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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Durchbruch … Kelvin … Ich bin mir sicher … Geduld …«
    Wieder hörte sie nicht, was Wyatt erwiderte. Des Lauschens überdrüssig, bog Ava um die Ecke. Die beiden standen immer noch dicht beisammen, Wyatt hatte Evelyn McPherson die Hand auf die Schulter gelegt.
    »Und … wie lautet die Diagnose?«, fragte sie schnippisch.
    Wyatt warf ihr einen scharfen Blick zu, sein Ausdruck verfinsterte sich.
    »Ich habe meinen Namen gehört, deshalb nehme ich an, dass ihr euch über meinen ›Zustand‹ austauscht.«
    »Das ist richtig«, gab Wyatt zu und straffte die Schultern. »Ich habe mich nach dir erkundigt.«
    »Ist das nicht hochgradig illegal?«, fragte sie und stellte fest, dass die Therapeutin tatsächlich errötete. »Gibt es nicht so etwas wie eine ärztliche Schweigepflicht, damit das Vertrauen zwischen Arzt und Patient nicht beeinträchtigt wird? Sie sind Psychiaterin, daher gehe ich davon aus, dass diese Schweigepflicht auch für Sie gilt«, fuhr sie an Dr. McPherson gewandt fort, dann schweifte ihr Blick wieder zu ihrem Ehemann. »Und du bist Anwalt, Wyatt, gerade du müsstest das wissen. Also, was geht hier vor?«
    Die Muskeln an Wyatts Hals traten leicht hervor. »Ich habe keine Ahnung, was du damit andeuten willst.«
    »Ach nein? Fallt ihr etwa nicht jedes Mal übereinander her, sobald ihr allein seid, Dr. McPherson und du?«
    »Aber nein, Ava!«, rief Evelyn schockiert.
    »Hör auf«, sagte Wyatt mit warnender Stimme, doch Ava hatte die Nase voll von all den Spielchen, den Heucheleien, den Lügen.
    »Sie behaupten also, dass Sie keine Affäre mit meinem Mann haben?«, stellte Ava, an die Therapeutin gewandt, fest.
    Die Frau trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich nicht.«
    Ava zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
    »Wovon zum Teufel redest du?«, platzte Wyatt heraus. »Hast du jetzt völlig den Verstand verloren?« Er wirkte entrüstet über diese Vorstellung. »Ich habe Evelyn engagiert, weil man sie mir empfohlen hat. Immerhin hat sie dich schon in St. Brendan betreut! Ich dachte, es würde dir helfen, weiter mit ihr zu arbeiten. Nun dreh den Spieß mal nicht um!«
    »Und weshalb werde ich dann das Gefühl nicht los, ihr zwei hättet euch gegen mich verschworen?«, fragte Ava.
    »Ich würde niemals …«, begann Dr. McPherson. Dann verstummte sie. Ihre Entrüstung klang aufrichtig, doch ihr Blick wanderte hilfesuchend zu Wyatt.
    »Ich denke, ich brauche Sie nicht länger«, befand Ava.
    »Meiner Meinung nach machen Sie während unserer Sitzungen Fortschritte«, sagte Dr. McPherson.
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Ava barsch.
    »Natürlich tust du das«, mischte sich Wyatt ein, griff nach Avas freier Hand und drehte ihr Handgelenk mit den hässlichen Narben nach oben. »Vergiss nicht, was du nach Noahs Verschwinden getan hast. Du warst völlig außer dir.« Er hielt ihren Blick fest. »Lass nicht zu, dass so etwas noch einmal passiert«, sagte er mit mühsamer Beherrschung. »Triff dich weiter mit Dr. McPherson.« Seine Finger hielten ihr Gelenk fest umklammert.
    Inzwischen hatte sich die Psychiaterin wieder gefangen. »Sollten Sie es vorziehen, mit einem anderen Therapeuten weiterzuarbeiten, könnte ich Ihnen jemanden empfehlen. Elliot Sterns hat einen sehr guten Ruf –«
    »Nein!« Wyatt war unerbittlich. »Sie bleiben. Sie haben ihr geholfen. Sie braucht Sie.« Er ließ Avas Handgelenk los.
    »Ich denke, das ist meine Entscheidung«, hielt Ava dagegen.
    Evelyn nickte. »Sie hat recht.«
    Wyatt blickte von einer Frau zur anderen, dann sagte er, an seine Ehefrau gewandt: »Dr. McPherson will dich nur beschwichtigen, verhindern, dass du dich zu sehr aufregst, aber die Wahrheit sieht anders aus, Ava. Ich bin dein Vormund.«
    »Wie bitte?«, fragte sie und hätte sich fast verschluckt.
    Er fuhr sich mit steifen Fingern durchs Haar. »Nach dem Selbstmordversuch hast du gewisse Papiere unterzeichnet, erinnerst du dich nicht?«
    Vage flackerten Bilder vor ihrem inneren Auge auf, ein Termin bei einem Richter, doch sie hatte damals nicht wirklich verstanden, worum es ging.
    »Dr. McPherson bleibt, Ava«, sagte Wyatt mit frisch erstarkter Autorität, »es sei denn, du möchtest wieder ins Krankenhaus.«
    Mit zitternden Händen stellte Ava ihre Teetasse auf einem Beistelltisch ab, dann fasste sie Wyatts Ellbogen und zog ihn ein Stück von Dr. McPherson fort, damit ihr Gespräch ungehört blieb. Mit gesenkter Stimme fragte sie: »Du willst mich

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