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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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eine Einladung geschickt. Ach ja, und dann wären da noch James Hamilton und sein Bruder Claud.« Es folgte ein rascher Blick zu Louisa hinüber. »Ich hoffe, dass auch sie Zeit finden werden, uns zu besuchen.«
    Lu dagegen erwiderte nichts. Sie war so besorgt um ihre Schwester, dass sogar der Name »James Hamilton« für sie kein Reizwort
    mehr war. Dann wird es hier vor lauter Gästen ja mal wieder nur so wimmeln, dachte sie bedrückt. Für Georgy wird das eine wahre Tortur werden. Ich liebe sie so sehr - wenn ich doch bloß wüsste, wie ich ihr helfen kann!
    Vorsichtig setzte sie das Tablett auf dem kleinen Beistelltisch neben Georgys Bett ab. Louisas Schwester hatte sich bereits ausgezogen und war in ihr Nachthemd geschlüpft. »Wie geht es dir?«,
    fragte Lu.
    »Ich habe mir das Knie aufgeschlagen, und der Rücken tut mir
    weh.«
    »Ich glaube, ich habe in meinem Zimmer noch etwas Arnika-Salbe. Ich hole sie dir, die wird die Schmerzen bestimmt lindern.«
    Rasch holte Louisa den kleinen Topf mit der kühlenden Creme und rieb etwas davon auf Georgys Knie. Dann hob sie sachte deren Nachthemd an, um sich einmal ihren Rücken anzusehen. »Du hast überall blaue Flecken. Aber eigentlich ist es nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Dabei sah der Sturz zuerst ja wirklich übel aus.« Behutsam rieb sie ihrer Schwester den Rücken ein. »Hier, trink deinen Wein, der wird dir beim Einschlafen helfen.«
    Doch vor lauter Erschöpfung zitterten Georgy dermaßen die Hände, dass sie nicht mehr selbstständig trinken konnte; seufzend hielt Lu ihr das Glas an die Lippen, während ihr Herz vor lauter Mitleid schon regelrecht schmerzte. »Wir werden das zusammen durchstehen, Georgy«, flüsterte sie. »Ganz bestimmt.«
    »Bleibst du noch ein Weilchen bei mir?«, fragte Georgianna, während sie von dem Essen kostete.
    »Aber natürlich.«
    Müde legte Georgy ihre Gabel nach nur wenigen Bissen beiseite. »Mir ist schon wieder übel, und ich bin dieses ganze Theater so unendlich leid.«
    »Dann leg dich hin. Ein bisschen Ruhe wird dir guttun. Ich bleibe bei dir, bis du schläfst.«
    Nachdem Georgy endlich eingeschlafen war, ging Louisa zurück in ihr eigenes Zimmer. Traurig streifte sie sich ihr Nachthemd über und ging zu Bett; ihr war schon ganz schwindelig vor lauter Sorgen. Georgy hasst mich, dachte sie. Sie glaubt, dass kein Mann ihr jemals mehr einen Antrag machen wird, und meint, das alles wäre allein meine Schuld. Es tut mir so schrecklich leid für sie, dass sie so niedergeschlagen ist. Aber ich werde zu ihr stehen, egal, was auch passiert.
    Schließlich wurde auch Louisa langsam müde - der harte Ritt an der frischen Luft verfehlte nicht seine Wirkung - und sank in einen tiefen traumlosen Schlaf.
    Zwei Stunden später erwachte Louisa wieder; Georgy schüttelte sie am Arm. »Lu, ich fühle mich so komisch. Ich möchte nicht allein sein.«
    Müde erhob Louisa sich und drehte die Nachttischlampe auf. »Meinst du, du musst dich wieder übergeben?«
    »Nein, das glaube ich eigentlich nicht.« Sie erschauderte. »Aber ich habe solche Schmerzen ... und zwar überall.«
    »Du fühlst dich auch ganz kalt an. Komm, leg dich zu mir ins Bett. Hier ist es schön warm und gemütlich.« Gähnend nahm Lu den Nachttopf aus dem kleinen Fach in ihrem Nachttisch und stellte ihn ans Kopfende. »Nur für den Fall...«
    Langsam legte Georgy sich hin und zog die Bettdecke bis unters Kinn hinauf. Dabei stöhnte sie die ganze Zeit leise; es half ihr, die Schmerzen besser zu ertragen. Mit einem Mal setzte sie sich kerzengerade auf und presste die Faust gegen den Mund, um einen gellenden Schrei zu unterdrücken, während ein scharfer Schmerz ihr durch den Unterleib fuhr. Dann setzte nach langer Zeit endlich wieder jenes altbekannte Brennen ein, das zumeist ihre Periode ankündigte, gefolgt von einem Schwall warmen Blutes, der sich zwischen ihren Oberschenkeln ausbreitete. Abrupt schleuderte sie die Bettdecke beiseite und blickte auf die sich rasch ausbreitende Lache.
    Mit riesigen Augen starrte Louisa sie an. »Jesus, Maria und Josef. Du hast eine Fehlgeburt!«
    »Gott sei Dank! Gott sei Dank!«, flüsterte Georgy panisch und euphorisch zugleich. »Und was machen wir jetzt?«
    Zügig breitete sich das Blut immer weiter aus, drang in Georgys Nachthemd ein und durchtränkte Lus Bettlaken.
    »Kannst du die Schmerzen aushalten?« Lu fürchtete bereits um das Leben ihrer Schwester.
    »Ja«, keuchte Georgy erleichtert. »Ich glaube, das Schlimmste

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