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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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sondern eher irritiert an. Sie sah zu Fabienne rüber, die bereits einen Sitzplatz hatte und sich mit einem Jungen unterhielt. Bei diesem Anblick musste ich mir das Lachen verkneifen. Fabienne drehte tatsächlich die Haare zwischen ihren Fingern wie Lucia es tat, wenn sie das Interesse auf sich lenken wollte.
    „Ja also danke nochmal, ich werde Sie anrufen, wenn es irgendwas gibt.“
    „Ähm, vielen Dank, ich werde dann mal gehen.“
    Ich ging, ohne mich ein weiteres Mal umzudrehen. Gerade als ich mich selbst bemitleiden wollte, dass meine kleine Schwester mich nicht mehr brauchte, spürte ich, dass mich jemand von hinten umarmte. „Gehst du einfach ohne dich von mir zu verabschieden?“ fragte sie mic h .
    Ohne es zu bemerken kullerten mir bereits Tränen die Wangen herunter. Ich wusste es, ich war einfach eine Dramaqueen.
    „Du, ich lieb dich, aber dass du weinst ist mir ein bisschen peinlich. Also tschüss dann.“
    Fabienne drehte sich wieder zu ihrer Klasse und sah nicht mehr zu mi r .   Sie hatte sich in letzter Zeit wirklich positiv entwickelt dachte ich auf den Weg zurück. Seit wir hier lebten akzeptierte sie mich immer mehr als ihre große Schwester, die das Sagen hatte. Das freute mich riesig. Es schien ein guter Start zu werden .
    „Und, wie lief es? Hat sie sich aufgeführt?“ Lucia wartete draußen, angelehnt an die Spints. „Nein, sie war besser als ich.“ „Muss ich das jetzt verstehen?“
    „Ich habe geheult und ihr war es peinlich. Bist du jetzt zufrieden?“ Lucia grinste mich an und schüttelte dabei den Kopf.
    „Das glaub ich sofort, du bist einfach eine Heulsuse. Aber jetzt mal im Ernst. Du hast nicht wirklich geheult oder?“
    „Doch, na und?“ „Oh Mann Youna, das ist doch end peinlich.“
    „Ja ja schon gut. Das hat mir Fabienne schon gesagt. Obwohl sie gesagt hat, dass es nur ein bisschen peinlich ist.“
    „Sie ist einfach zu gut erzogen.“ Lucia ging voraus und ich folgte ihr mit geducktem Kopf.
    Wir mussten noch schnell unsere Stundenpläne holen. Wir versuchten uns so schnell wie möglich zu orientieren, aber es gab einfach zu viele Gänge, sodass wir bald zu rennen anfingen. Noch schlimmer als vor der kleinen Schwester zu heulen wäre es, am ersten Tag zu spät zu kommen. Als wir endlich das Büro gefunden hatten und unsere Stundenpläne in der Hand hielten, war es bereits kurz nach acht.
    Wir gingen weiter, um enttäuscht feststellen zu müssen, dass wir nicht alle Stunde gemeinsam hatten. Es waren nur drei, aber das reichte, um mir einen Tag zu versauen. Zum Glück war aber die erste Stunde eine, die wir zusammen hatten. Als ich den Namen von unserer Lehrerin lass, freute ich mich gleich noch mehr. Es war Ana und sie würde wenigstens keine Szene machen nur weil wir zu spät kamen.
    Als wir beiden ins Klassenzimmer kamen, waren wir die Letzten.
    „Ihr seid zu spät, da ist euer Platz.“ Die kleinen Adern auf ihrem Gesicht wurden sichtbar. Sie war sauer und das zeigte sie uns auch. Ich sah überrascht zu Lucia, die aber nichts sagen konnte, denn schon hatten wir die Anweisung nochmal zu hören bekommen. Wir hatten Ana seit einer Woche nicht mehr gesehen, da sie mit ihrem neuen Freund nochmal auf einem Kurzurlaub war. Aber so eine Reaktion hatte ich nicht erwartet. Ich versuchte es nochmal mit einem freundlichen Lächeln, doch ich scheiterte. Anas Gesicht war hart geblieben. Sie zeigte auf die zwei freien Stühle. Es war so offensichtlich, dass sie diese Plätze für uns reserviert hatte. Wir mussten direkt an ihrem Tisch vorbei. Dabei entschuldigten wir uns für unser offensichtliches Zuspätkommen. Ana sagte nur, dass sie so was nicht dulde und dass es keinen guten ersten Eindruck mache, wenn man am ersten Tag schon zu spät komme. Lucias Gesicht wurde rot. Nicht, dass es ihr peinlich war. Ich sah ihr an, wie es in ihr kochte vor Wut. 
    „Wie wir gerade eben schon gesagt haben, tut es uns leid. Wir mussten aber noch ins Büro.“
    „Das kann man auch früher machen. Aber nun haben Sie beide genug gestört. Ich möchte gerne anfangen. Wenn es Ihnen recht ist.“
    Wieder tauschten wir ungläubige Blicke aus. Es war mir mega peinlich, so niedergemacht zu werden. Vor allem, weil ich nicht wusste, ob wir mit Logan diese Stunde hatten. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit gehabt, nach ihm zu sehen.
    Erst am Ende der Stunde sah Lucia sich um. Ich traute mich immer noch nicht, nachzusehen. Deshalb blinzelte ich zu Lucia, die aber nur den Kopf schüttelte. Ihre

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