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System Neustart

System Neustart

Titel: System Neustart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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verschmolzen. »Ich hätte es nicht bis nach Southwark geschafft.« Für ein paar Sekunden war er jemand, den sie nicht kannte. Doch dann war er wieder Milgrim. »Das ist eine gruselige Dusche«, sagte er. »Mir gefällt sie.«
    »Eine solche Einrichtung habe ich noch nie gesehen.« Er schaute sich in Nr. 4 um. »Ich auch nicht.« »Ist das alles echt?«
    »Ja, allerdings sind ein paar Sachen zeitgenössische Reproduktionen. Für jedes Zimmer gibt es einen Katalog.« »Kann ich den sehen?« Ihr iPhone klingelte. »Ja?«
    »Meredith. Ich bin im Foyer. Ich muss Sie sehen.« »Ich habe Gäste ...«
    »Allein«, sagte Meredith. »Bringen Sie die Jacke mit. Sie möchte sich mit Ihnen treffen.« »Ich ...«
    »Das war nicht meine Idee«, fiel Meredith ihr ins Wort, »sondern ihre. Als ich ihr erzählte, was Sie gesagt haben.«
    Hollis schaute zu Garreth hinüber, der ganz in ein Gespräch mit Fiona vertieft war.
    Die Badezimmertür ging auf. Ajay stand auf der Schwelle, die Schläfen mit spärlichem Nichthaar bedeckt, das in alle Richtungen abstand. »Nicht besonders gut, was?«
    »Sieht aus wie die Schamhaare eines riesigen, anatomisch korrekten Plüschtiers«, sagte Garreth begeistert.
    »Es hat die falsche Textur, aber ich hab noch ein anderes, das müsste hinhauen«, sagte Chandra. »Und nächstes Mal kriege ich das mit dem Auftragen auch besser hin.«
    »Ich komm gleich runter«, sagte Hollis zu ihrem iPhone. »Meredith«, sagte sie zu Garreth. »Ich gehe nach unten, um mich mit ihr zu treffen.«
    »Bleib im Hotel«, sagte Garreth und wandte sich wieder Fiona zu.
    Hollis öffnete den Mund, schloss ihn wieder, suchte nach dem in Leder gebundenen Kuriositätenkatalog von Nr. 4, gab ihn Milgrim, holte ihre Hounds-Jacke und ihre Handtasche, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Ohne einen Blick auf die Aquarelle zu werfen, eilte sie durch den grünen Irrgarten. Der Fahrstuhl wartete bereits auf sie, wobei er leise vor sich hin tickte. Während sie in dem schwarzen Käfig abwärtsfuhr, versuchte sie zu begreifen, was Meredith gesagt hatte. Mit dem »sie« war wohl die Hounds-Designerin gemeint, aber wenn das stimmte, hatte Meredith sie dann gestern angelogen?
    Sie ließ das Frettchen links liegen und trat in das Foyer hinaus, das vom Stimmengewirr der abendlichen Gäste erfüllt war. Meredith wartete in der Nähe der Tür - dort, wo für gewöhnlich Robert stand, der allerdings nirgendwo zu sehen war. Sie trug eine durchscheinende, gewachste Baumwolljacke über dem Tweed, an das sich Hollis von gestern erinnerte — mehr Löcher als Gewebe, das platonische Gegenstück zu Inchmales japanischem Goretex.
    »Sie haben mir erklärt, Sie wüssten nicht, wie man sie kontaktiert«, sagte Hollis. »Und Sie haben ganz bestimmt nicht erwähnt, dass sie in London ist.«
    »Ich wusste auch von beidem nichts«, sagte Meredith. »Inchmale. Clammy ist mir auf den Senkel gegangen, weil Sie ihm versprochen haben, ihm Nachschub zu besorgen, wenn er Ihnen hilft, sie zu finden.«
    Das hatte Hollis ganz vergessen. »Ja, das stimmt.«
    »Inchmale hat an einem dieser Diagramme gearbeitet, die er immer auf die Unterseite von Pappbechern malt, für jedes Lied einzeln. Ist das wieder nur irgendwelcher Unfug, oder meint er das ernst?«
    »Das meint er ernst.«
    »Und natürlich hat er sich ganz darauf konzentriert, oder tat jedenfalls so. Und plötzlich sagte er: ›Ich kenne ihren Mann.‹ Der sei auch Produzent, und zwar ein verdammt guter, und hätte ein Studio in Chicago. Er hätte schon mit ihm zusammengearbeitet. Dann nannte er einen Namen.«
    »Was für einen Namen?«
    Meredith blickte ihr noch fester in die Augen. »Das muss sie Ihnen selber sagen.«
    »Was hat Reg sonst noch erzählt?«
    »Nichts. Nicht ein Wort. Er hat sich wieder seinen bunten Filzstiften und seinen Pappbechern zugewandt. Aber sobald ich an einen Computer rankam, hab ich den Namen gegoogelt. Und da war er. Bildersuche, auf der dritten Seite - da war sie, zusammen mit ihm. Das war nur ein paar Stunden, nachdem wir uns hier getroffen haben.«
    »Der Abend hatte es in sich«, sagte Hollis. »Haben Sie gekündigt?«
    »Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit dazu, aber ich habe es immer noch vor. Mehr denn je. Ich möchte nichts mehr mit Bigend zu tun haben. Es ist eine Menge passiert.«
    »Ich hab die meiste Zeit telefoniert. Hab versucht, ihren Mann zu erreichen. Was mir nicht gelungen ist. Dann hab ich Inchmale um Hilfe angefleht. Genau genommen habe ich ihm

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