wollte ich auch nicht.«
Madeline schaute sich mit tränenverhangenen Augen in dem kleinen Schlafzimmer um und dachte an den
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