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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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so manches -, denn genau da hatte alles angefangen, seine Rastlosigkeit, der Wunsch, sein Los in die eigenen Hände zu nehmen.
    Dicht gefolgt von Rover ging er zum Stalltor, knipste die Lichter aus und schlug den Kragen hoch gegen den Wind und den peitschenden Regen. Ein Sturm war aufgezogen, der vermutlich die ganze Nacht anhalten würde. Dern trat ins Freie, schloss sorgfältig das Tor hinter sich und warf einen Blick aufs Haupthaus. Was dort wohl vorgehen mochte? Hinter den Fenstern im Erdgeschoss brannte Licht, auch im ersten Stock war hier und da ein Zimmer erleuchtet. Nachdem die Detectives abgezogen waren und er eine Zeitlang der unschönen Besprechung der Familie beigewohnt hatte, hatte er sich entschuldigt und sich an die Arbeit gemacht.
    Er durfte keinen allzu engen Kontakt zulassen, musste vermeiden, dass sie ihm Fragen stellten und misstrauisch wurden, war gezwungen, auf Distanz zu bleiben. Obwohl die meisten Angestellten wie Familienmitglieder behandelt wurden – wenn sie es denn nicht gar waren -, so war er doch der Neue, und neue Angestellte weckten zwangsläufig die Neugier der anderen.
    Er stieg die Stufen zu seinem Apartment hinauf und fragte sich, ob es ein Fehler gewesen war, hierherzukommen. Als er sich dazu entschieden hatte, war es ihm wie die perfekte Gelegenheit erschienen, doch nun, nachdem er Ava Garrison kannte, erwog er, das Handtuch zu werfen – bevor er aufflog oder sich zu tief in die Sache hineinritt.
    Sie war eine faszinierende Frau. Durchgeknallt, ja, aber höllisch sexy, und unter ihrer angeschlagenen Oberfläche erahnte er die verführerische, clevere Frau, die sie vor dem Verschwinden ihres Sohnes gewesen sein musste und von der er sich angezogen fühlte, ob er wollte oder nicht.
    »Dummkopf«, murmelte er, und der Hund gab ein leises Bellen von sich, als wollte er ihm zustimmen. Oben auf dem Treppenabsatz vor seiner kleinen Wohnung tätschelte er Rovers Kopf und versetzte sich innerlich einen Tritt. Für Grübeleien war keine Zeit, er hatte etwas zu erledigen, das war alles. Ava Garrison und ihre großen Augen würden ihm dabei nicht in die Quere kommen.
    Mit neuer Entschlossenheit sperrte er die Tür auf, trat ein und erstarrte.
    Etwas war anders.
    Das spürte er.
    Doch alles schien an Ort und Stelle zu sein. Das Buch, das er gelesen hatte, lag auf dem kleinen Tisch neben der Couch, zwei Gläser und ein schmutziger Teller standen in der Spüle, die schmale Anrichte war übersät mit Toastkrümeln, seine Jacke hing über der Lehne des Küchenstuhls, genau so, wie er sie dorthin gehängt hatte, und trotzdem …
    Es war auch nichts Offensichtliches, sondern mehr ein Gefühl … ein schwacher, undefinierbarer Geruch, der sich mit dem in der Luft hängenden Duft nach gebratenem Speck mit Zwiebeln vermischte …
    Beruhige dich. Niemand ist dir auf der Spur.
    Er überlegte, ob er sein Versteck überprüfen sollte, doch dann entschied er sich dagegen, weil er fürchtete, dass jemand eine versteckte Kamera angebracht haben könnte. Erst nachdem er das ganze Apartment auf den Kopf gestellt und nichts Verdächtiges entdeckt hatte, entspannte er sich ein wenig, nahm das Bild von der Wand und tastete in seinem Versteck nach der Klettverschlusstasche mit seinem Prepaidhandy.
    Er wurde nervös, das war alles.
    Wenn er seinen Auftrag ausführen wollte, würde er sich zusammenreißen müssen.
    Er wählte die vertraute Nummer.
    Eine Frauenstimme meldete sich. »Ich habe mich schon gefragt, wann ich wohl etwas von dir hören würde«, sagte sie.
    Er nickte, als könnte sie ihn sehen. »Wollte nur Bescheid geben, dass alles läuft wie geplant.«
    »In Anchorville ist eine Frau ermordet worden?«
    »Das stimmt.«
    »Sei vorsichtig«, warnte sie ihn mit der Stimme, die er so gut kannte und die ihn an warme Sommernächte und sternenklare Himmel erinnerte.
    »Das bin ich doch immer.«
    Er legte auf, bevor das Gespräch zu persönlich wurde. Seine Gedanken wandten sich wieder seinem aktuellen Problem zu. Wer zum Teufel war in seinem Apartment gewesen?
    Und was noch viel wichtiger war: warum?
     
    Ava quälte sich durch eine weitere Sitzung bei Dr. McPherson. Natürlich machte die Therapeutin ihr Mut, behauptete sogar, sie glaube, Ava stehe vor einem Durchbruch, dass ihre Seele heile und Avas Erinnerung zurückkehre – dasselbe alte Lied, das Ava hörte, seit sie aus St. Brendan entlassen worden war.
    »Ich möchte von den Medikamenten loskommen«, hatte Ava ihr mitgeteilt, doch die

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