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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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allerdings noch eine andere Möglichkeit ab!
    Davanger gehörte zu jenen Typen, die ungern auf fähige, vor allem aber ergebene Mitarbeiter verzichteten. Wenn er die Experten seines Baukommandos nicht hatte ermorden lassen, so konnten sie sich durchaus in jenem Forschungszentrum befinden, das er mir gegenüber erwähnt hatte.
    Das setzte voraus, daß die für Davanger wichtigen, aber gefährlich gewordenen Personen schon vor zwei Jahren unter irgendwelchen Vorwänden aus der Unterseestadt Calthurion verschwunden waren, um irgendwo auf der weiten Welt ein neues Domizil zu finden.
    Dr. Angelo Percelli konnte nicht zu dem Personenkreis gehört haben. Damals hatte er noch keinen Kontakt zu den Wissenschaftlern des Sehenden Calthur aufgenommen.
    Davanger überließ die Zielfindung der Automatik. Er kontrollierte lediglich die Instrumente der Fernortung.
    »Wie lange, glauben Sie, Sir, wird die chinesische Marine brauchen, um schnelle Jagdboote auf den Weg zu bringen?« woll te er wissen.
    Ich überlegte rasch. War es für uns ratsam, länger als notwendig in Davangers Unterseestützpunkt zu verweilen?
    Eigentlich nicht! Dort gab es außer einem marsianischen Kleintransmitter nicht viel zu sehen. Geräte dieser Art besaßen wir selbst.
    Ich entschloß mich, Davanger zur Eile anzutreiben.
    »Die GAS-Marine wird einige Stunden benötigen, nicht aber die US-Navy«, belehrte ich ihn im Tonfall des Wissenden.
    Er sah erschreckt auf.
    »Die US-Navy? Verzeihung, Sir, aber die dürfte in großasiatischen Küstengewässern kaum geduldet werden.«
    »Wenn Sie nicht so viele Dummheiten begangen hätten, würde ich Ihrer Meinung beipflichten«, wies ich ihn grob zurecht. »Meine Informanten sprachen von einigen schnellen U-Jagdbooten der Navy, die auf Antrag der GWA in diesen Gewässern auf Wartepo sition liegen. Das halte ich für glaubwürdig.«
    »Wenn die GWA die Finger im Spiele hat – allerdings«, gab er zu.
    »Dann achten Sie auf Ihre Fernortung. Noch besser wäre es, wenn wir schnellstens Ihren Stützpunkt erreichen könnten. Ist der Transmitter anlaufklar? Können Sie damit umgehen?«
    »Ich werde mir notfalls erlauben, Ihren Rat einzuholen, Sir. Professor Toterlay war ein Spezialist für Transmitterfragen. Sie werden sicherlich …«
    »Selbstverständlich«, unterbrach ich ihn hochtrabend. »Ich bin Hochenergie-Kalkulator, kenne aber natürlich alle gängigen marsianischen Transmitterkonstruktionen. Bockosch ist ein hochspezialisierter Transmitter-Ingenieur. Wohin werden wir abgestrahlt?«
    Ich bemerkte die auf seiner Stirn sich bildenden Schweißtrop fen. Hannibal gab sofort ein telepathisches Alarmsignal.
    »Wissen Sie das etwa nicht?« fügte ich gedehnt hinzu. Meine Rechte umklammerte den Griff der marsianischen Energiewaffe.
    »Doch, natürlich weiß ich das«, beteuerte Davanger hastig. »Das heißt – ich kann im Augenblick nicht bindend sagen, welche Gegenstation noch auf Empfang geschaltet ist. Es ist anzunehmen, daß meine Freunde nach der überraschenden Aushebung der Unterseestadt einer gewissen Panik unterlagen und …«
    »… und einfach abschalteten«, unterbrach ich ihn mit eisigem Tonfall. »Das heißt, daß Sie überhaupt nichts wissen! Und Sie wagten es, uns Sicherheit und Geborgenheit zuzusagen?«
    »Aber die werden Sie doch erhalten, Sir«, behauptete er ha stig. Hannibal hatte die Waffe gezogen.
    Ich winkte ab. Hannibals Strahlermündung senkte sich.
    »Wir werden sehen, Dr. Davanger. Irgendwo werden wir wohl materialisieren. Wenn das im Hauptquartier eines irdischen Geheimdiensts geschehen sollte, werden Sie es sicherlich nicht überleben. Ich überwinde die Wiederverstofflichungsphase in Sekundenbruchteilen. Ehe Sie entstehen, sind Sie endgültig aufgelöst. Denken Sie daran.«
    »Selbstverständlich, Sir«, entgegnete er, ohne sich zu empö ren. »Wäre es dessenungeachtet nicht besser gewesen, wenn das Marsraumschiff Ihrer Freunde wie offenkundig geplant hier erschienen wäre?«
    »Darauf haben wir wegen Ihrer Versprechen verzichtet.«
    »Aber nicht ganz uneigennützig«, lachte er nervös. »Sir, ich habe sehr wohl bemerkt, daß Ihre Mitarbeiter auf den harten Widerstand der Himmelsstürmer gestoßen sind. Das haben Sie ebenfalls erfaßt. Ich wollte es nur am Rande erwähnen. Ihre Bergung wäre sicher nicht einfach gewesen, denn die GWA verfügt ebenfalls über marsianische Kampfschiffe.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    »Ich bin informiert«, behauptete er. »Die GWA besitzt die sogenannte

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