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Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)

Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)

Titel: Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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Taufe bescheren!«
    »O, diese Arminacs von Parisern!« rief Marie Tonsard, »man kann unmöglich mit ihnen scherzen ... und wenn's auch geschähe, würden sie euch doch einen Prozeß machen, ohne sich weiter um euch zu kümmern, als ob sie nicht gescherzt hätten ...«
    »Du hast also versucht, sie einzuwickeln?« fragte Courte-Cuisse.
    »Bei Gott, gewiß!«
    »Nun,« sagte Tonsard mit einer entschlossenen Miene, »es sind Menschen wie die anderen, man kann mit ihnen fertig werden.«
    »Meiner Treu, nein,« fuhr Marie fort, die ihren Gedanken weiterspann, »sie scherzen nicht; ich weiß nicht, was man ihnen gibt, denn schließlich ist der Tollkopf im Pavillon verheiratet; doch Vatel, Gaillard und Steingel sind's nicht; sie haben keine Seele im Lande; keine Frau gibt's, die sich mit ihnen einlassen möchte! ...«
    »Wir wollen sehn, wie der Hase bei der Ernte und der Weinlese läuft,« sagte Tonsard.
    »Sie werden das Stoppeln nicht verhindern,« erklärte die Alte.
    »Das weiß ich denn doch nicht,« sagte die Schwiegertochter Tonsard. »Ihr Groison sagt so: ›der Herr Bürgermeister wird eine Ankündigung veröffentlichen, in der gesagt wird, daß niemand ohne Bedürftigkeitszeugnis stoppeln dürfe‹. Und wer wird's ausstellen? Er selber! Und er wird nicht viele herausrücken. Er wird auch Verbote veröffentlichen, daß niemand auf die Felder darf, ehe das letzte Bund auf dem Wagen ist ...«
    »Was, ist denn der Kürassier ganz besessen!« schrie Tonsard außer sich.
    »Ich weiß es erst seit gestern,« antwortete seine Frau, »wo ich Groison ein Gläschen angeboten habe, um etwas aus ihm heraus zu holen.«
    »Das ist ein Glückspilz!« sagte Vaudoyer, »man hat ihm ein Haus gebaut, eine gute Frau gegeben, er hat Renten und ist wie ein König angezogen ... Ich, ich bin zwanzig Jahre Flurhüter gewesen und habe nur Schnupfen davongetragen.«
    »Ja, er ist glücklich,« sagte Godain, »er hat was ...«
    »Wir bleiben die armen Tröpfe, die wir sind,« schrie Vaudoyer, »machen wir uns doch wenigstens auf und sehen nach, was in Conches vor sich geht: sie sind dort nicht geduldiger als wir ...«
    »Auf,« sagte Laroche, der nicht mehr allzu sicher auf den Beinen war, »wenn ich nicht einen oder zwei um die Ecke bringe, will ich Hans Narr heißen.«
    »Du,« erklärte Tonsard, »du würdest die ganze Gemeinde ruhig wegbringen lassen, aber ich, wenn man die Alte anfaßt, da ist meine Flinte; sie wird ihr Ziel nicht verfehlen! ...«
    »Gut,« sagte Laroche zu Vaudoyer, »wenn man einen aus Conches abführt, soll ein Gendarm auf der Erde liegen.«
    »Er hat's gesagt, der Vater Laroche!« rief Courte-Cuisse.
    »Er hat's gesagt,« fuhr Vaudoyer fort, »hat's aber nicht getan und wird's nicht tun. Zu was würde 's dir nützen, wenn du dich verprügeln lassen willst?... Töten um zu töten! besser ist's, Michaud zu töten...«
    Während dieser Szene stand Cathérine Tonsard an der Schenkentüre Spähe, um imstande zu sein, die Zecher zum Schweigen zu bringen, wenn jemand vorüberginge.
    Trotz ihrer weinschweren Beine stürzten sie eher als daß sie gingen aus der Kneipe; und ihr kriegerischer Eifer lenkte sie nach Conches, indem sie die Straße verfolgten, die eine Viertelmeile an den Mauern von Les Aigues entlang lief.
    Conches war ein richtiges Burgunderdorf mit einer einzigen Straße, in welche die große Chaussee überging; die Häuser waren teils aus Ziegeln, teils aus Fachwerk gebaut, boten aber einen jämmerlichen Anblick. Wenn man dort auf der Bezirksstraße von Ville-aux-Fayes anlangte, kam man von der Rückseite in das Dorf und es machte sich dann ganz hübsch. Zwischen der großen Chaussee und den Wäldern von Ronquerolles, welche die von Les Aigues fortsetzten und die Höhen krönten, lief ein kleiner Fluß, und einige recht gut gruppierte Häuser belebten die Landschaft. Kirche und Pfarrhaus bildeten eine abseits liegende Anlage und boten eine Aussicht auf das Gitter des Parks von Les Aigues, der sich bis nach dort hinzog. Vor der Kirche befand sich ein von Bäumen umgebener Platz, auf dem die Verschwörer des »Grand-I-Vert« die Gendarmerie erblickten, worauf sie ihre schnellen Schritte verdoppelten. In diesem Moment kamen drei Männer zu Pferde durch das nach Conches zu gelegene Tor, und die Bauern erkannten den General und seinen Diener mit Michaud, dem Hauptwächter, die sich im Galopp dem Platze näherten. Tonsard und seine Leute trafen dort einige Minuten nach ihnen ein. Die Missetäter, Männer und

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