Symbiose (Schicksal)
mich scheinbar auch. Aber er hatte eine Freundin und damit musste ich leben.
KAPITEL 7
Am nächsten Morgen versuchte ich, nicht mehr an ihn zu denken. Doch ich konnte nicht anders. Seine Augen waren überall wo ich hinsah. Diese wunderschönen grünen Augen, dich mich durchbohrten. Es hatte sich angefühlt, als wäre ich etwas Besonders. So als würde er nur mich sehen, so wie ich war. Sie waren so warm und freundlich, dass ich für einen kurzen Moment dachte, dass es sich um ein Missverständnis handeln musste. So jemand konnte doch kein Betrüger sein. Oder wie ihn Ana immer bezeichnete, ein Marionettenspieler. Lucias Ausreden für ihn hatten mir aber nicht wirklich geholfen. Ich hatte kaum geschlafen, da ich immer wieder nur an ihn denken konnte. Alle möglichen Erklärungen kamen mir in den Sinn. Und dann war ich wieder hellwach. Er ließ mein Herz so schnell rasen das ich Angst hatte, ich würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn es sich nicht beruhigen würde. Was hatte es nur mit diesem Mann auf sich? Warum konnte ich es nicht einfach dabei belassen? Dabei dachte ich an Mom und wie sie mir das Gefühl beschrieben hatte, als sie meinen Vater das erste Mal gesehen hatte. Es war auch ein Fest gewesen. Damals in ihrer Heimatstadt. Mein Vater hatte dort Urlaub gemacht und als er sie das erste Mal sah, hatte er so einen Blick. Mom sagte, sie konnte sich daran noch genau erinnern. Und so wie sie es beschrieben hatte, hatte auch Logan mich angesehen. Zumindest kam mir das so vor.
Ich erinnerte mich daran, wie sie immer strahlte, wenn sie davon sprach. Er war auf sie zu gekommen und wusste nicht, was er sagen sollte. Danach hatte es nicht lange gedauert und die beiden waren verlobt. Damals war mein Vater ein Verkäufer gewesen und hatte immer verrückte Pläne, wieder nach Amerika zu gehen um dort ein Modeimperium zu gründen. Alle, auch mein Großvater, hatten ihr abgeraten mit ihm zu gehen. Doch meine Mama hatte an ihren Mann geglaubt und so war es dazu gekommen, dass er seinen Traum verwirklicht hatte. Es war komisch, an diese Geschichte hatte ich schon lange nicht mehr gedacht. Doch seit ich Logan kannte kam es mir vor, als würde sie wieder neben mir sitzen und diese Geschichte erzählen. So als wollte sie mir sagen, dass Logan genau das für mich ist, was mein Vater für sie war.
Natürlich war die Vorstellung, von meinem Ritter gerettet zu werden, schön. Aber ich war realistisch genug um zu erkennen, dass es so etwas nicht gibt oder zumindest nicht mehr. So sehr ich es mir auch gewünscht hätte, es sprach alles dagegen, dass Logan mein Prinz war. Schließlich hatte er eine Freundin und es schien ihn nicht groß zu stören, mit anderen zu flirten. Das, was die Mädchen über ihn sagten, war, dass er ein Charmeur war, der wusste, wie er Mädchen um den Verstand brachte. Also war es nichts Besonderes, das ich mich so fühlte.
Hand in Hand ging ich mit Fabienne zu ihrer Klasse. Fabienne kümmerte sich liebevoll um mich. Was mich ahnen ließ, dass sie gestern Abend bei meinem Gespräch mit Lucia gelauscht hatte. Naja, so wusste sie wenigstens, wie schmerzhaft das sein kann. Vielleicht sollte ich ihr raten, lesbisch zu werden. Dann hat man eventuell solche Probleme nicht.
Mein Herz fing an zu rasen in der Sekunde, als ich ihn sah. Er lehnte an einer großen Eiche und lachte zu mir rüber. Mein Herz schrie nach ihm und sagte mir, ich solle stehen bleiben. Doch der Verstand befahl mir, weiter zu gehen. Mein Verstand gewann diese Runde. Ich ging weiter und versuchte mit Fabienne ein Gespräch anzufangen. Doch die war abgelenkt. Immer wieder drehte sie sich zu Logan um.
„Hey Youna, er kommt auf uns zu. Also besser gesagt rennt er.“
„WAS? Oh mein Gott, das ist so peinlich.“ Fabienne verdrehte die Augen, so als würde sie nicht verstehen, was daran peinlich war. Aber es war peinlich. Ich hatte keine Ahnung, was ich zu ihm sagen sollte. Ich musste Fabienne mit einem Ruck wieder nach vorne drehen. „Dreh dich nicht mehr um und geh ein bisschen schneller.“
Ich versuchte zu lauschen, ob er schon näher kam. Aber es schien, als hätte sich Fabienne mit mir einen Spaß erlaubt. Nur mein Herz begann wieder, auf eine beunruhigende Art schneller zu schlagen. Denn ich roch sein Parfüm. Das war das zweite Problem heute Nacht gewesen. Sein Geruch ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Er roch so männlich. Eine Mischung aus etwas Süßem und doch Herben, das mir den Kopf verdrehte.
„Hey Youna, wie geht’s
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