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syrenka

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Titel: syrenka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fama
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Herzen breit, aber Hester beschloss, es zu ignorieren. Um ihre Beine warm zu halten, umspannte Hester sie mit den Armen. Peters Jacke legte sich um ihre Schultern.
    Hester versuchte sich auf das Spiegelbild des Feuerwerks auf dem Wasser zu konzentrieren, aber die Anziehung wurde auf beinahe schmerzhafte Weise übermächtig. Sie schloss die Augen und gab auf. Sie konnte das Gefühl nicht abschalten. Sie konnte es nur ertragen.
    Die Ohs und Ahs der Leute begannen ihr auf die Nerven zu gehen. Es war eine dumpfe Herde, die zwischen ihr stand und zwischen ... tja, was nur?
    Sie schlug die Augen auf. »Ich hasse die Touristen«, sagte sie laut.
    »Die Touristen zahlen aber deinen Lohn«, entgegnete Peter von oben mit einem Lachen.
    Bei der nächsten Explosion flackernder Lichter erregte irgendetwas in der Menge Hesters Aufmerksamkeit. Die größten Raketen brachten grelle Neonblitze hervor, die beinahe taghell waren. Einen Moment lang sah Hester lauter zum Himmel gerichtete Gesichter: Männer mit Baseballkappen und Frauen, die kleine Kinder auf den Armen trugen und zum Himmel hinauf zeigten. Irgendetwas ließ Hester ihren Blick auf eine bestimmte Stelle richten, und mit dem nächsten Lichtflackern machte sie Ezra mitten in der Menge aus.
    Und dann kam es ihr vor, als seien die Leute rund um ihn herum wie weggeschmolzen. Da stand er: groß und schlaksig – und so außergewöhnlich, so besonders.
    Er hatte die Hände in die Taschen seiner schwarzen Hose geschoben und sah Hester an. Langsam stand sie auf. Dabei rutschte Peters Jacke von ihren Schultern. Drei Raketenexplosionen lang sahen sie sich über den Strand hinweg an. Jetzt nahm er seine rechte Hand aus der Tasche und winkte ihr schlicht und mutlos zu. Zwischen ihnen stand so viel: Peter, Sam und etwa tausend Fremde. Hester hob die Hand und winkte auf die gleiche Art zurück.
    »Wen siehst du denn?«, erkundigte sich Peter.
    Hester zuckte zusammen. Sie drehte sich um und sah ihn an.
    »Jemanden von der Schule?« Er hob seine Jacke auf und bot sie ihr wieder an.
    »Nein, ich habe mich geirrt.« Sie wehrte die Jacke sanft ab. »Danke, mir ist nicht mehr kalt.«
    Jetzt begann das Finale des Feuerwerks. Zischen, Pfeifen und ohrenbetäubende Donnerschläge übertönten jegliches weitere Geräusch. Die Luft roch stark nach Schwefel und Rauch. Undnun explodierten so viele Feuerwerkskörper auf einmal, dass die Zuschauer so gut wie ununterbrochen in helles Licht getaucht waren.
    Aber Ezra war verschwunden.

Auf dem Weg zurück vom Feuerwerk wanderten Hesters Gedanken immer wieder zum Strand. Der Drang, zur Höhle zu laufen, war jetzt nicht mehr nur nagend, er verzehrte sie. Je weiter Peters Pick-up sie davon wegbrachte, umso schmerzhafter wurde es, dies innerlich zu ertragen.
    Als sie aufgebrochen waren, hatte sich das Wasser schon wieder stark zurückgezogen. Aber Hunderte Touristen waren noch da gewesen und Teenager in Partylaune. Mit keinem dieser Leute wollte Hester den Strand und die Höhle teilen.
    Sie rechnete aus, dass bei einem Gezeiten-Rhythmus von etwa zwölf Stunden morgen Mittag wieder Niedrigwasser sein musste – während ihres Jobs. Bereits am Tag zuvor hatte sie eine verlängerte Mittagspause gemacht. Sie konnte nicht schon wieder darum bitten. Schließlich war Hochsaison. Hester schüttelte den Kopf, stieß den Atem aus und nahm sich zusammen. Sie saß neben Peter, und obwohl seine Augen auf die Straße gerichtet waren, spürte sie, dass er ihre Stimmung wahrnahm.
    Ohne Sams Einladung anzunehmen, noch auf einen späten Imbiss mit ins Haus zu kommen, setzte Peter die beiden ab. Hester rang sich einen unbekümmerten Gruß ab und ging dann schnurstracks in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür, klappte ihren Laptop auf und suchte im Internet die Gezeitentabelle für die Südküste. Wie sie vermutet hatte, lag das morgige Niedrigwasser mitten in ihrer Mittagspause. Ihre Pause dauerte nur eine Dreiviertelstunde, und wenn sie sich erst umzog und dann zum Strand fuhr, würden ihr nicht mal mehr zwanzig Minuten bleiben.
    Ihr Finger wanderte über den Computerbildschirm. Das nächste Niedrigwasser war erst wieder morgens um 1:09 Uhr.
    Sie klappte den Computer zu und warf sich gegen die Rücklehne ihres Stuhls. Nicht um alles in der Welt würden Malcolm und Nancy sie nach Mitternacht allein herumlaufen lassen!
    Am Abend des nächsten quälend langen Arbeitstages war Hester klar, dass sie keine Wahl hatte: Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich heimlich nachts aus dem

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