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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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erwachte, als man ihr die Leiche übergab. Meine Mutter bat Papa, Mrs Prosser ihre Anteilnahme zu überbringen. Allerdings kam sie damit etwas zu spät. Mrs Prosser nämlich hatte die Leiche nach Bonnie Brae gebracht, wo Susan beerdigt worden war, und war nicht in die Siedlung zurückgekehrt. Das Haus stand leer. »Eure Mutter hat nicht gesagt, wann sie wiederkommen wird«, erklärte Papa. »Sie hat auch nicht darum gebeten, dass wir das Haus streichen.« Caroline sah ihn an. Mit einem Lächeln fuhr er fort: »Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht eines Tages einfach auftauchen könnte. Es bedeutet auch nicht, dass es ihr egal ist, ob das Haus gestrichen ist oder nicht. Und deshalb nehmen wir die Sache jetzt in Angriff. Am Vormittag bringen wir die Leitern in Stellung. Sandy Kelly wird mir oben am Dach helfen. Ihr Jungs könntet mit dem Wassertank anfangen, mit dem Gestell.« Wir versprachen es, und wir hielten unser Versprechen auch ein. Bald kam Dibs mit seinem Vater, wir waren jetzt alle im Einsatz. Nur Caroline hielt sich zurück. Einem Mädchen wie Caroline konnte man natürlich nicht zumuten, beim Streichen zu helfen. Es genügte uns, dass sie uns manchmal zuschaute. Sie fand es wunderbar, wie geschickt Papa mit seinem Bein die Leiter hochkam. Sie fand es ebenfalls wunderbar, wie sauber Cal und ich das Gestell gestrichen hatten. Ich hatte Spaß am Streichen, es lenkte mich ab. Es war auf jeden Fall besser, als allein mit Caroline in ihrem Zimmer zu sein, ich meine, wenn ich traurig war und sie mich an sich zog und mir Dinge erzählte, die mich aufmuntern sollten. Denn es brachte eigentlich nichts, ich blieb immer gleich traurig. Wenn ich dagegen gut gelaunt war, freute ich mich, mit Caroline zu reden, ich freute mich, wenn sie für mich sang und wenn wir unsere Spaziergänge machten. Es hatte also mit Caroline gar nichts zu tun. Zumindest nicht, wenn ich traurig war. Es war meine eigene Schuld. Caroline war für mich immer noch der schönste Mensch der Welt.
    Tatsächlich sah sie Cal und mir gerade dabei zu, wie wir die hintere Veranda strichen – Papa und Mr Kelly waren bei der Arbeit –, als Dibs vorbeikam und erzählte, dass die Emma Cranwell das Kap gerundet hatte. Es war ziemlich windig, und das Schiff stampfte mächtig, und Dibs meinte, dass es vielleicht auf einen Felsen laufen würde.
    »Wir müssen noch streichen«, sagte ich. Ich war hin- und hergerissen, einerseits wollte ich unbedingt zum Hafen, andererseits aber auch nicht. Denn als Dibs die Emma Cranwell erwähnte, fiel mir ein, wie sehr sich Susan Prosser immer auf die Ankunft des Schiffes gefreut hatte, was der Sache einen ziemlichen Dämpfer gab.
    Doch das hielt nicht lange an, Caroline war nämlich ganz aufgeregt, sie wollte unbedingt am Kai sein, wenn das Schiff einlief, sie wollte sich schnell umziehen und gleich zum Hafen hinunterlaufen, wer als Letzter ankommt, ist ein Stinker.
    »Ich komme mit«, sagte Cal, »beim Streichen wird mir immer schlecht.«
    »Ich will nicht der Stinker sein«, meinte Dibs und wollte die Abkürzung durchs Moor nehmen. »Ich will Kapitän Foster winken!«
    »Dann bin ich halt der Stinker«, sagte ich, »ich warte auf Caroline.«
    »Du kommst aber wirklich, ja?«, sagte Dibs. Er sah mich merkwürdig an. Auch seine Mutter hatte mich in letzter Zeit öfter so angesehen. Sie hatten wohl über mich geredet, ich hätte gern gewusst, was dabei herausgekommen war. Ich beschloss, mich vor ihnen in Acht zu nehmen, und ansonsten zu tun, was ich wollte. Es ging sie nichts an.
    »Ich komme gleich nach«, antwortete ich, »wird schon nicht so schlimm sein, wenn Papa sauer ist, weil ich nicht genug am Haus geschafft habe.«
    Das schien ihm zu genügen. Er rannte Cal hinterher.
    Ich ging nicht hinein, sondern wartete draußen auf Caroline. Ich hätte sonst wieder helfen müssen, ein Kleid zu wählen, das war mir heute zu viel.
    Es nützte aber nichts, dass ich draußen wartete. Sie rief nach mir und stand schon auf der Veranda. Sie trug einen durchsichtigen Petticoat und hielt ein gelbes Kleid in der Hand. Der Petticoat erregte mich noch mehr, als wenn sie nackt gewesen wäre. Ich starrte sie an, brachte kein Wort heraus.
    »Soll ich das hier anziehen?«, fragte sie.
    Ich konzentrierte mich auf das Kleid. »Es ist windig heute, vergiss das nicht«, sagte ich, mir war nämlich eingefallen, was mit dem Kleid passiert war, als sie es zuletzt getragen hatte. Es war auch windig gewesen an dem Tag.
    Sie betrachtete das Kleid

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